Knochen, Blutampullen, ja sogar die vorgebliche Vorhaut von Jesus Christus - die Verehrung von Reliquien insbesondere in der katholischen Kirche ist bekannt. Und doch ist es bizarr, mit einer solchen Reliquie in Kontakt zu kommen. In diesem Fall in der Kathedrale von Palermo, mit den verbrannten Gebeinen eines Heiligen. Was steckt hinter dieser makabren Form der Reliquienverehrung?
Manche nennen ihn den "Cyber-Apostel", andere schreiben vom "Influencer Gottes" – der 2006 an Leukämie verstorbene Jugendliche Carlo Acutis wird demnächst von der katholischen Kirche heiliggesprochen. Schon jetzt tourt sein Herz, verarbeitet zur Reliquie, durch die Kirchen Europas. Stationen sind unter anderem Hamburg, München, Köln und Amsterdam.
Für Christen bestand über Jahrhunderte kein Zweifel, dass das Neue Testament das Leben von Jesus authentisch nachzeichnet. So wurde es ihnen von den Geistlichen gepredigt, so wurde es ihnen später im Religionsunterricht weisgemacht. Es brauchte früher viel Mut und einen sehr kritischen Geist, um am biblischen Bild oder gar an der Existenz von Jesus zu zweifeln. Schließlich galt es als Gipfel der Blasphemie, den Fleisch gewordenen Gottessohn zu hinterfragen.
Aus einem Flugzeug heraus wurde die Slowakei als Maßnahme gegen das grassierende Virus durch einen katholischen Geistlichen gesegnet, mit Hilfe eines Artefakts, dem religiöse Wunderkräfte zugeschrieben werden. Das ist aber nicht der einzige Kult, der durch die Corona-Pandemie wiederbelebt wird: Eine gleichnamige Heilige hat ebenfalls ein Revival – zumal sie ausgerechnet die Schutzheilige gegen Seuchen ist.
TRIER. (heiligs-roeckle/hpd) Das Bistum Trier rechnet zur "Heilig-Rock-Wallfahrt 2012" mit rund 500.000 Pilgern, die das vermeintliche "Gewand Jesu" bewundern wollen. Begleitend zum katholischen Rock-Spektakel organisiert die Giordano-Bruno-Stiftung ein "alternatives Pilgerprogramm" unter dem Titel "Heilig‘s Röckle!".
ROM. (UAAR/hpd) Ein Leinwandstreifen, ein Professor für Chemie und ein bisschen Technologie – siehe da: Ein neugeprägtes Grabtuch Christi in Lebensgröβe, das ganz ähnlich jenem als mirakulös aufbewahrten und verehrten Schweiβtuch Christi in Turin ist.
ROSSDORF. (gwup/hpd) Die Skeptiker der GWUP haben ihren Artikel zu einer der großen katholischen Legenden überarbeitet und auf den neuesten Forschungsstand gebracht: Das „Turiner Grabtuch“ ist das Werk eines Künstlers.