Integration statt „Hassfilme“

Der Humanistische Verband Deutschlands kritisiert den holländischen Film „Fitna“

BERLIN. (HVD) Der

Humanistische Verband Deutschlands (HVD) kritisiert in aller Deutlichkeit das Anti-Islam-Video des Holländers Geert Wilders. Hier wird mit stark suggestiven Mitteln versucht, eine Religion als Ganzes anzuklagen und damit einen Keil in die holländische Gesellschaft zu treiben. Der HVD erklärt sich deshalb solidarisch mit den Holländischen Humanisten, deren Stellungnahme auf dem Internetportal des Humanistischen Pressedienstes in deutscher Sprache nachzulesen ist.

Unser befreundeter Humanistisch Verbond der Niederlande verteidigt derzeit gemeinsam mit vielen liberal denkenden Menschen und Organisationen die einfachen Muslime im Land gegen Vorwürfe, die der Film erhebt und feindliche Stimmung zu machen versucht. Der Film von Geert Wilders trägt durch seine extreme Botschaft dazu bei, den Hass und das Unverständnis gegenüber dem Islam zu schüren. Rein Zunderdorp, der Vorsitzende des Verbandes, erklärte, der Film erlaube „den gemäßigten Gläubigen keinen Ausweg. Diejenigen, die demokratische Werte unterstützen, sind per Definition ja keine ’guten Muslime’. Seine Stereotypierung und Stigmatisierung vergrößern die Probleme. Damit unterstützt er die fundamentalistischen Bewegungen.“

Auch der HVD als humanistische Interessenvertretung von Konfessionsfreien erklärt sich gegen die spalterische Tendenz des Filmes. Der Bundesvorsitzende Dr. Horst Groschopp stellt dazu fest: „Die Tatsache, dass im Namen von Religionen Untaten begangen werden, darf nicht als Argument dafür herhalten, Religionen und ihre Gläubigen allesamt in eine fundamentalistische Ecke zu drängen. Der HVD selbst ist zwar religions- und kirchenkritisch, aber ihm ist jeder religionskämpferische Eifer fremd.
Wir haben auch hier viel von unseren Freunden im Humanistisch Verbond gelernt. Wir teilen im Wesentlichen die gleiche Strategie, auch im Umgang mit Muslimen. Integration ist nicht zuerst durch abverlangte verbale Anerkennung säkularer Werte der Gesellschaft oder Korankritik zu gewinnen, sondern nur durch gelebte Teilhabe an den demokratischen, wirtschaftlichen und sozialen Errungenschaften Europas. Eine allmähliche Anpassung erfordert dabei die Gleichbehandlung aller Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften. Das gilt auch für unser Land.“