Dresden is(s)t bunt

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DRESDEN. (hpd) In Dresden findet gerade die 38. Hauptversammlung des Deutschen Städtetages statt und die sächsische Hauptstadt ist Gastgeber für über 1.000 Delegierte und Gäste aus dem gesamten Bundesgebiet. Welch schönes Zeichen sich gerade da wieder einmal von einer besonders gastfreundlichen Seite zu zeigen. Mitten in der Stadt auf dem Altmarkt wurde heute ein buntes Gastmahl für alle gefeiert.

Ein Fest für und von den Dresdner Bürgerinnen und Bürger. Mehr als 3.000 Menschen sind der Einladung zum gemeinsamen großen Picknick mitten in die Stadt gefolgt und ließen sich an den zahlreichen Tischen und Bänken, die sternförmig auf dem Altmarkt standen, nieder.

Unter dem Motto "Dresden isst bunt" sollten Kinder und Erwachsene, Fleischesser und Vegetarier und überhaupt alle Menschen zum gemeinsamen Essen zusammenkommen und damit für Weltoffenheit und Toleranz werben, so stand es auf dem Flyer. Die Veranstalter der GWT-TU Dresden GmbH wurden unterstützt durch "Place to be e.V.", "#WOD – Initiative weltoffenes Dresden", "Dresden für Alle" und viele weitere Partner.

Finanziert wurde das Gastmahl durch eine Fundraising-Kampagne bei Unternehmen und Vereine aus Dresden und Umgebung, die als Förderer jeweils einen oder mehrere Tische für jeweils 100 Euro erwerben konnten. Wenn man die Tische aneinander gestellt hätte, wäre die große Tafel insgesamt fast 1 Kilometer lang gewesen. Fast einhundert Firmen und Kulturinstitutionen waren an der Vorbereitung beteiligt.

Überall wurde man eingeladen, etwas zu essen und ins Gespräch zu kommen. Dabei war jeder eingeladen, selber etwas zu dieser Feier mitzubringen, ob es Kuchen, feine oder deftige Salate waren, Gebackenes und Frisches – der Phantasie waren keine Grenzen gesetzt. Doch nicht nur für den Magen gab es viele eigens hergestellte Spezialitäten, sondern zahlreiche Ideen der Unterhaltung wurden geboten, vom Karten- oder Würfelspiel, Lieder zur Gitarre, Trommelklänge.

Für die "Stadtbegrünung" wurden sogar kleine Erdbällchen mit Blumensamen verteilt. Die Vielzahl der Partner aus der Kulturszene sorgten für ein buntes Programm mit Musik, Lesung, Gespräch, Tanz und guter Unterhaltung. Die Museen der Stadt Dresden hatten in ihrem Programm ein Gespräch mit einem Herren aus dem 18. Jahrhundert, der erzählte, wie wir zu Kaffee-Sachsen wurden. Aber nicht nur sächsisch war zu hören, bei den Mitgliedern von KAMA Dresden e. V. konnte man ein paar Worte Arabisch lernen.

Die Hochschulgruppe von Amnesty International organisierte Gesprächsangebote rund um das Thema Menschenrechte. Die interaktive Performance des Szene-Theaters "La Lune" war sehr interessant, sie ließen erproben, wie man andere Menschen einschätzt und was die anderen über einen selbst denken. Es zeigte, wie weit mitunter Vorurteile von der Realität entfernt sind. Das beste ist immer noch, mit dem anderen reden, ihn kennenlernen und sich dann ein Bild machen oder ein Urteil fällen. Das Literaturhaus Villa Augustin hatte eine Lesung mit der Autorin Uta Hauthal vorbereitet und der Kolibri e.V. zeigt deutsche und russische Volkstänze in traditionellen Trachten.

Über Gastfreundschaft und Tischgemeinschaft erfuhr man mehr an den Tischen des Deutschen Hygiene-Museums und das Staatsschauspiel fragt: "Wonach schmeckt Heimat? Und wie gastfreundlich sind wir auf einer Skala von 1 bis 10?" 

Neben dieser interaktiven Live-Statistik gab es Lesungen, Speed-Dating, internationale Musik u.v.m. mit dem Ensemble und der Bürgerbühne. Die Jüdische Musik- und Theaterwoche und der Verein "Gefilte Fest" luden zu Klezmermusik, Hebräischunterricht und einem Quiz mit dem Titel "Nicht ganz koscher". Alle Teilnehmer zusammen sollten das Treffen im Zentrum von Dresden zu einem buntes Straßenfest werden lassen und zeigen, dass Dresden eine tolerante Stadt ist, so der Wunsch der Organisatoren. Davon braucht es in Dresden noch viel mehr.