Missbrauchsskandal

Spanien: Kirche zögert bei Zusammenarbeit mit Ombudsmann

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Symbolbild
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Die spanische katholische Kirche hat jahrzehntelang sexualisierte Gewalt gegen Minderjährige aus ihren eigenen Reihen vertuscht. Kinder, Jugendliche und Eltern wurden zum Schweigen gebracht, Priester auf andere Kontinente versetzt. Erst seit kurzem gibt die Kirche einige hundert Fälle zu. Der mit der weiteren Untersuchung betraute Ombudsmann soll kanonische Archive einsehen dürfen, eine Teilnahme an der Untersuchung schließen die Bischöfe jedoch aus.

Im März dieses Jahres konnte sich das spanische Parlament nicht auf die Einrichtung einer unabhängigen Kommission zur weiteren Überprüfung von Fällen sexueller Übergriffe kirchlicher Würdenträger einigen. Stattdessen wurde die Untersuchung in die Hand des Ombudsmannes oder auch Volksverteidigers Ángel Gabilondo Pujol gegeben.

Seitdem gehen die Meinungen unter den Bischöfen auseinander. Während sich die Spanische Bischofskonferenz noch einmal bei den Betroffenen für das Erlittene entschuldigt hat und eigene Prüfungen anstellen möchte, um sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen, weitere Vertuschungen auszuschließen und Opfer zu entschädigen, zögern einige Diözesen mit Zusagen zur Öffnung ihrer Archive.

Ende April hat die Spanische Bischofskonferenz bei der abschließenden Pressekonferenz zu ihrer Vollversammlung (ab Minute 19) auch Fragen zum Umgang mit den Kirchenarchiven und weiteren Schritten der katholischen Kirche beantwortet. Bischof Luis Argüello erklärte auf Fragen danach, ob es eine Zusammenarbeit mit dem Ombudsmann nach Vorbild der portugiesischen Kommission zur Missbrauchsaufklärung geben werde, dass es bereits ein Schreiben an die Bischöfe und die zuständigen Büros gebe, Archive zu öffnen. Wenn den zivilen, den kanonischen und den Datenschutz-Gesetzen Genüge getan sei, sollten Anzeigen und Ergebnisse zu bereits beurteilten Fällen übergeben werden. Persönlich jedoch glaube Argüello nicht, dass die Archive viel hergäben, da auch in bereits untersuchten Fällen keine Unterlagen vorhanden gewesen seien.

Eine weitere Zusammenarbeit lehnt die Spanische Bischofskonferenz ab. Zum einen, weil die Kirche als Institution keinen Anteil an der Arbeit haben wird. Dass die Kirche keine Vertreter ins Untersuchungsteam des Ombudsmannes schicken kann, muss ein herber Schlag sein. Ist die katholische Kirche es doch gewohnt, überall vertreten zu sein. Und zum anderen, weil nur sexuelle Gewalt durch die Kirche untersucht wird, andere Institutionen oder Organisationen aber nicht.

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