ROM. (news|arse/hpd) Vergeltung für Kruzifix-Urteil: Als Reaktion auf die Entscheidung eines europäischen Gerichts, Kreuze in italienischen Schulen zu verbieten, hat die katholische Kirche Schritte unternommen, um alle italienischen Einflüsse aus ihren Lehren und Ritualen zu verbannen.
Eine Satire von Jeff Nicols
Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat entschieden, dass Bilder und Skulpturen eines Mannes, der in grausamer Weise zu Tode gequält wird, nicht in Klassenräume mit kleinen italienischen Kindern gehören.
Einige Eltern in dem überwiegend katholischen Land nannten die Entscheidung beschämend und erklärten, nur die Angst davor, selbst brutal auf eine Holzplanke genagelt zu werden, bringe ihre Kinder dazu, in Erdkunde aufzupassen.
Der Sprecher des Vatikans, Pater Federico Lombardi, kündigte an: „Wenn sie es nicht anders wollen, dann macht die katholische Kirche ab jetzt von ihrem Recht Gebrauch, nicht an den italienischen Staat zu glauben.“
„Was uns angeht, ist die Vatikanstadt jetzt eine kleine Insel im Mittelmeer. Ein bisschen wie Ibiza, nur mit weniger drogenberauschten Partygängern und mehr gottberauschten Kirchgängern.“
Verbot
Ein Verbot italienischer Einflüsse sollte nicht allzu schwer sein für die katholische Kirche, die bereits Mord und außerehelichen Sex verbietet – zwei beliebte Zeitvertreibe unter dem derzeitigen Berlusconi-Regime.
Darüber hinaus hat der Vatikan Schritte unternommen, um sich von einigen typisch italienischen Dingen zu distanzieren – wie Olivenöl, Pasta und Faschismus.
Diese Maßnahmen erfolgen nur wenige Wochen, nachdem die Kirche den religiösen Transfer-Coup des Jahrzehnts landete. Dabei sicherte sie sich die Seelen von einigen tausend unzufriedenen Anglikanern – mit Versprechungen über ewiges Leben.
Die kürzlich zum Katholizismus übergetretene Muriel Judge (57) sagte uns: „Ich wollte keine weiblichen Vikare in der Anglikanischen Kirche, deshalb erschienen mir katholische Priester als zweitbeste Möglichkeit – oder wenigstens diejenigen, die sich nicht an Messdienern vergreifen.“
„Aber dann erklärte uns Pater Seamus diesen Morgen in der Messe, dass Pizza Teufelswerk ist, und dass mein Morgencappuccino in Wirklichkeit der ejakulierte Samen von Satan selbst ist. Das fand ich ein bisschen eklig.“
„Ehrlich gesagt habe ich das Gefühl, dass ich bei meinem Religionswechsel über den Tisch gezogen wurde. Ich hätte wohl besser bei gottheitensupermarkt.com vorbeischauen sollen.“
Auch der früher als Ratzinger bekannte Pontifex äußerte sich zu der Kontroverse. Dabei bestand er darauf, dass Italien lediglich eine vorübergehende Erscheinung sei, an die sich sehr bald schon niemand mehr erinnern werde.
„Schaut’s, wenn ihr arrogant sein wollt, macht es wie die Franzosen. Wenn ihr unzüchtig sein wollt, macht es wie die Griechen. Es gibt wirklich keinen Grund für irgendeinen Katholiken, jemals wieder irgendetwas Italienisches zu tun.“
Übersetzung: Matthias Krause
Mit freundlicher Genehmigung von news|arse
Der englische Originalartikel