Humanists International begrüßt die Nachricht, dass der nigerianische Humanist Mubarak Bala sicher in Deutschland angekommen ist, wo er einen sechsmonatigen Aufenthalt bei einer humanistischen Vereinigung verbringen wird, der von der Elisabeth-Selbert-Initiative finanziert wird.
Der Humanistische Pressedienst berichtet bereits seit vielen Jahren über den ehemaligen Präsidenten der Humanist Association of Nigeria, Mubarak Bala. Der letzte Artikel konnte vermelden, dass Bala in Nigeria aus der Haft entlassen wurde.
Nun wurde durch die Organisation Humanists International bekannt, dass Mubarak Bala für ein halbes Jahr in Deutschland untergekommen ist. Bala kommentierte: "Die dunklen Zeiten verschwinden, Lichtstrahlen kommen vom Horizont, zusammen mit einem Schimmer Hoffnung, der durch mehrere Fenster sickert, die ihr alle für mich geöffnet habt … Ich sehe eine helle Sonne und einen neuen Morgen, dass es inmitten all dieser Verluste ein zweites Mal Neuanfänge gibt, alle im Abstand von einem Jahrzehnt … Dieses Mal wird es ein Leben lang dauern."
Im April 2020 wurde Mubarak Bala im muslimischen Norden Nigerias verhaftet, nachdem ihm vorgeworfen worden war, mit einem Facebook-Post den Propheten Mohammed beleidigt zu haben. Er wurde mit Morddrohungen konfrontiert, ihm wurden der Zugang zu seinem Anwaltsteam ebenso wie eine formale Anklagerhebung oder eine Gerichtsverhandlung verweigert. Auch auf die Anweisung des obersten Gerichtshofs von Nigeria, dass Bala sofort freizulassen sei, reagierten die Behörden im muslimischen Norden des Landes nicht.
Seit Balas Verhaftung kämpften Humanisten weltweit für seine Freilassung. Anlässlich des Jahrestags seiner Verhaftung reichten Humanists International, Freedom Now und Freedom House gemeinsam eine Petition bei der Arbeitsgruppe der Vereinten Nationen für willkürliche Inhaftierungen ein, um Mubarak Bala zu befreien.
Bala war eine Zeitlang nicht erreichbar und die Befürchtungen, dass ihm etwas zugestoßen sein könnte, schienen eine traurige Bestätigung zu finden. Glücklicherweise stellte sich dies als eine Falschnachricht heraus.
Die "Arbeitsgruppe der Vereinten Nationen für willkürliche Inhaftierungen" stellte im Oktober 2024 fest, dass die nigerianische Regierung durch die Inhaftierung von Mubarak Bala gegen internationales Recht verstoßen hat.
Man darf davon ausgehen, dass dies und die vielen Proteste gegen die Inhaftierung zur Freilassung Balas führten. Dr. Leo Igwe, Gründer der Nigerian Humanist Association sagte dazu: "Diese Entscheidung des Berufungsgerichts ist ein Hoffnungsschimmer für Rechtsstaatlichkeit, Gerechtigkeit und Menschlichkeit in Nigeria."
Mubarak Bala bedankte sich: "Ich danke Ihnen allen für Ihre enorme Unterstützung in jeder Form, sei es als Einzelpersonen direkt oder als Spender über HI und Partnerorganisationen. Ich danke Ihnen unendlich. Ich möchte mich auch bei der nigerianischen Humanistengemeinschaft, unseren zahlreichen Unterstützern, den Mitgliedern unserer säkularen Gesellschaft, Einzelpersonen, Familien und Freunden bedanken, auch über die Grenzen der Dogmen hinweg, insbesondere bei den Opfern des Islam, den Christen und islamischen Randgruppen sowie der muslimischen Hausa-Gemeinde in Nordnigeria. Ihre Solidarität ist uns wichtig. Vielen Dank. … Vielen Dank an Humanists International, vielen Dank an die angeschlossenen humanistischen Organisationen, die Zeit und Ressourcen beigesteuert haben, und vor allem vielen Dank an jeden einzelnen Sapiens..."
Andrew Copson, Präsident von Humanists International ergänzte: "Das Ausmaß der Arbeit, die für Balas Freilassung und Umsiedlung erforderlich war, kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Hunderte, wenn nicht Tausende von Menschen waren daran beteiligt, sowohl privat als auch beruflich; Bürger schrieben besorgte Briefe und protestierten vor Botschaften, schickten Spenden und leisteten Mubarak und seiner Familie auf andere konkrete Weise Unterstützung; Mitglieder und Mitarbeiter, die Lobbyarbeit bei ihren diplomatischen Vertretern betrieben … Ihnen allen möchte ich unseren Dank aussprechen. Ohne Sie wäre dies alles nicht möglich gewesen.."
Abschließend wird Mubarak Bala zitiert mit den Sätzen: "Ich reise für medizinische Untersuchungen, Behandlungen, Erholung und Weiterbildung, um Zeit zu gewinnen, bis mein Volk zur Vernunft kommt und die Menschen ihre Religionen, in denen sie geboren wurden, in Frieden verlassen lässt, ohne Morddrohungen, ohne Traumatisierungen, ohne Boykotte und Misshandlungen. Ich hoffe, zurückkehren und die Dinge in meinem Land verändern zu können, für eine bessere, vielversprechendere Laufbahn, hoffentlich im höchsten Amt."
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Tim Mangold am Permanenter Link
Saubere Sache! <3