Mehrere Kantone der Schweiz haben dem Vatikan umfangreiche Geldzahlungen für die Renovierung der Kaserne der päpstlichen Schweizergarde zugesagt. Im Kanton Luzern wurde die Vatikan-Finanzierung aus öffentlichen Geldern Ende September durch ein Referendum zu Fall gebracht, das von der Freidenker-Vereinigung der Schweiz initiiert worden war. Nun soll auch die des Kantons Wallis auf den Prüfstand gestellt werden.
Mit über 70 Prozent wurde die unsägliche Steuergeldverschwendung an die Kasernenstiftung von den LuzernerInnen abgeschmettert. Dieses Resultat ist umso beachtenswerter, wenn man bedenkt, dass nicht nur der Luzerner Regierungsrat und die Mehrheit des Luzerner Parlaments für die Vorlage gekämpft hatten.
Die Schweiz und mehrere ihrer Kantone wollen Unsummen für den Umbau einer Kaserne im Vatikan bezahlen. Im Kanton Luzern hat die Freidenker-Vereinigung der Schweiz (FVS) zusammen mit mehreren Bündnispartnern ein Referendum gegen diesen Umgang mit Steuergeldern initiiert. Am 25. September wird darüber abgestimmt. hpd-Redakteurin Daniela Wakonigg sprach mit der Pressesprecherin der FVS, Lisa Arnold, die die Kampagne betreut.
Der Vatikan will die Kaserne der päpstlichen Schweizergarde renovieren. Doch bezahlen will er die Modernisierung nicht selbst. Zahlen sollen andere wie zum Beispiel die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler des Kantons Luzern, dessen Kantonsrat 400.000 Schweizer Franken zusicherte. Gegen diese Entscheidung des Rats hat sich ein breites Bündnis gebildet, das dazu aufruft, im initiierten Referendum am 25. September gegen die Finanzierung vatikanischer Renovierungspläne aus Steuergeldern zu stimmen.
Der Vatikan will das Reformtreiben deutscher Katholiken in die Schranken weisen und mahnt in einem Brief, adressiert an die Dialogplattform "Synodaler Weg", vor einer Spaltung der katholischen Kirche. Es sei "nicht zulässig im Alleingang neue amtliche Lehren und Strukturen einzuführen", heißt es darin.
Die deutsche katholische Kirche will mit dem "Synodalen Weg" erste, zaghafte Reformen anstoßen. Vor allem für Frauen und Homosexuelle soll sich etwas ändern. Papst Franziskus kann den Vorschlägen wenig abgewinnen. Die katholische Kirche soll bleiben, was sie ist: eine weltabgewandte, grundrechtverletzende Männer-Domäne: starr, autoritär, machtbewusst. Warum machen die Gläubigen das mit?
Die Freidenkenden in der Schweiz kritisieren den äußerst fragwürdigen Beschluss des Kantonsrats, dass die neue Kaserne im Vatikan unter anderem durch 130.000 Franken Zuger Steuergelder gesponsert wird. Dass die Finanzierung des Neubaus auch in den Augen der Stimmbevölkerung keine öffentliche Aufgabe ist, zeigte schon die außergewöhnlich hohe Sammelquote zum Referendum in Luzern, welches die Freidenker-Vereinigung Schweiz (FVS) vor kurzem erfolgreich zustande brachte.
7.477 Unterschriften übergab das Referendumskomitee gegen den Luzerner Staatsbeitrag an den Kasernenbau im Vatikan am 30. März der Vertreterin des Kantons. Nötig gewesen wären 3.000 Unterschriften. Gesammelt wurden die Unterschriften in nur 30 Tagen.
Am 8. Dezember brachte Peter Postmann, der Gründer von FFPride2 mit Hilfe der Piratenpartei Österreichs gegen Papst "Franziskus" und weitere Personen eine Sachverhaltsdarstellung bei der Staatsanwaltschaft Wien ein, um den Verdacht der Verhetzung gegen homosexuelle Menschen prüfen zu lassen. Für alle genannten Personen gilt die Unschuldsvermutung.
Papst Franziskus vertritt eine diskriminierende Haltung gegenüber Homosexuellen. Das hat ihm und der katholischen Kirche eine Anzeige wegen Volksverhetzung eingebracht. Die Sache liegt nun bei der Staatsanwaltschaft Wien.
Die katholische Kirche und ihre Missbrauchs-Verbrechen: Im Mittelpunkt steht der Schutz der Kirche, nicht das Leid der Opfer. Mit schonungsloser Offenheit und Kooperation darf auch künftig nicht zu rechnen sein. Ein andauender Skandal, irritierend ignoriert von der Politik. Eine Kriminalgeschichte von Helmut Ortner.
Er gehörte zu den mächtigsten Männern im Vatikan, manche handelten ihn sogar schon als Nachfolger von Papst Franziskus. Doch ab dem morgigen Dienstag steht Ex-Kardinal Giovanni Angelo Becciu im Vatikan vor Gericht, zusammen mit neun anderen Personen und mehreren Unternehmen. Bei einem faulen Immobiliendeal sollen sie Kirchengelder in dreistelliger Millionenhöhe verbraten haben. Becciu muss sich wegen Veruntreuung und Amtsmissbrauchs verantworten, anderen Beteiligten wirft die Staatsanwaltschaft Unterschlagung, Geldwäsche, Korruption und Betrug vor.
In den letzten Jahrzehnten häuften sich die Vorwürfe gegen den Psychotherapeuten und Priester Tony Anatrella. Neben seiner homophoben Agenda, die versucht, Homosexuelle aus Ämtern in der katholischen Kirche fernzuhalten, wurde er mehrfach sexualisierter Übergriffe beschuldigt. Seit 2018 darf er keine priesterlichen Aufgaben mehr ausführen. Nun soll Anatrella vor ein Kirchengericht, weil er Männern versprochen hatte, sie mittels sexueller Handlungen mit ihm von "Pseudo-Homosexualität" zu heilen.
Das Phänomen ist bekannt: Gewisse Menschen und Institutionen haben Mühe mit dem Wandel der Zeit. Sie fühlen sich durch das Unbekannte und Fremde bedroht und verklären das Althergebrachte. Nicht jeder Wandel oder jede neue Entwicklung ist per se ein Segen für die Allgemeinheit. Doch es gibt viele Lebensbereiche und ethische Aspekte, die dringend Korrekturen benötigen.
Wenn ein Mann mit einem anderen Mann schläft, soll er getötet werden. Basta. Leviticus 20, 13. Das ist keine Meinung, das ist keine Ansicht, das ist kein Diskussionspapier. Es ist der Wille der Gottheit. Es steht so in dem heiligen Buch, dessen Buchstaben die Gottheit haarfein den Autoren eingegeben hat, derweil sie offenbar unfähig ist, bestimmte sexuelle Neigungen, die sie blöd findet, zu unterbinden.