Gestern demonstrierte das "Internationale Komitee gegen Steinigung" in Berlin. In einer Rede forderte Mina Ahadi dabei von der deutschen Bundesregierung, dass diese das iranische Volk und nicht die Machthaber des Landes unterstützen muss. Sie kritisierte unter anderem, dass Ayatollah Mahmoud Hashemi Shahroudi, der verantwortlich für tausende Hinrichtungen war, in Deutschland medizinisch behandelt wird.
Nach einer Pressekonferenz in den Räumen der hpd-Redaktion trafen sich am späten Nachmittag Mitglieder der iranischen Community, um gegen das islamistische Regime im Iran zu protestieren. Zu der Kundgebung hatte das "Internationale Komitee gegen Steinigung", deren Vorsitzende Mina Ahadi ist, aufgerufen.
Neben Mina Ahadi sprach auch Shiva Mahbobi aus London über die aktuelle Situation im Iran und den Menschenrechtsverletzungen, die das Mullah-Regime tagtäglich begeht.
In ihrer Rede verurteilte Mina Ahadi die Menschenrechts- und Frauenrechtsverletzungen im Iran und in anderen "islamischen Ländern". Um klarzustellen, dass die Protestierenden in Berlin, noch die in den "islamischen Ländern" keine Antisemiten sind, fand die Kundgebung gegenüber des Denkmals für die ermordeten Juden Europas statt. Mina betonte, wie wichtig dieses Statement sei, denn gerade in der letzten Zeit gab es in Berlin Demonstrationen von Hisbollah- und Hamas-Anhängern. "Der politische Islam ist gegen Juden" sagte sie weiter, aber "wir sind … solidarisch mit den Menschen", egal wo sie leben.
Danach kritisierte sie, dass die deutsche Regierung viele Kontakte zum islamischen Staat halte – insbesondere auf wirtschaftlichem Gebiet – sich jedoch nur wenig um die Menschen im Iran kümmere. "Die deutsche Regierung sollte die Stimme von Millionen Menschen hören" und die unterstützen, die gegen das Regime auf die Straße gehen. Sie forderte von der deutschen Justiz, die Klagen gegen Ayatollah Shahroudi aufzunehmen und von der deutschen Regierung, Konsequenzen aus den aktuellen Menschenrechtsververletzungen im Iran zu ziehen. Dort wären allein in den vergangenen Tagen 3.000 Menschen verhaftet und 12 in Gefängnissen getötet worden.