Der südafrikanische Erzbischof und Friedensnobelpreisträger Desmond Tutu, der letzte Woche seinen 85. Geburtstag in Kapstadt feierte, hat offenbart, dass auch er später die Option zum assistierten Tod haben und nicht um jeden Preis am Leben erhalten werden möchte.
Zum assistierten Suizid gibt es derzeit noch keine konkrete, gesetzliche Regelung. Die anglikanische Kirche in Südafrika, der Tutu angehört, lehnt den assistierten Freitod allerdings entschieden ab. Dies ist nicht das erste Mal, dass der 85 jährige Südafrikaner mit ihr aneinander gerät.
Tutu ist ein öffentlich bekennender Befürworter der Rechte Homosexueller.
3 Kommentare
Kommentare
Olaf Sander am Permanenter Link
Upps! ;o)
Klaus Bernd am Permanenter Link
Aus einer Sammlung seiner Zitate bei BBC-News:
Apartheid
I am not interested in picking up crumbs of compassion thrown from the table of someone who considers himself my master. I want the full menu of human rights - January 1985
Norbert Schönecker am Permanenter Link
Alleine um Klarheit zu schaffen, sollte man drei Dinge differenzieren:
1) "nicht um jeden Preis am Leben erhalten werden"
Das ist in den meisten Ländern heute schon möglich - in Österreich per Patientenverfügung.
Ein Grenzfall ist hier z.B. die künstliche Ernährung: Ist das eine medizinische Maßnahme oder nicht? Hier gehen die Meinungen auseinander.
2) "Das Recht auf assistierten Suizid"
Das ist etwas anderes, schon rein psychologisch, aber auch ethisch und juristisch. Einen Tod aktiv herbeizuführen ist nicht dasselbe wie ihn zu dulden. Analog (ohne hier eine Gleichsetzung oder Wertung machen zu wollen! nur eine Analogie zu "aktiv - passiv"!) ist Diebstahl auch nicht dasselbe wie Fundunterschlagung.
3) "assisted death" (aus dem Originalartikel)
Wahrscheinlich meint BBC hier assistierten Suizid. Ich halte aber - selbst wenn das im Englischen ein gängiger Terminus sein sollte - diese Wortwahl für sehr unglücklich. Bei "assistiertem Tod" denke ich im Deutschen daran, dass jemand nicht alleine sterben muss, sondern ein anderer bei ihm ist und ihm die Hand hält und zu ihm redet. Was halt in Hospizen (seien es solche der Humanisten oder der Kirche) passiert. Oder in altmodischen Familien.
Es wäre schon gut, so etwas von "assistierter Selbst-Tötung" zu unterscheiden. Eine gute Diskussion beginnt bei sauberen Begriffen.