Preisverleihung an Lebenskundegruppen

BERLIN. (hpd) Bundespräsident Köhler und Ministerin Wieczorek-Zeul überreichten

gestern Abend, 2. Juni, zwei Lebenskundegruppen aus Neukölln einen der Hauptpreise beim Bundeswettbewerb „Alle für eine Welt für Alle“.

Es ist ein heißer Tag, viele SchülerInnen haben hitzefrei. Zwei Lebenskundegruppen der Klassen 6b und 6c der Richard Grundschule in Neukölln picknicken im Tiergarten. Heute ist ein großer Tag für diese SchülerInnen.

Ihre „Abgeordneten“ - Fehime und Brevin - nehmen derweil den Preis für ihr Projekt „Aktiv gegen Unrecht“ im Schloss Bellevue entgegen.

Wie bereits im November berichtet, haben die Kinder an einem Projekt teilgenommen: Straßenkind für einen Tag, initiiert von terre des hommes.

Im Schloss ist es angenehm kühl und Andreas Korn, ein KiKa Moderator, übte mit den Gästen das Klatschen und unterhielt das Publikum bis Frau Wiezcorek-Zeul und Herr Köhler den Saal betraten.

Die Preisvergabe war aufregend, auch das Händeschütteln mit so bekannten Persönlichkeiten. Die vorgestellten Projekte beeindruckten die SchülerInnen sehr.

Die SchülerInnen haben im Rahmen des Lebenskundeunterrichtes die Themen Kinderrechte und Globalisierung bearbeitet. Sie beschlossen, es nicht nur beim Reden und Schreiben zu belassen, sondern sich aktiv für Kinder und deren Rechte einzusetzen.

Einige der Kinder aus Maputo/Mozambique, für die sie sich in diesem konkreten Fall eingesetzt haben, werden sie im November in Berlin treffen können.

Diese Aktion mit den Ergebnisse wurde dokumentiert, ausgezeichnet (3.Preis bei terre des hommes) und bei einem dem großen Wettbewerb "Eine Welt für Alle", eingereicht.

Die beiden Gruppen haben nun auch beim Wettbewerb des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung den dritten Preis gewonnen und waren heute im Schloss Bellevue, um diesen Preis in Höhe von 500 € entgegenzunehmen.

Geplant ist, einen Teil des Geldes zu spenden und mit der Restsumme einen Ausflug zu finanzieren, der den Abschluss der Grundschulphase etwas versüßen soll.


Die Themen Gerechtigkeit und daran anschließend Kinderrechte sind im Rahmenplan Lebenskunde vorgesehen für Klasse 4, jedoch ist es sinnvoll, das Thema Gerechtigkeit in Verbindung mit dem Thema Globalisierung noch einmal in den Klassenstufen 5 und 6 zu behandeln. Dies kann handlungsorientiert und öffentlich geschehen, dass haben die Lebenskundekinder der Richard Grundschule erfahren.

Sie wissen und haben erlebt, dass Solidarität und das Einfordern von Rechten nicht nur für Erwachsene notwendig ist, sondern dass auch Kinder eine Stimme haben und diese nutzen können, wenn sie etwas verändern wollen.

Dass der Lebenskundeunterricht solche Erkenntnisse fördert und junge Menschen zu verantwortlichen und kritischen (Welt-) BürgerInnen heranwachsen lassen möchte, versteht sich dabei von selbst.


S. Navissi

Lebenskundelehrerin beim HVD Berlin

Fotos: S. Navissi