Der Vatikan gründet Vereinigung für „Heiden“

Gianfranco_Ravasi_Screenshot_la7.it_.jpg

Giovanni Ravasi. Screenshot la7.it

ROM. (uaar/hpd) Eine folkloristische Union: Das ist die UAAR nach der Meinung von Monsignore Gianfranco Ravasi, seit 2007 Präsident des Päpstlichen Rates für die Kultur.

Ravasi verkündigte vergangenen Freitag die Gründung einer auch Atheisten gegenüber offenen Vereinigung in seinem Ministerium, zu der die UAAR allerdings nicht eingeladen wurde. Der Präsident der europäischen humanistischen Vereinigung, David Pollock, hat das Folgende in seinem Board geschrieben: „Er wird keine atheistische Vereinigung finden, die denkt, dass die Theologie wissenschaftliche Würde haben könnte.“

„Offenbar ist die Ungläubigkeit ein Phänomen, das wirklich stark zunimmt“, erklärt Raffaele Carcano, Sekretär der UAAR – „daher ist es wenig ersichtlich, warum die UAAR ‚folkloristisch’ sein soll, vor allem in Anbetracht dessen, dass wir vom Darwin Day an im ganzen Land Dutzende kultureller Initiativen organisierten. Wir können nicht darauf verzichten, die Entwicklung der katholischen Kirche zu beobachten: Vorher gab sie Erlaubnis, christlich zu sein, dann durfte man laizistisch sein und jetzt sogar atheistisch“.

Der Hof der Heiden (das ist der Name der Vereinigung) soll ein Versuch sein, ein Netz von Agnostikern und Atheisten zu schaffen, die den Dialog unter den von der katholischen Kirche auferlegten Bedingungen annehmen müssen. Unter seinen Zielen wird das Lernen der Geistlichkeit durch die Gottlosen genannt. Der Hof sollte außerdem „allen helfen, eine arme Anschauung des Glaubens aufgeben, verstehen lassen, dass die Theologie wissenschaftliche Würde und epistemilogisches Statut hat“.
Der erste Gast, deren Namen Ravasi nannte, ist Julia Kristeva, Verfasserin von “Thérèse, mon amour. Santa Teresa von Avila: die Ekstase als ein Roman”.
 

Gabriella Bertuccioli
 

 

 

Union der Rationalistischen Atheisten und Agnostiker, UAAR (2.10.2009)