Vor knapp zwei Monaten gingen bereits weltweit rund zwei Millionen Frauenrechtler nach dem Amtsantritt von US-Präsident Donald J. Trump auf die Straße. Nun wird international wieder auf die fehlende Gleichberechtigung von Frauen hingewiesen: Der 8. März ist Weltfrauentag. Und dieser wird weltweit auf verschiedene Art und Weisen zelebriert.
"Eine starke Demokratie braucht starke Frauen und humanistisches Denken stärkt alle Frauen, die ihr Leben gleichberechtigt und selbstbestimmt gestalten wollen", sagte Ines Scheibe, Vertreterin des Bundesvorstandes des Humanistischen Verbands Deutschlands heute in Berlin anlässlich des diesjährigen Internationalen Frauentages am 8. März.
Die Schauspielerin Sibel Kekilli erhält heute neben 12 weiteren Frauen von Joachim Gauck das Bundesverdienstkreuz am Bande. Sie wird für ihren langjährigen Einsatz für die Gleichberechtigung von Mädchen und Frauen ausgezeichnet. Ein Engagement, das sich aus einer persönlichen Motivation speist.
Der wahhabitische Islam aus Saudi-Arabien überflutet die Welt im Netz mit seiner Propaganda. Darin rufen salafistische Prediger zum weltweiten Dschihad auf und Versprechen im Gegenzug 72 Jungfrauen im Paradies. Davon fühlen sich vor allem junge und sexuell frustrierte Menschen angesprochen. Der algerische Regisseur Merkaz Allouache hat in seiner Heimat die Folgen dieser religiösen Einflussnahme untersucht, sein sehenswerter Film "Investigating Paradise" erzählt davon.
Die Anfragen werden zahlreicher. Hilfsorganisationen und ehrenamtliche Helferinnen und Helfer fragen nach Informationen zur weiblichen Genitalverstümmelung. Vor fünfzig Jahren wurde diese Problematik nur in wenigen feministischen Kreisen und ethnologischen Fachzeitschriften thematisiert. Kaum jemand wusste von dieser grausamen Praktik und noch weniger wusste man, wie man mit diesem Brauch umgehen kann. Da im fernen Afrika praktiziert, lag sie außerhalb unseres unmittelbaren Verantwortungsbereichs.
Nach Angaben der UNICEF wird in 29 Ländern Genitalverstümmelung praktiziert. Die im Jahr 2013 veröffentlichte Studie der UNICEF belegt, dass 80% der Frauen im Irak von Genitalverstümmelung betroffen sind und diese nach wie vor praktiziert wird. Die Mehrzahl der Betroffenen kommt aus der Region Südkurdistan. Wir wissen, dass insbesondere in den Dörfern diese Genitalverstümmelung (Beschneidung) verbreitet ist. Das Alter der Frauen, die der Genitalverstümmelung ausgesetzt waren/sind liegt zwischen 15-49 Jahren.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass weltweit etwa 200 Millionen Mädchen und Frauen Opfer weiblicher Genitalverstümmelung sind. In jedem Jahr kommen etwa drei Millionen junge Mädchen dazu. Dabei ist diese Verstümmelung seit langem geächtet und in vielen Ländern auch verboten.
Im Januar vor 40 Jahren erschien sie zum ersten Mal, die Frauenzeitschrift EMMA. Anlässlich des Jubiläums führte die stellvertretende hpd-Chefredakteurin Daniela Wakonigg ein Interview mit EMMA-Gründerin und -Chefredakteurin Alice Schwarzer – über religiösen Fanatismus, Rassismus und Frauenrechte im Zeitalter von Donald Trump.
Am Dienstag wurde bekannt, dass es im niedersächsischen Landkreis Schaumburg zukünftig keiner Frau mehr möglich sein wird, eine Abtreibung vorzunehmen zu lassen. Der Betreiber eines neuen Klinikums, der Agaplesion-Konzern, beruft sich dabei als gemeinnützige Aktiengesellschaft auf sein christliches Leitbild.
Am Sonntag und am Montag vergangener Woche fanden in ganz Polen zahlreiche Proteste unter dem Namen "2. allpolnischer Frauenstreik" statt. Die erste Protestwelle am 3.Oktober hieß "Schwarzer Protest" bzw. "Schwarzer Montag" und war die Reaktion auf die Entscheidung des Parlaments vom 23. September, die Liberalisierung des Abtreibungsvorschriften abzuweisen und gleichzeitig ein totales Verbots der Abtreibung zu beschließen. Die PiS-Abgeordneten haben zwar danach unter dem Druck der protestierenden Frauen das Gesetz zurückgezogen, aber die Frauen, die ihre Kraft erkannt hatten, wollen jetzt mehr.
Der Weltschachbund FIDE hat Mitte September beschlossen, dass die Frauenschach-WM 2017 im Iran stattfinden soll. Doch im Iran müssen Frauen in der Öffentlichkeit Kopftuch tragen – das gilt auch für auch Ausländerinnen und Nicht-Musliminnen. Führende Schachspielerinnen protestieren deshalb gegen den Veranstaltungsort.
Laut Bericht des "National Council of Resistance of Iran" (NCRI) hat der oberste religiöse und politische Führer des Iran, Ali Chamenei, eine Fatwa gegen die Benutzung von Fahrrädern durch Frauen erlassen.
In Indien gilt bei Familienangelegenheiten wie Eheschließungen und Scheidungen die Scharia, das islamische Recht. Allerdings nur für Muslime. Der Oberste Gerichtshof Indiens beschäftigt sich derzeit mit der Frage, ob und inwieweit dies verfassungswidrig ist.
KIEL. (hpd) Nach Informationen der Piratenpartei im Schleswig-Holsteinischen Landtag haben in der Polizeischule Eutin (Schleswig-Holstein) ausgebildete Polizeianwärterinnen bereits 2014 der Leitung offene frauenfeindliche, sexistische und rassistische Äußerungen seitens der männlichen Kollegen gemeldet. Das Innenministerium verneint jedoch bis heute, dass es sich dabei um "Dienstvergehen" handelt.
BERLIN/WARSCHAU (hpd) Am Sonntag (3. April 2016) gingen die Atheistischen Tage in Warschau zu Ende. Die Kazimierz-Łyszczyński-Stiftung organisierte in diesem Rahmen eine internationale feministische Konferenz. Die Konferenz hat gezeigt, dass alle Religionen Frauen diskriminieren und unterdrücken, patriarchalische Machtschemen, die auf Dominanz und Unterdrückung basieren, übermitteln und die Frauenrechte einschränken. Das gilt insbesondere für die reproduktiven Rechte. Sie gestehen den Frauen nur einen halb-menschlichen Status zu.