„Dürfen wir Sie bitten?“

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Fotos © Evelin Frerk

BERLIN. (hpd) Der Abend für die Ehrenamtlichen des Humanistischen Landesverbandes Berlin war eine bunte Mischung aus Danksagungen, Ehrungen, Würdigungen, Tanzdarbietungen, Buffet, Tombola und eigenem Tanzen.

In der „Werkstatt der Kulturen“ in Berlin-Neukölln war am vergangenen Freitag der große Saal bis auf den letzten Sitzplatz besetzt. Die Ehrenamtlichen des Humanistischen Landesverbandes Berlin waren zu einer „Dankeschönveranstaltung“ im Zeitrahmen des Internationalen Tages des Ehrenamtes eingeladen und die Stuhlkapazität des Saales war die einzige Begrenzung. Rhythmische Musik und ein angeregtes Stimmengewirr vieler Begrüßungen und Unterhaltungen mischen und verbinden sich im Raum.

Carmen Malling, seit dem Jahr 2000 die „Freiwilligen-Managerin“ des Landesverbandes, hatte zusammen mit dem Vorsitzenden eingeladen und da der erkrankt war, eröffnete sie selber den Abend. Sie begrüßte auch die mit eingeladen PartnerInnen der Ehrenamtlichen, die eben auch durch ihre persönliche Unterstützung die aktive Mitarbeit ihrer LebenspartnerInnen unterstützen würden. 800 Ehrenamtliche seien mittlerweile im und für den Landesverband tätig und seit zehn Jahren wird im Dezember eine Feier als ‚offizielles’ Dankeschön veranstaltet. Sie erinnerte sich, wie sich vor zehn Jahren 25 Gäste im kleinen Seminarraum der Geschäftsstelle zu einer Feier eingefunden hatten und heute, sie lächelte und nahm mit einem Schwenk ihres Armes alle Anwesenden unter ihre ‚Fittiche’, sind mehr als zehn mal soviel anwesend.

 

Der Dank von Carmen Malling galt auch ihren ständigen Mitarbeitern in der Geschäftsstelle und weiteren Unterstützern, zu denen sie auch die Medienkampagne über „Berliner Helden“ der B.Z. zählt. Für die anwesenden Ehrenamtlichen gab es eine Tombola mit 75 Preisen im Gesamtwert von 2.500 Euro. Nur wer im Bereich des Spendenwerbens schon einmal unterwegs war, kann ermessen, welche Anstrengung hinter dieser Tombola steht, bei der es, wie es hieß, dieses Jahr besonders schwierig gewesen sei. Darüber verliert Carmen Malling kein Wort, sie führt ihr Publikum lächelnd durch die Planungen des Abends, als wäre die Moderation von Veranstaltungen ihr tägliches Brot: „Nutzen Sie also die Pause, um sich über die Preise zu informieren!“ 

Tanz als Ausdruck der Lebensfreude

Der Reigen der Darbietungen beginnt mit dem Flamenco „Canya“ (Adelante-Flamenco). Die Tänzerin Sybille Klüser im hautengen roten Abendkleid mit gefächerter Schleppe, beherrschten Bewegungen, dem harten Staccato der breiten Absätze ihrer schwarzen Tanzschuhe auf dem Holzboden der Bühnenfläche, ist eine sinnliche Einstimmung.

Der Tanz wird sich wie ein roter Faden durch den Abend ziehen. Tanz, wie es heißt, als „die Mutter aller Künste, Tanz als Ausdruck von Lebensfreude, als Sprache, im Einklang von Musik und Bewegung.“

Dr. Felicitas Tesch, Mitglied es Abgeordnetenhauses von Berlin und stellvertretende Vorsitzende des Landesverbandes, hält in Vertretung des erkrankten Vorsitzenden die Eröffnungsrede und überbringt die Grußworte und die Danksagung des Vorstands.

Sie spricht über die Wandlungen in der Freiwilligenarbeit, die früher eher    als Lückenbüßer angesehen wurde und heute ein wesentlicher Bestandteil der sozialen Arbeit des Verbandes geworden sei. Ihre Aufzählung der Angebote des Verbandes, die vorrangig durch die Arbeit der Ehrenamtlichen getragen werden, ist beachtlich lang. Sei es das Kinderhospiz „Berliner Herz“, die „Weltenbummler“ der Senioren, das Nachtasyl „Maxim Gorki“, etc., etc. Im nächsten Jahr wird es ein weiteres Projekt geben, einen „Großelterndienst“.

Die zweite Tanzeinlage zeigt Break-Dance-Variationen der Gruppe „Samuels Dance Hall“ mit Norman und Lucian.

Feierliche Würdigungen

Im „feierlichen Teil“ folgten dann die Ehrungen für langjährige Mitarbeit: Für Rolf Bachmann, der seit 15 Jahren in der „diesseits“-Redaktion mitarbeitet, an diesem Abend aber nicht anwesend sein kann. Das Redaktionsteam von „JuHu-Flash“ dem Rundbrief der Jungen HumanistInnen, der zweimal jährlich an 2.400 junge Verbandsmitglieder verschickt wird, wurde von dem Landesgeschäftsführer Manfred Isemeyer gewürdigt.

 

Die Abteilungsleiterin für Gesundheit und Soziales, Andrea Käthner, hielt die Laudatio für die Leiterinnen des interkulturellen Hospizdienstes Dong Banja. Es sei ein einzigartiges Projekt in Berlin: 60 MitarbeiterInnen begleiten Menschen ihres Kulturkreises in den letzten Wochen ihres Lebens und geben ihnen auch dadurch ein Stück ihrer Heimat.

 

Carmen Malling ehrte mit Barbara Bremer die „Guten Geister“ der Schulbibliothek der Grundschule an den Buchen, die nicht nur die Bestände verdoppelt hat, sondern, mit tatkräftiger Unterstützung ihres Mannes, Lesepaten motivierte und organisierte. „Ihre Liebe zu den Büchern verband sich mit der Liebe zu den Kindern.“

 

Hannelore Krause, die Seniorenbeauftragte, ehrte Thomas Poch für seine freiwilligen Fahrdienste mit dem 8-Sitzer, bei dem sich nicht nur die Senioren immer bestens aufgehoben fühlen würden.

Dr. Peter Seiffert wurde von Klaus Wendland für sein Engagement beim Berliner Seniorentelefon geehrt. Seit 16 Jahren gibt es das Seniorentelefon, seit 15 Jahren ist Peter Seiffert dabei. Er ist der letzte der ersten „drei Musketiere“. Auch wenn seine Opa-Pflichten jetzt Vorrang haben, ist er immer noch mit dabei, um die chronische Männerknappheit des Seniorentelefons auszugleichen.

 

Als dritte Tanzdarbietung folgt eine schnelle, perfekt choreographierte „Boogie und Popping Show“, mit Lichteffekten und intensiver Musik nach Michael Jackson.

Abschließend überreicht Dr. Felicitas Tesch 17 neuen Mitarbeiterinnen des Besuchs- und Hospizdienstes V.I.S.I.T.E. ihre Ausbildungs-Zertifikate. Sie betont dabei, dass es ohne die Arbeit gut geschulter Ehrenamtlicher nicht möglich wäre, diese Angebote zu realisieren. 200 MitarbeiterInnen seien in den ambulanten Hilfen tätig.

Buffet – Tanz - Tombola

Dann hieß es: „Das Buffet ist eröffnet!“ und es kam Bewegung in die Stuhlreihen im Saal, das Buffet des koreanisch-japanischen Restaurants "Furusato" verhieß asiatische Köstlichkeiten, und so ergaben sich in der Warteschlange viele Gelegenheiten zum Plaudern.

Anschließend war es ein weiterer Tango von Sybille Klüser und ein atemberaubender Break-Dance-Mix von jungen Männern, die eine Brücke zum allgemeinen Tanzen bildeten, mit DJ und melodischen Disco-Sound, dass die Weingläser auf den Bistro-Tischen bebten und die Ehrenamtlichen wie die Vorständler sich auf der Tanzfläche drehten.

In der Tanzpause wurden die Losnummern der Tombola gezogen. Alle Ehrenamtlichen hatten als „Eintritt“ auch ein Tombola-Los bekommen und die erste gezogene Losnummer hatte die freie Auswahl unter allen Preisen: Hotelübernachtungen, Restaurant- oder Wellness-Gutscheine waren zu gewinnen. Alles was Rang und Namen hat in Berlin konnte für die Gutscheine gewonnen werden, u. a. Admiralspalast, Deutsche Oper, Mövenpick, Kriminaltheater; Hotels mit Candlelight-Diner; Saunabesuch; Chamäleon; Staatsoper; Kneifzange; Wühlmäuse; Friedrichstadtpalast, Berliner Ensemble, etc., etc. Anschließend gab es für die Unermüdlichen noch ausreichend Gelegenheit zum Tanzen.

 

C.F.