Ein Gesetz aus dem Jahr 2006 sollte Schulen nicht nur verpflichten, katholischen Religionsunterricht anzubieten, sondern es Kindern und Jugendlichen auch ermöglichen, evangelischen, muslimischen oder jüdischen Religionsunterricht erhalten zu können. Im nordostspanischen Katalonien findet in diesem Schuljahr ein Pilotprojekt zum muslimischen Religionsunterricht statt.
Nach kanonischem Recht dürfen Sakramentalien nicht einfach in die Mülltonne geworfen werden. Üblicherweise sollen sie verbrannt und ihre Asche vergraben werden. Da es in der Stadtwohnung kaum möglich ist, geerbte Bibeln, Heiligenbilder und Kreuze zu verbrennen, um sie danach am Grünstreifen zu begraben, hat eine Gemeinde im südspanischen Málaga nun eine Recycling-Box für diese Objekte eingerichtet.
In der zentralspanischen autonomen Region Kastilien und León hatte das Bildungsministerium im März 2018 ein Protokoll zum Umgang mit transsexuellen und nicht-binären Schüler*innen an die Bildungseinrichtungen versandt. Dieses galt zunächst experimentell bis Januar 2019. Christlichen Gruppen war dieses Protokoll ein Dorn im Auge, so dass eine christliche Anwaltsorganisation gegen das Protokoll klagte.
Der Bürgermeister der südspanischen Stadt Cádiz plant, Immobiliensteuern für nicht zum Gebet oder die Bildung genutzte Immobilien der katholischen Kirche einzutreiben. González sieht dies als eine der notwendigen Maßnahmen an, um den Kampf gegen die Auswirkungen der Corona-Krise zu finanzieren.
Als Gläubige und unentgeltlich Helfende sind Frauen in der Kirche gern gesehen. Fordern sie jedoch die Priesterweihe für sich ein, werden sie rasch ausgebremst. In Spanien gingen christliche Frauen deshalb vergangenen Sonntag auf die Straße. Sie wiesen darauf hin, dass Frauen in der Kirche kaum Rechte haben, selten Entscheidungen treffen dürfen und kaum Führungspositionen in Gemeinden innehaben. Sie protestieren für mehr Mitspracherecht und die Einbindung in Kirchenämter.
Die katholische Kirche ist Eigentümerin zehntausender Immobilien allein in Spanien. Steuern zahlt sie dafür keine. Dass ihr auch die Menschen, die in kircheneigenen Immobilien wohnen, gleichgültig sind, zeigt der Verkauf von 14 Immobilien zum Preis von insgesamt 74 Millionen Euro durch das Erzbistum von Madrid.
Der Oberste Gerichtshof der Autonomen Region Valencia hat die Klage einer Vereinigung von Religionslehrern abgewiesen, die eine Ausdehnung der wöchentlichen Unterrichtszeit erreichen wollte. Das Gericht sah keine Notwendigkeit für mehr als wöchentlich 45 Minuten Religionsunterricht.
Mit Drogen, Mobiltelefonen, Markenkleidung oder gar Gewalt sollen Minderjährige, die sich auf Mallorca in staatlicher Obhut befinden, zur Prostitution gebracht worden sein. 16 Fälle untersuchen die Behörden. Nach Angaben von Heim-Angestellten sollen weit mehr Jugendliche betroffen sein und Behörden bei Anzeigen kaum gehandelt haben.
Die katholische Kirche lehnt unter anderem außeherlichen Sex, Masturbation und Pornographie ab. Damit ihre Schäfchen also auch in sexueller Hinsicht kirchenmustergültige Ehen führen, soll der vorgeschriebene voreheliche Kurs für Heiratswillige ausgeweitet werden und zukünftig mehrere Jahre dauern.
Bislang kann in Spanien nur die katholische Kirche bei der Steuererklärung begünstigt werden. Mit einem Antrag beim Justizministerium würde die Islamische Kommission dies gern ändern, um den zwei Millionen muslimischen Menschen im Land zu ermöglichen, einen Teil ihrer Steuerabgaben an die Kommission weiterzuleiten.
Ein Gesetz aus der Franco-Diktatur äußerst großzügig nutzend, lässt die katholische Kirche in Spanien immer wieder Gebäude und Grundstücke auf ihren Namen eintragen. Steuern zahlt sie dafür nicht.
Heute vor 500 Jahren zogen die spanischen Konquistadoren in die Hauptstadt der Azteken ein. Ein Tag, der den Untergang der aztekischen Kultur sowie Jahrhunderte europäischer Kolonialfantasien einläutete. Die Verbreitung des Christentums spielte für die Konquistadoren bei der Eroberung des Aztekenreichs eine wichtige Rolle. Doch auch die Azteken zeichneten sich durch ihre Religion nicht wirklich als Menschenfreunde aus.
Die spanische Stiftung Banco Bilbao Vizcaya Argentaria, kurz BBVA, hat in diesem Monat die Ergebnisse zu ihrer aktuellen Wertestudie veröffentlicht. Dabei wurden unter anderem politische Aktivitäten, religiöse Einstellungen und Akzeptanz von zum Beispiel Sterbehilfe oder Leihmutterschaft abgefragt.
Obwohl noch immer als besonders katholisches Land bekannt, ändert sich die Situation in Spanien aktuell drastisch. Mehr und mehr Menschen treten aus der Kirche aus. Immer weniger derer, die noch Mitglieder sind, besuchen Messen oder lassen sich kirchlich trauen.
Die Islamische Gemeinschaft Spaniens mit Hauptsitz im südspanischen Granada plant, ein eigenes Ausbildungszentrum für vertrauenswürdige Imame aufzubauen.