Säkulares in 2009

Naturalistisches Weltbild

In der Selbstbestimmung eigener Ausgestaltung bot 2009 das Darwin-Jubiläum einen gestalterischen Raum, der professionell und selbstbewusst gestaltet wurde. Neben der repräsentativen Internetrepräsentanz mit darwin-Jahr.de war der Jahresbogen von Februar, mit der Geburtstagsfeier für Charles Darwin im Festsaal der Nationalbibliothek in Frankfurt (mit der Dankesrede von Charles Darwin) über viele Diskussionen bis hin zum „Dinner for Darwin“, Anfang Dezember in Berlin, die gelungene fachliche, künstlerische und humorvolle Darstellung einer naturalistischen Weltsicht. Gleichzeitig wurde deutlich, welche unwissenschaftlichen Ansichten bei einigen Naturwissenschaftlern (immer noch) vorhanden sind.

Iran, Muslime und Minarett-Verbot

Die Tatsache, dass die Deutschen nicht isoliert auf einer Insel leben, darauf verweist u. a. der weltweite Protest säkularer Iraner, auch in Deutschland, gegen das religiös gestützte Regime in ihrem Heimatland, bei dem sich wiederum Religionsfreiheit mit Meinungsfreiheit verbindet.

Die vielfältigen Facetten des Islam in der Welt und in Europa und die Unklarheit von politischen Positionen, die sich auch in der Mehrheit für ein Minarett-Verbot in der Schweiz widerspiegelt, ist nicht eindimensional zu kommentieren. Eine Facette liegt sicherlich auch in der Furcht vor einer religiösen Intoleranz.

Öffentlichkeit, Auflagen und Mitgliederzahlen

Im Vergleich zu Vorjahren ist festzustellen, dass in 2009 die mediale Vertretung säkularer Sichtweisen in den elektronischen Medien wie in den Printmedien deutlich zugenommen hat, und es immer mehr zur normalen Situation wird, neben religiösen auch säkularen Standpunkten eine Öffentlichkeit zu geben. Die Auflagen säkularer wie religionskritischer Bücher steigen, ebenso wie die Mitgliederzahlen säkularer Organisationen.

Das alles kann nicht darüber hinweg täuschen, dass Vieles erst am Anfang steht, manches zwar schon gelungen, erheblich mehr aber noch zu tun ist.