Am vergangenen Samstag fand auf Einladung der Stiftung Geistesfreiheit Hamburg
der 1. Humanistentag imVolkshaus Berne in Hamburg statt. Über 100 Vertreter des Humanistischen Verbandes Deutschlands (HVD), der Jugendweihe Deutschland e.V. und anderer säkularer Organisationen erörterten aktuelle Befunde zum Thema „Jugend – Schule – Humanismus“. Ausgehend von den aktuellen Ergebnissen der jüngsten Shell-Studie folgerten die Teilnehmer der Tagung, dass die Jugend von heute gegenüber humanistischen Werten offen ist. Dieser Herausforderung wollen sich der Humanistische Verband und die Jugendweihe Deutschland e.V. nun auf mehreren Feldern gemeinsam stellen. Über ihre Angebote von Jugendfeiern / Jugendweihen hinaus, wo sie schon jetzt die größten Anbieter sind, wollen sie Möglichkeiten der Zusammenarbeit miteinander klären.
Beginn einer Kooperation
Beide Organisationen vereinbarten dazu den Beginn einer Kooperation auf verschiedenen Feldern der Jugendarbeit, aber auch darüber hinaus. Dazu erklärten der HVD-Bundesvorsitzende Dr. Horst Groschopp und der Präsident von Jugendweihe Deutschland, Wilfried Estel in einer gemeinsamen Stellungnahme: „Auch wenn Massenevents wie der Papstbesuch es glauben machen wollen – eine ’Rückkehr zur Religion’ in Deutschland kann nicht bestätigt werden, wohl aber das Bedürfnis, Sinnfragen zu stellen. Hier zeigt sich, dass die humanistischen Werte wie Selbstbestimmung, Verantwortung und Toleranz, die wir in unseren Feiern vermitteln, auf wachsendes Interesse stoßen. Unsere beiden Organisationen, die die weltlichen Feiern des symbolischen Schrittes in die Erwachsenenwelt fast im gesamten Bundesgebiet anbieten, werden nun Schritt für Schritt gemeinsame Projekte der offenen Jugendarbeit, z.B. Jugendcamps, durchführen. Wir haben auf dem 1. Humanistentag viele Gemeinsamkeiten erlebt, z.B. hinsichtlich der Notwendigkeit eines humanistischen Werteunterrichts in den Schulen. Das ist uns Anlass und Verpflichtung, stärker gemeinsam zu handeln und mit anderen Säkularen eine in ethischen und politischen Fragen anerkannte ’dritte Kraft’ zu werden, neben den Kirchen und anderen Religionen.“
Damit ist ein Schritt getan - aufeinander zuzugehen -, den manche der Teilnehmer des 1. Humanistentages noch vor wenigen Jahren für prinzipiell nicht möglich und utopisch gehalten hätten.