BAYERN. Die Reise führte Professor Dr. Gerd Lüdemann am 21.11. von München
als Ausgangspunkt über Augsburg, Regensburg nach Bayreuth als Endstation.
Eingeladen hatte der Bund für Geistesfreiheit; Anlass war die Veröffentlichung des Buches „Altes Testament und christliche Kirche. Versuch der Aufklärung (zu Klampen Verlag, 2006).
Die Vorträge fanden auch dank der effektiven Vorbereitungsarbeit der örtlichen Veranstalter Beachtung; zahlreiche Besucher freuten sich über die Möglichkeit zu Aussprachen über die Bibel bzw. das Alte Testament aus historisch-kritischer Perspektive.
Tatsächlich hat die neueste Erforschung des Alten Testaments in den letzten 30 Jahren staunenswerte Erfolge vorzuweisen. Negativ: Abraham hat nicht gelebt, einen Auszug aus Ägypten gab es nicht, Mose ist ein bloßer Name. Positiv: Die Israeliten sind von Haus aus Kanaanäer und erst seit dem fünften Jahrhundert Monotheisten. Die erzählerische Kombination vom alleinigen Gott Jahwe mit Mose ist eine Rückprojektion des Glaubens des Judentums nach 539 in die Anfänge Israels über einen Abstand von mehr als 700 Jahren hinweg. Die im Alten Testament erzählte Geschichte entpuppt sich als Erfindung allergrößten Ausmaßes. Aus wissenschaftlichen Gründen kann man sie - ebenso wie die Auferstehung Jesu - nur einen großen Betrug nennen.
Die Konsequenzen hat Prof. Dr. Gerd Lüdemann für sich schon lange gezogen. Beruflich hat er als ungläubiger Hochschullehrer aktuell nicht mehr als ein „Bleiberecht" in Hochschuldiensten; wir wünschen ihm weiterhin den Mut und die Energie, seinen Platz in der Welt der Wissenschaft zu behaupten.
Assunta Tammelleo (bfg München)