Dass sich das preußische Partyvolk alljährlich im Berliner Hofbräu-Wirtshaus zu einem sogenannten "Oktoberfest" zusammenrottet, bereitet der bayerischen Intelligentsia seit jeher gewisse Bauchschschmerzen. Mit dem derzeit stattfindenden Oktoberfest auf dem Potsdamer Platz in Berlin allerdings ist die Maß endgültig voll – und Bayern stellt Strafantrag wegen Gotteslästerung.
Jacques Tilly, der kreative Erbauer der bissig-satirischen Düsseldorfer Karnevalsmottowagen, hat einen staatlichen Orden bekommen. Und findet das "durchwachsen". Bemerkenswert: In seiner Würdigung der Verdienste Tillys kommt der christdemokratische nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst auch auf dessen Wirken bei der Giordano-Bruno-Stiftung und beim Humanistischen Pressedienst zu sprechen.
Wieder einmal fühlten sich Christen in ihren religiösen Gefühlen – was immer das auch sein mag – verletzt. Dieses Mal verletzte sie der Spott einer sich selbst als "Satirepartei" bezeichnenden Partei, deren Wahlplakat als "den Wahlkampf vergiftend" bezeichnet wurde.
Wie jedes Jahr findet auf Initiative des Bundes für Geistesfreiheit (bfg) München, unterstützt von der Giordano-Bruno-Stiftung, am 7. Januar, dem Jahrestag des Terroranschlags auf die Redaktion der Satirezeitschrift Charlie Hebdo, eine Veranstaltung statt. Damit möchte der bfg München der Opfer des Attentats vom 7. Januar 2015 gedenken, bei dem neun Mitarbeiter*innen der Zeitschrift und ein Personenschützer ermordet wurden.
Im Dezember entschied das Bundesverwaltungsgericht, dass sich der Freistaat Bayern durch das Aufhängen von Kreuzen in Diensträumen nicht mit christlichen Glaubensgrundsätzen identifiziere und der bayerische Kreuzerlass deshalb nicht zu beanstanden sei. Diese erstaunliche Auffassung des Gerichts veranlasste Wolf Steinberger vom Bund für Geistesfreiheit München zur Initiierung eines satirischen Kunstpreises zur Ausgestaltung bayerischer Amtsräume. Das Preisgeld beträgt 1.000 Euro, Einsendeschluss ist der 1. März 2024. Der hpd dokumentiert die Ausschreibung hier im Wortlaut.
Am Dienstag urteilte das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig über den bayerischen Kreuzerlass und entschied, dass es keinen Anspruch auf Entfernung von Kreuzen in Dienstgebäuden des Freistaats Bayern gebe. Das Urteil wurde von Säkularen massiv kritisiert. Positiv wird das Urteil jedoch vom Arbeitskreis pastafaridemokratischer Juristen (APJ) aufgenommen. Dieser betrachtet den söderschen Kreuzerlass und das Urteil als erste Schritte zur Errichtung von Biervulkanen in bayerischen Behörden per Biervulkanerlass. Der hpd dokumentiert hier die Stellungnahme des APJ im Wortlaut.
Seit fünf Jahren veröffentlicht der Humanistische Pressedienst in seiner Rubrik "Spott sei Dank!" regelmäßig Karikaturen. Das Best-of des fünften Jahrgangs ist nun im Alibri-Verlag erschienen.
Seit vier Jahren veröffentlicht der Humanistische Pressedienst in seiner Rubrik "Spott sei Dank!" regelmäßig Karikaturen. Das Best-of des vierten Jahrgangs ist nun im Alibri-Verlag erschienen.
Satire ist ein mächtiges Werkzeug, Humor eine wirksame Waffe friedensliebender Menschen – auch im Angesicht des Krieges. Der HVD Bayern hat sich daher entschieden, sein für den heutigen Abend geplantes Online-Diskussionsforum beizubehalten. So lautet das Motto des Humanistischen Campus nun "Humor in der Krise".
Satirische Beiträge, die Religionskritik enthalten, bringen stark religiöse Menschen häufig auf die Palme. Besonders heftig scheint das auf jene zuzutreffen, die sich der fundamentalistischen Auslegung des Islams zugehörig fühlen. Aus deren Reihen kommt es immer wieder zu blutigen Übergriffen gegenüber Religionskritiker:innen. Wenn eine Zeitschrift mit hoher Reichweite etwa den islamischen (vermeintlichen) Propheten Mohammed durch den Kakao zieht, dann sind Ausschreitungen und Mordaufrufe gegenüber den Verantwortlichen keine Seltenheit. Im Fall von Charlie Hebdo kam es vor sieben Jahren auch tatsächlich zur Ermordung eines Großteils der Redaktion.
"Birds aren't real" – diese Verschwörungsbehauptung sorgt in den USA für Aufsehen. Sie besagt: Vögel sind nicht echt. Wenn ein Spatz auf einem Stromkabel sitzt – was macht er dann? Der falsche Vogel lädt seine Batterie auf. Vögel sind von der CIA vernichtet und ausgetauscht worden, gegen flugfähige Roboter. Diese Drohnen im Federkostüm überwachen die Bürger.
Pakistans Premierminister Imran Khan hat muslimische Nationen zu einem Handelsboykott gegenüber westlichen Ländern aufgerufen, falls diese die Beleidigung des Propheten Mohammed nicht unter Strafe stellen. Er reagiert damit auf gewaltsame islamistische Unruhen in Pakistan, die sich an den Mohammed-Karikaturen der französischen Satirezeitschrift Charlie Hebdo entzündet haben.
Viele hatten in den letzten Wochen seinen Rücktritt gefordert, nun gibt der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki, der bisher an seinem Bischofsstuhl klebte, nach. Doch damit nicht genug: Für seine Nachfolge deutet sich ein Paukenschlag an.
Am Rosenmontag fuhren pandemiegerecht acht gewohnt provokante Mottowagen diesmal ohne jubelndes Publikum und einzeln durch Düsseldorfs Straßen. Einer davon thematisierte die De-facto-Abschaffung des polnischen Abtreibungsrechts, was eine Beschwerde des polnischen Konsulats nach sich zog. Wagenbaukünstler Jacques Tilly verteidigt sein Werk.
Eigentlich sollte Karneval dieses Jahr komplett ausfallen. Doch am Freitag hatte das Comitee Düsseldorfer Carneval bekanntgegeben, dass acht der berühmten politischen Wagen aus der Werkstatt des Tilly-Teams am Montag durch die Stadt am Rhein rollen würden.