ROM. (UAAR/hpd) Ein Leinwandstreifen, ein Professor für Chemie und ein bisschen Technologie – siehe da: Ein neugeprägtes Grabtuch Christi in Lebensgröβe, das ganz ähnlich jenem als mirakulös aufbewahrten und verehrten Schweiβtuch Christi in Turin ist.
Nur wurde es im Jahr 2009 erzeugt, und es wird am kommenden Samstag, 10. Oktober, um 9:30 Uhr Ortszeit, zum ersten Mal von Professor Luigi Garlaschelli (Professor für Chemie bei der Universität in Pavia) beim Pressezentrum im Theater “Pietro d’Abano” in Abano Terme vorgestellt.
Zu seiner Erzeugung hat auch die UAAR (Union der rationalistischen Atheisten und Agnostiker) etwas beigesteuert. „Wir wollten auch finanziell einen Versuch unterstützen, der zeigen sollte, wie es einem Fälscher vor achthundert Jahren durch die damals zur Verfügung stehenden Technologien möglich war, ein Abbild auf einem Leinwandstreifen gleich jenem auf dem Grabtuch Christi zu gewinnen“, erläutert der nationale Sekretär der UAAR, Raffaele Carcano. Er erinnert an eine erneute Vorführung des “ersten” Grabtuchs Christi, die im Jahr 2010 in Turin stattfinden wird; diese wird von Gemeinde und Provinz Turin mit fast zwei Millionen Euro finanziert, „und wenn es in einem säkularen Staat schon unannehmbar ist, mit öffentlichen Geldern die Volksfrömmigkeit zu finanzieren, ist es noch mehr unannehmbar, wenn der Gegenstand der Frömmigkeit von sehr fragwürdiger wissenschaftlicher Glaubwürdigkeit ist.“
Schon einmal falsch geschätzt
Das erste Grabtuch Christi wurde schon im Jahre 1357 von Henri de Poitiers falsch geschätzt; er war Bischof der Diözese in Troyes, wo es zum ersten Mal öffentlich vorgezeigt wurde. Auβerdem zeigte die im Jahr 1988 durch Radiokohlenstoff ausgeführte Datierung, dass es tatsächlich im 14. Jahrhundert entstand. Aber der Groβteil der katholischen Welt hat diese offensichtlichen Belege immer zurückgewiesen, indem sie behauptete, dass das Grabtuch Christi nicht von einem einfachen Menschen durchgeführt werden könnte.
In den nächsten Monaten wird das zweite "Grabtuch Christi" von der UAAR in verschiedenen italienischen Städten ausgestellt, damit es von allen betrachtet und studiert werden kann, von Gläubigen und von Rationalisten aus Granit.
Gabriella Bertuccioli