Laut aktuellen Berichten droht dem kurdischen Aktivisten Ramin Hossein Panahi die Hinrichtung im Iran. Die iranische Justiz bestätigte vor kurzem das Todesurteil, das im Januar gefällt wurde.
Ramin Hossein Panahi wurde im Sommer 2017 von iranischen Sicherheitskräften angeschossen und verhaftet, als er seine Familie im Iran besuchen wollte. Die gewaltsame Festnahme wurde mit seiner Mitgliedschaft in der kurdischen Oppositionsgruppe Komalah begründet. Von einem Gericht in Sanandaj wurde er nach einem einstündigen Prozess schließlich wegen bewaffnetem Widerstand zum Tode verurteilt. Da der Oberste Gerichtshof in Qom das Urteil vor kurzem bestätigte, könnte die Hinrichtung nun jeden Tag vollstreckt werden.
Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International geht davon aus, dass Panahi während seiner Einzelhaft von Geheimdienstbeamten gefoltert wurde. So sei ihm eine angemessene medizinische Versorgung der Verletzungen verweigert worden, die er bei seiner Festnahme erlitten hatte. Zudem habe man ihn wiederholt geschlagen.
Protest gegen die Todesstrafe
Menschenrechtsaktivisten sind angesichts der drastischen Lage alarmiert und protestieren gegen die drohende Hinrichtung Panahis. So versammelten sich am gestrigen Dienstag zahlreiche Exil-Iraner in Köln zu einer Demonstration gegen die Todesstrafe. Unterstützt wurden sie dabei von Mina Ahadi, Vorsitzende des Zentralrats der Ex-Muslime, sowie von dem Politologen und Islamkritiker Hamed Abdel-Samad.
Panahis Mutter Sherafet Zarini wandte sich bereits im Januar mit einem offenen Brief an Angela Merkel. Darin bat sie die Bundeskanzlerin um Hilfe: "Der Gedanke, dass mein Sohn Ramin seit sechs Monaten im Gefängnis sitzt und Folter erleiden muss, zerreißt mir das Herz und die geplante Hinrichtung liegt wie ein erdrückender Schleier der Angst auf mir. Frau Merkel, ich bitte Sie darum, versetzen Sie sich in meine Lage, versetzen sie sich in die Lage einer Mutter. Schreiben Sie einen Brief an die iranischen Behörden, verhindern Sie die Hinrichtung meines Sohnes!"