25 Künstler beteiligten sich an der Ausstellung "Europe is great again", zu der der Frankfurter Maler Sali Musliu eingeladen hatte. Auf vielfältige Weise wurde interpretiert, warum wir stolz auf Europa sein können. Jens Döhring, selbst mit einer Fotografie in der Ausstellung vertreten, führte ins Thema ein. Dabei widmete er sich weniger den präsentierten Werken, sondern hielt eine Laudatio auf europäische Kultur und europäische Freiheit − die sich gegenseitig bedingen.
"Europa, mit all seinen Eigenschaften, hat die europäische Kunst groß gemacht. (…) Aber die Kunst hat − anders herum − auch Europa groß gemacht. (…) Die Kunst beeinflusst Europa nicht nur kulturell, sondern auch sozial und politisch. Sie fordert heraus, wirft Fragen auf und bietet neue Perspektiven. Die Kunst hat sich als kritische Stimme etabliert, die soziale Missstände thematisiert und zum Wandel anregt", so Döhring in seiner Einführung.

Die präsentierten Werke deckten das ganze Spektrum bildender Kunst von Malerei und Skulptur bis zu Fotografie und Mixed Media ab. Viele Arbeiten sind sehr farbenfroh, andere beschränken sich auf wenige Brauntöne oder schwarzweiß. Stilistisch sind alle Richtungen von abstrakt bis zur gegenständlichen Malerei und naturalistischen Fotografie vertreten – und präsentierten damit die Vielfalt, auf die Europa stolz sein kann. "Und am Ende passt doch alles zusammen. Bei aller Vielfalt ist alles, so finde ich, gegenseitig inspirierend, spannend, harmonisch", so Laudator Döhring. Die rund 60 Besucher drängten sich auch in den Gängen des Skyline Plaza, bis der Sicherheitsdienst des Einkaufscenters kurz nach 22 Uhr zum Verlassen des Gebäudes aufforderte.

Einige Arbeiten wurden intensiv diskutiert, so das Gemälde "Die mit dem Stier tanzt" von Dhira Barein: Das Bild einer Flamenco-Tänzerin, die ihren hoch ausgeschnittenen roten Rock schwingt, um so den Stier anzulocken, wurde als Allegorie auf den altgriechischen Europa-Mythos interpretiert. Die Fotografie "Bruxelles. Trottoir neben dem Europaparlament" vom Autor dieses Textes greift das Thema "Europe is great again" ironisierend auf: mit dem Bild eines Bettlers auf der Brüsseler Prachtmeile, an dem reiche Manager in Anzug und Krawatte vorbeieilen, zeigt er die wachsende sozio-ökonomische Kluft auch in der EU auf. Mancher Besucher fragte, ob das Foto aus Frankfurt sei − doch die Europafahnen im Hintergrund weisen auf die europäische Hauptstadt Brüssel hin. Hanna BeBear schuf die Skulptur eines blauen Bären mit karamellfarbenem Kopf, auf dem "I love Europe" auf Chinesisch geschrieben steht.
Die 25 beteiligten Künstler sind Dhira Barein, Dirk Baumanns, Hanna BeBear, Irina Claus, Jens Döhring, Anna Frank, Thorsten Frank, Angelika Hintzmann, Olaf Jahnke, Hamlet Jensen, Sibylle Kaspary, Oskar Lux, Peter Menne, Sali Musliu, Simon Ndrejaj, Leonardo Neumeister, Mavi Occhipinti, Bärbel Rach-Cost, Yan Rechtmann, Achim Rippberger, Elena Tews, Simone Van De Loo, René Van Den Bossche, Hubert Wobbermin und Sarah Yousaf.
Die Ausstellung läuft noch bis zum 6. November 2025 im
Art Studio Sali Musliu
Skyline Plaza
Europa-Allee 6
60327 Frankfurt
und ist montags bis samstags von 12 bis 20 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.







