Die Humanistische Akademie hatte am vergangenen Donnerstag zu einer Veranstaltung über Lebensmodelle der Generation Z eingeladen. Unter dem Titel "Von Tradwife zu Childfree" ging es fast vier Stunden lang um das Leben und die Zukunft der jüngsten Erwachsenengeneration.
Theodor W. Adorno floh 1933 aus Deutschland, Arnold Gehlen trat in die NSDAP ein. Gleichwohl näherten sich der linke und der rechte Soziologe nach 1949 an. Auf diese merkwürdige Beziehungsgeschichte macht das Buch "Abenteuer der Moderne. Die großen Jahre der Soziologie 1949-1969" von Thomas Wagner aufmerksam.
Neue Studien der Soziologin Caroline Berghammer zeigen, wie der Homeoffice-Anteil während der Lockdowns stark anstieg und sich seither auf einem höheren Niveau stabilisiert hat. Gleichzeitig hat sich die Verteilung von Erwerbs- und Fürsorgearbeit nach der Pandemie wieder an frühere Muster angepasst.
Häusliche Gewalt, vor allem gegen Frauen und Kinder, ist ein großes Problem in unserer Gesellschaft. Während der Corona-Pandemie haben sich die Notlage für die Betroffenen und die Herausforderungen für das Hilfesystem noch weiter verschärft.
Nach dem Hamas-Massaker vom 7. Oktober 2024, das sich zum ersten Mal jährte, eskalierte erneut der Antisemitismus, nicht nur in Deutschland, sondern in vielen anderen Ländern. Doch wie lassen sich israelbezogener Antisemitismus als Judenfeindschaft und legitime Kritik an der israelischen Politik unterscheiden?
Mit dem Buch "Generation Krokodilstränen" sollen die "Machttechniken der Wokeness" laut der Verfasserin Pauline Voss entlarvt werden. Das gelingt der Autorin indessen nicht wirklich, da sie bei einer eher allgemeinen Kritik des gemeinten Phänomens verbleibt, dafür aber mit Michel Foucault gegen dessen selbsternannte Schüler argumentiert.
Interessiert sich die Soziologie zu wenig für den Klimawandel? Andreas Diekmann hat sämtliche Jahrgänge der "Zeitschrift für Soziologie" untersucht und kommt zu einem ernüchternden Ergebnis: "So wie die Politik klimapolitisch geschlafwandelt hat, geht es auch der soziologischen Umweltforschung."
Dass der Einsatz gegen die Diskriminierung von Minderheitenangehörigen eine gute Sache ist, dem dürften hierzulande vermutlich viele Menschen zustimmen. Doch ob der Weg, den linke Identitätspolitik hierbei einschlägt, der richtige ist, ist zweifelhaft. Aber was genau ist eigentlich an Identitätspolitik problematisch?
Der amerikanische Soziologie Eric Olin Wright warb sein ganzes wissenschaftliches Leben dafür, die für gesellschaftliche Analysen bestehende Klassentheorie nicht aufzugeben. In Ablehnung des dogmatischen Marxismus legte er dazu einige Überlegungen vor, welche jetzt auch in deutscher Sprache zugänglich sind.
Pünktlich zum 30. Jahrestag des Beitritts der DDR zum Geltungsgebiet des Grundgesetzes am 3. Oktober 1990 erschien der repräsentative Band zur DDR als kulturellem Phänomen. Er enthält an die 20 Texte, von denen die meisten etwa ein Jahr zuvor auf einer wissenschaftlichen Tagung der Leibniz-Sozietät gehalten und diskutiert wurden.
In der Pandemie schüren Populisten und Stimmungsmacher derzeit Vorurteile gegen Migranten und machen sie für die Ausbreitung des Virus verantwortlich. Die Bewegungsfreiheit von Flüchtlingen oder bestimmten ethnischen Gruppen wird drastischer eingeschränkt als die der einheimischen Bevölkerung, um eine weitere Verbreitung der Krankheit zu verhindern – wie es offiziell heißt –, was jedoch die Betroffenen ebenfalls stigmatisiert.
Wie ist er denn nun, der Homo sapiens: moralisch gut? Oder eher schlecht? Die Frage stellen sich die Menschen wohl schon Urzeiten. Je nachdem, bei dem Problem kommen die Anthropologen, Philosophen, Psychologen, Soziologen oder Theologen, auch heute zu ganz unterschiedlichen Auffassungen. Der junge niederländische Historiker und Journalist Rutger Bregman gibt auf 480 Seiten die Antwort.
Mit C. Wright Mills soziologischem Klassiker "Die Machtelite" von 1956 wurde die kritische Eliteforschung maßgeblich mit geprägt. Die neue Ausgabe dieses Buches erinnert nicht nur an Mills, der als einer der Mitbegründer der Neuen Linken gilt, sondern macht auch auf Fehlentwicklungen in den westlichen Ländern aufmerksam, welche sich heute noch mehr als Bedrohungen für die Demokratie erwiesen haben.
Ein fast faustisch anmutendes Projekt unternimmt Christoph Meißelbach mit seinem umfangreichen und ausdifferenzierten Buch "Die Evolution der Kohäsion. Sozialkapital und die Natur des Menschen". Sein Anspruch ist es letztlich eine Brücke zu schlagen von der Philosophie (ontologischer Realismus), über die Gesellschaftswissenschaften zu den Naturwissenschaften (biologische Evolution).
Der von den Sozialwissenschaftlern Karina Becker, Klaus Dörre und Peter Reif-Spirek herausgegebene Sammelband "Arbeiterbewegung von rechts? Ungleichheit – Verteilungskämpfe – populistische Revolte" enthält Aufsätze zur Erklärung der positiven Einstellung nicht weniger Arbeiter zum Rechtspopulismus. Wie dies bei vielen Sammelbänden so ist, geht es häufig thematisch durcheinander, aber es gibt viele analytische Rosinen zum Rauspicken mit hohem Erkenntnisgewinn.