Jamaika: Menschenopfer bei Endzeitmesse und ein toter Guru

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Symbolbild
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Mitte Oktober 2021 waren Gläubige der Pathways International Kingdom Restoration Ministries Church in Jamaika bei einem Ritual getötet worden. Mindestens eine Person starb beim Polizeieinsatz zur Rettung weiterer Gemeindemitglieder. Der Endzeitprediger und vermeintliche Prophet der Kirche, Kevin Smith, wurde festgenommen. Er starb Anfang November bei einem Verkehrsunfall in einem Polizeifahrzeug. Die Untersuchungen zur Person und den Vorkommnissen in und um die Kirche gehen weiter.

Am 2. Dezember 2021 sollte es so weit sein. Für diesen Tag hatte Kevin Smith, Pastor und selbsternannter Prophet der jamaikanischen Kirche Pathways International Kingdom Restoration Ministries den Weltuntergang vorhergesagt. 999 Flugzeuge mit der Nummer sechs sollten vom Himmel auf Jamaika und den Rest der Welt fallen. Um dem Untergang durch Errettung mittels einer Arche zuvorzukommen, sollten sich die Gläubigen am Sonntag, den 17. Oktober 2021 in weiß gekleidet in der Kirche im nordwestlich in Jamaika gelegenen Montego Bay einfinden. Dort werde entschieden, wer reinen Blutes sei und errettet und wer verdorben und hingerichtet würde.

Dass für Smith, einen Impfgegner, nicht nur eine Impfung zu verunreinigtem Blut führten, mussten zwei Mitglieder der Gemeinde mit dem Leben bezahlen. Ihnen wurden die Kehlen durchgeschnitten.

Nach dem Mord an der ersten Person, konnten einige Gläubige fliehen und informierten die Polizei, welche bei der Ankunft beschossen wurde. Eine Person wurde durch die Polizei erschossen. Eine weitere starb an Messerstichen und Schusswunden. Von den 144 Personen, inklusive Kinder, die an dem Abend am Ritual teilnahmen wurden Smith und 41 weitere festgenommen. Neben zahlreichen nackten Menschen, die geopfert werden sollten, fanden sich auch Tiere, Speisen und weitere Gaben.

Am 25. Oktober sollte Smith für seine Taten vor Gericht gestellt werden. Auf der Fahrt in die Hauptstadt Kingston jedoch starben er und ein Polizist bei einem Autounfall. Zwei Tage nach seinem Tod wurde Smith posthum wegen zweifachen Mordes, Verabredung zum Mord, illegalem Besitz von Schusswaffen nebst Munition, vorsätzlicher Körperverletzung und der Schießerei mit der Polizei angeklagt.

Die Durchsuchung der Anwesen sowie die weiteren Untersuchungen brachten nicht nur den ungeheuren Reichtum zu Tage, den sich Smith von seinen hunderten Anhänger*innen finanzieren ließ, sondern ließen auch den Verdacht auf zu Unrecht angeeignete Doktortitel aufkommen. Zudem gibt es Hinweise darauf, dass Smith Minderjährige nicht nur wie Dienstboten für sich arbeiten ließ, sondern auch sexuelle Übergriffe verübte.

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