Heimkinder gehen auf die Straße

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Fotos: Fiona Lorenz und Carsten Frerk

BERLIN. (hpd) Vor dem Brandenburger Tor versammelten sich heute Mittag rund 300 ehemalige Heimkinder und deren Verwandte, um ihrer Situation mit einem „Jetzt reden wir!“ vehement Nachdruck zu verleihen. Der Tag war bewusst gewählt, da der „Runde Tisch Heimerziehung“ der Bundesregierung, dem die Veranstalter der Demonstration Verharmlosung vorwerfen, just tagte.

 

Die Demonstration startete im Zentrum Berlins, in der Luisenstraße, vor dem Gebäude, in dem der Runde Tisch tagt. Die für den Vormittag angesetzte Sitzung war auf Grund der Demonstration auf 14 Uhr verschoben worden. Die Vertreter der Heimkinder am Runden Tisch hatten, so wurde berichtet, geplant, herauszukommen und sich mit den Demonstranten solidarisch zu erklären. Man wollte offensichtlich jeglichen Kontakt zu den Demonstranten vermeiden.

Der Düsseldorfer Künstler Jacques Tilly hatte eigens eine etwa drei Meter hohe mobile „Prügel-Nonne“ gebaut, die in der einen Hand ein Kreuz, in der anderen Hand ein Rohrstock trägt – mit diesen wedelte sie denn auch bedrohlich auf ihrem Weg zum Endziel der Demonstration.