BERLIN. (hpd) Im neuen Bundestag sind die Konfessionsfreien erneut deutlich unterrepräsentiert. Dies ergibt die aktuelle Auswertung von fowid, das die Religionszugehörigkeiten der Bundestagsabgeordneten erhebt. Dabei ist festzustellen, dass sich mehr Katholiken und Evangelische zu ihrer Glaubensrichtung bekennen und dies auch in ihre politischen Entscheidungen einfließen lassen.
Nach der Wahl zum neuen Bundestag hat sich die Verteilung der Religionszugehörigkeit im Präsidium des 18. Bundestages etwas verschoben. Statt 3 Katholiken sind nur noch 2 und statt einer Konfessionsfreien sind es jetzt ebenfalls 2. Zudem sind 3 Evangelische im Präsidium vertreten.
Bei der Religionszugehörigkeit der Bundestagsabgeordneten ist keine nennenswerte Verschiebung eingetreten. Die Relationen sind gleich geblieben. Jeweils ein reichliches Drittel sind Katholiken und Protestanten. Das restliche knappe Drittel teilen sich die Konfessionsfreien mit denen, die keinerlei Angaben zu ihrer Konfessionszugehörigkeit machen.
Einziger Unterschied zum vorherigen Bundestag ist, dass von einigen, bei denen in der vorigen Wahlperiode keine Angaben zu finden waren, jetzt mehr Zuordnungen erfolgen konnten. So ist der Anteil “ohne Angabe” von 23,5 Prozent auf 16 Prozent gesunken. Gleichzeitig sind die Anteile der evangelischen und katholischen Zugehörigkeit um jeweils etwa 4 Prozent gestiegen. Der Anteil der Konfessionsfreien ist insgesamt bei 14 Prozent geblieben, obwohl sich bei den Linken 64 Prozent und jeweils ca. 16 Prozent bei SPD und Bündnis-Grünen als konfessionsfrei bezeichnen.
Damit scheint das Drittel der konfessionsfreien Bevölkerung auch hier wie in der vergangenen Wahlperiode erneut unterrepräsentiert zu sein. Von den reichlich 16 Prozent, die keinerlei Angaben zur Religionszugehörigkeit gemacht haben, kann man nicht einschätzen, ob sie nur keine Angaben gemacht haben oder ob Religion in ihrem Leben keine Rolle spielt und sie eigentlich konfessionsfrei sind.
Besonders bei den Linken und B90/Grünen sind bei vielen Abgeordneten keine Angaben zu ihrer Konfession zu finden. Das trifft auf 30–40 Prozent der Abgeordneten dieser Parteien zu. Im Vergleich dazu sind dies bei der CDU nur 4 Prozent. In der CDU sind dann auch erwartungsgemäß ca. 94 Prozent der Abgeordneten einer der beiden großen Kirchen zugehörig. Die meisten Abgeordneten ohne religiöses Bekenntnis findet man bei den Linken (64 Prozent), sowie jeweils ca. ein Sechstel bei SPD und bei den Bündnis-Grünen.