Propaganda beim HPD

HAGEN. (IBKA) Dass man einen ja nicht ohne Grund umstrittenen Film im Sinne der Meinungsfreiheit trotzdem zugänglich

macht, ist das Eine. (Dafür bedarf es aber im konkreten Fall sichtlich gar nicht speziell des HPDs!)

 

Dass man so ein schlecht gemachtes Propagandamachwerk – wie das Filmchen „Fitna" von Geert Wilders – jedoch nicht lediglich verlinkt, sondern in die eigene Seite als Angebot sichtbar integriert und zudem völlig unkritisch kommentiert, ist hingegen eine schwere politische Minderleistung. Und indem derlei apologetische Kommentierung auch noch gar als Meinung der Redaktionsmehrheit nach einer internen Debatte firmiert, kann man das auch nicht mehr als leichtfertigen Fehler eines Einzelnen oder eine privat zurechenbare Meinungsäußerung bagatellisieren.

In Teilen der säkularen Szene wird inzwischen leider Religionskritik nicht unwesentlich nach den sensationalistischen Mechanismen der Mediengesellschaft gestrickt. Insbesondere beim Islamthema wird sich schlagzeilenlüstern enthemmt und zu (euphemistisch formuliert) Rechtspopulisten kaum ausreichende Distanz gewahrt, statt seriös, sachbezogen und differenziert zu argumentieren. Der HPD kolportiert derlei Einseitigkeiten sonst ja nur. Aber diesmal macht er sich viel problematischere Inhalte aktiv verharmlosend zu eigen. Damit wurde eine Grenze überschritten.

Rudolf Ladwig (IBKA e.V., 1. Vors.)