Das Sozialkomitee des Straßburger Europarates hat festgestellt, dass das französische Recht kein "genügend klares, verbindliches und präzises" Verbot körperlicher Züchtigungen enthält.
"Anders als die Mehrheit der 47 Europaratsmitglieder erlaubt Frankreich in seinem Recht aber 'leichte' Züchtigungen durch die Eltern, wenn gleich nicht durch die Lehrer.
Damit steht Frankreich auf einer Stufe mit dem Papst, der Schläge "in Würde" verteidigte. Die französische Familienministerin Laurence Rossignol lehnte eine Gesetzesänderung ab. Sie hält allerdings eine "kollektive Debatte über den Nutzen körperlicher Strafen bei der Erziehung der Kinder" für sinnvoll.
Frankreich wird nicht zum ersten Mal wegen seiner Tradition der "fessée" gerügt. Allein der Europarat hat Paris seit 2003 schon dreimal an die Einhaltung der Kinderrechte in der Sozialcharta erinnert.