In Kenia ist Abtreibung verboten, wenn nicht ärztlich attestiert wird, dass das Leben der Schwangeren durch die Schwangerschaft gefährdet ist. Es drohen bis zu lebenslange Haftstrafen. Menschenrechtsorganisationen versuchen nun auch die Möglichkeit einer legalen und medizinisch betreuten Abtreibung nach einer Vergewaltigung durchzusetzen. Die katholische Ärztevereinigung versucht dagegen, die kirchlichen Standpunkte in der Politik zu platzieren.
Die Federation of Women Lawyers (FIDA-Kenya, in etwa "Die Juristinnen-Vereinigung") das Centre for Reproductive Rights (in etwa "Das Zentrum für Reproduktionsrechte") und drei weitere Frauen hatten versucht, bei der Regierung eine Stärkung der Rechte von Mädchen und Frauen durch Richtlinien zur sicheren Abtreibung zu erreichen. Dabei forderten sie nicht die komplette Legalisierung von Abtreibung. Im Fokus stand die Möglichkeit eines Schwangerschaftsabbruchs nach einer Vergewaltigung.
Die katholische Kirche Kenias machte ihren Einfluss geltend und ließ einen Sprecher ihrer Ärztevereinigung gegen die Frauen argumentieren. So setzte er die Möglichkeit ein durch Vergewaltigung entstandenes Kind abtreiben zu können mit einer erneuten Vergewaltigung gleich, verlangte, dass die Schwangeren zum Austragen des Kindes gebracht werden sollten und sah durch die Möglichkeit der Abtreibung in diesem speziellen Fall gar die generell legale Möglichkeit eines Schwangerschaftsabbruchs als Gefahr.
Die Möglichkeiten, sich neutral zu informieren, sicher abzutreiben und Nachsorge nach einem Schwangerschaftsabbruch zu erhalten, sind in Kenia kaum vorhanden. Erst im November verbot die kenianische Regierung der NGO Marie Stopes, die Abtreibungen für gesundheitsgefährdete Frauen und Nachsorge übernahm, die Beratung. Als Argument wurde angeführt, dass Marie Stopes Abtreibungen bewürbe.
Ohne legale und medizinisch sichere Möglichkeiten zum Schwangerschaftsabbruch geht jedoch nicht die Abtreibungsrate zurück. Es steigt nur die Rate der Frauen, die nach einer illegalen Abtreibung unter unhygienischen Bedingungen sterben oder verstümmelt werde.
8 Kommentare
Kommentare
Gerhard Baierlein am Permanenter Link
unter den Vorwand Leben schützen zu wollen ist die Kirche gegen Abtreibung. Dahinter steckt eigentlich nur, für Ihre pädophile Neigung genug Opfer zu haben.
Also diese Scheinheiligen Ausreden haben keinerlei Substanz, und solchen Leuten laufen die Katholiken betend hinterher bei jeder Prozession. Ich und immer mehr Menschen können das nicht mehr verstehen. Dieser Verein hat im 21gsten Jahrhundert nichts mehr zu suchen.Für Ethik und Moral gibt es andere Institutionen und diese kosten uns kein jährliches Vermögen.
A.S. am Permanenter Link
Von der Wiege bis zur Bahre: Kleriker wollen über möglichst viele Menschen herrschen. Wie es den Betroffenen dabei geht, spielt keine Rolle.
Kay Krause am Permanenter Link
Wenn ich nur lese: "Die katholische Ärzte-Vereinigung", da geht mir doch schon der Hut hoch!(begnüge mich mit einem Ausrufezeichen.) Welchen nachvollziehbaren Grund führt ein Arzt an, öffentlich darzustellen
Hat er sich nicht verpflichtet, ohne Ansehen der Person JEDEM Menschen zu helfen, der medizinischer Hilfe bedarf, und dessen Leben zu erhalten? Gibt es auch Ärzte, die (öffentlich erkennbar!) beim BfG. (Bund für Geistesfreiheit)als Mitglied registriert sind?
und - wenn ja: Freunde, ich bitte Euch: wen geht das was an? wer will das wirklich wissen? das ist doch anno 2019 alles noch viel tiefer als Mittelalter!
Annen am Permanenter Link
Warum setzt Ihr Euch ein, daß in Kenia die Mütter ihre Kinder vor der Geburt straffrei umbringen können, so sie es wollen?
Ihr scheint alle geistesgestört zu sein!
Kay Krause am Permanenter Link
Liebe Annen! DieTodesstrafe (über tausend jahre von den Katholen praktiziert), ist auch Mord!
Kay Krause am Permanenter Link
Und noch etwas, liebe Annen, weil wir gerade so schön dabei sind: Taufe von unschuldigen, unmündigen Kleinstkindern, die nicht gefragt werden und sich nicht wehren können, ist in meinen Augen ebenfalls eine (und zwar
Mit freundlichem Gruß, Kay Krause
Gerhard Baierlein am Permanenter Link
Hallo K.K. neben Ihren Gedichten bewundere ich Ihre klaren Gedanken zu den Themen.
Was Sie Annen geantwortet haben ist absolut stichhaltig und nachvollziehbar, ich hoffe diese
Kay Krause am Permanenter Link
Hallo G.B.! Diese Dame ist einfachchristlich/kirchlich indoktriniert/geprägt, wie Millionen andere!
Genauso - denke ich - kann man nicht ein ganzes Leben alles Denken und Tun damit begründen oder gar entschuldigen, dass man nun einmal christlich geprägt ist! Der Mensch hat nicht nur das Recht, sondern auch die Pflicht, selbst zu denken, zu prüfen und zu forschen, zu entscheiden, was für ihn und andere gut und richtig ist. Das eigene Gehirn dem Kühlschrank zur Aufbewahrung zu überlassen, das war sicherlich auch nicht das Ziel von Frau Annens imaginärem Schöpfer?!