Als sich noch niemand für den Bauwahn eines katholischen Klerikers noch für die Hotelrechnungen eines katholischen Staatsoberhauptes interessierte, wuchs bereits eine Intimfeindschaft zwischen dem inzwischen gefeuerten Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst und Christian Wulff, als der noch das Amt des Bundespräsidenten bekleidete.
Als Wulff davon sprach, dass der Islam zu Deutschland gehört, verfasste der Bischof eine Philippika gegen Wulff.
Aus dieser und ähnlichen Verquickungen zwischen Staat und Kirche speist sich das Buch mit dem sperrigen Titel "Wertrangordnung und Humanität - Zur Humanismus-Debatte zwischen Atheisten, Pantheisten, Monotheisten und Agnostikern" von Hubertus Mynarek.
Im Buch geht es um die in der deutschen Wertedebatte immer wieder betonten religiösen Werte. "Diese Werte, stellt Mynarek unmissverständlich klar, 'stellen nur einen Wert für religiöse Menschen dar'. Ethisch verantwortliches Handeln kann zwar seine sittlichen Verhaltensregeln aus der Annahme einer absoluten Instanz, eines göttlichen Gesetz- und Normengebers, ableiten. Zwingend ist das keineswegs, wie der Autor in seiner Polemik gegen das vom katholischen Dissidenztheologen Hans Küng gegründete 'Projekt Weltethos' klarmacht."