Es gibt keine moderaten Muslime
“Wenn eine islamische Gesellschaft nicht in der Lage ist, das Anwachsen des Fundamentalismus innerhalb ihrer selbst zu kontrollieren, dann ist die Idee von ‘moderaten’ oder ‘progressiven’ Menschen in der muslimischen Gesellschaft vielleicht nur ein Vorwand”, schreibt eine Frau, die den größten Teil ihres Lebens in muslimischen Ländern gelebt hat und die dort erfolglos für die Menschenrechte eingetreten ist.
“Wie viele ‘moderate Muslime’ haben sich gegen die zahlreichen Fatwas ausgesprochen, die gegen mich und gegen andere überall auf der Welt erklärt wurden? Wie viele moderate Muslime haben die hinterhältigen Akte der Grausamkeit gegen Frauen durch Fundamentalisten abgelehnt? Wo sind die Frauen – jene, für die ich schreibe? Ich sehe nicht, dass sie sich dagegen aussprechen würden, was mit mir getan wird oder dass sie eine deutliche Position für mich einnehmen würden.”
Der einzig gute Muslim ist ein Ex-Muslim. Man hat dem Religionskritiker Sam Harris einst vorgeworfen, diese Position zu vertreten. Aber was, wenn man die moderaten Kräfte des Islam wirklich an einer Hand abzählen kann, was, wenn man die Religion tatsächlich verlassen muss, um der Barbarei zu entkommen?
Taslimas letzte Zuflucht
“Ich bin heimatlos, wahrlich heimatlos!”, schreibt sie in den letzten Absätzen ihres Artikels. “Es gibt keinen Ort in dieser weiten Welt, den ich meine Heimat nennen könnte. Und doch habe ich eine, und sie besteht aus den Männern und Frauen, die mutig die Mächte der Finsternis und der Ignoranz bekämpfen. Die Herzen dieser Menschen sind meine Heimat und meine Nation [...] Meine Heimat ist die Liebe, die ich von Frauen überall auf der Welt erhalte, von Rationalisten, Freidenkern, Säkularisten und Humanisten.”
“Ich bedaure keine meiner Handlungen, noch irgendetwas, das ich geschrieben habe. Komme, was da wolle, ich werde meinen Kampf gegen Extremisten, Fundamentalisten und intolerante Kräfte ohne Kompromisse fortführen, für immer.”
Zusammenfassung, Kommentierung und Übersetzung: Andreas Müller