Bischöfe warnen vor Altersarmut und die kirchlichen Sozialunternehmen tragen selbst mehr und zu deren Entstehung bei, weil sie ihren Beschäftigten zu wenig zahlen. Diese bekannte Wasser-Wein-Trickserei erhält gerade einen neuen Höhepunkt: Mitarbeitervertretungen der Caritas warnen vor der geplanten Einführung einer neuen untersten Lohngruppe, die nur knapp über dem Mindestlohn liegt, wie der Tagesspiegel berichtet.
Die neue "Vergütungsregelung für einfachste Hilfstätigkeiten" sieht einen Stundenlohn von neun Euro vor, was meist Frauen betreffen wird und sich wegen der schwammigen Definition auf viele Tätigkeiten ausweiten ließe, warnt Mitarbeitervertreter Thomas Schwendele im Tagesspiegel.
Es gehe "um einfache Arbeiten in Krankenhausküchen und Kleiderkammern, um Begleitgänge zum Arzt, Hausaufgabenbetreuung oder Besuchsdienste in Seniorenzentren. Schätzungsweise zehn Prozent der 500 000 Caritas-Mitarbeiter sind in diesen Bereichen tätig", so der Tagesspiegel weiter.
Bislang wurden die meisten Auseinandersetzungen gegen evangelische Arbeitgeber geführt, zum Beispiel was die Übernahme der Tariferhöhungen auch in kirchlichen Häusern angeht, in denen das "normale" Tarifrecht nicht gilt. Dass sich die Lage auch gegenüber katholischen Arbeitgebern bezüglich mehrerer Aspekte zur Bezahlung deutlich verschärft, lässt sich seit Wochen auf dem Blog der katholischen verdi-Akterure verfolgen.