BERLIN. (hpd) Der Initiative „Pro Ethik“ sind zwei Protestbriefe von Herrn Uwe Duske zur Kenntnis gegeben worden, gerichtet an Bischof Huber und den Bundestagsvizepräsidenten Thierse. Sie sind verbunden mit der Ankündigung des Absenders, aus der evangelischen Kirche auszutreten. Uwe Duske leitete 14 Jahre lang eine Hauptschule und ist mit einer Veröffentlichung einverstanden.
Im Brief an Bischof Huber (PDF im Anhang) wirft er diesem vor, sich vorwiegend aus finanziellen Gründen an den Staat zu wenden, gegen das „Zwangsfach Ethik“ in der Sekundarstufe zu polemisieren, zugleich aber zu wollen, dass „schon die Grundschüler verpflichtet werden, am Religions-, Weltanschauungs- oder Ethikunterricht teilzunehmen.“ Duske schreibt: „Und da es Ihnen schon jetzt nicht mehr gelingt, die Schulen mit der hinreichenden Zahl von KatechetInnen auszustatten, ist Ihnen die Vorstellung sehr angenehm, dass der Staat bzw. unsere Stadt nicht nur für die Finanzierung, sondern auch für die Organisation Ihres Unterrichts und damit der Ausbildung und Rekrutierung der Lehrer verantwortlich wird.“
Im Brief an Thierse (PDF im Anhang) hebt Duske hervor, dass es gerade ein hohes Gut sei, „dass Religionsunterricht nicht Pflicht ist, sondern der freien Wahl unterliegt, dass er nicht benotet wird und nicht versetzungsrelevant ist, sondern frei ist von den Zwängen der Bewertung, der Leistungsbeurteilung. Es macht die besondere Qualität aus, dass die „Lehrenden“ in der Regel nicht feste Mitglieder des Kollegiums der Schule sind, sondern sich zu dieser ungezwungen und kritisch verhalten können.“
Gerd Eggers