IS-Terror in Neukölln

Nach Angaben des Tagesspiegel ist der IS auch in Berlin-Neukölln aktiv. Zwischen Sunniten und Schiiten wird Haß gesäht und junge Muslime zum Ziel von Propaganda.

Es wird versucht, die Jugendlichen für den "Heiligen Krieg" zu begeistern. Die Psychologin Sevil Yildirim arbeitet im Rollbergviertel im Mädchen-Treff "Madonna" und kann schnell erkennen, ob und wie sich die Athmospäre der Gesellschaft verändert.

Das bestätigt auch die Leiterin des Madonna, Gabriele Heinemann: "Bei 'Madonna' habe es früher keine Rolle gespielt, welcher Religion die Jugendlichen angehören, die sich hier treffen. Umso tragischer ist die jüngste Entwicklung, die sich mit dem Krieg in Syrien und im Irak verschärfte. Denn auch in Syrien bekämpfen sich Schiiten, Sunniten und Aleviten. Die Milizen des 'Islamischen Staats' haben auch deshalb großen Zulauf, weil sie als Sunniten gegen die Schiiten vorgehen und den im Irak marginalisierten Sunniten vermeintlich Rechte zurückgeben."

Zu einem ähnlichen Fazit kommt Lamya Kaddor in einem Interview mit der Tagesschau. Die Lehrerin spricht über die Gründe, die junge Menschen dazu bringt, in den "Heiligen Krieg" zu ziehen. Fünf ihrer ehemaligen Schüler sind in Syrien und kämpfen in den Reihes des IS. Sie warnt vor den Anwerbungen: "Solche 'Rattenfänger' können ganz unterschiedliche Menschen sein, Konvertiten oder auch geborene Muslime. Aber in der Regel sind es vor allem rhetorisch relativ gut ausgebildete Menschen mit einer stark reduzierten, islamistisch geprägten Weltsicht. Sie sprechen die Sprache der Kinder, der Jugend - im doppelten Sinne: Sie können natürlich alle Deutsch, sie haben aber darüber hinaus auch den gleichen Zungenschlag."