Münster

Missbrauchsskandal: Eklat beim Gottesdienst

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In Münster kam es zum Eklat beim Gottesdienst – Symbolfoto

Eine Predigt des emeritierten Pfarrers Ulrich Zurkuhlen hat in der Münsteraner Heilig-Geist-Kirche zu einem Eklat geführt. Mehrere Gottesdienstteilnehmer verließen protestierend die Kirche, nachdem der Geistliche dafür warb, Missbrauchstätern zu vergeben. 

Wie "Kirche-und-Leben.de" berichtet, hatte Ulrich Zurkuhlen in seiner Predigt zunächst von einem Gespräch zwischen zwei Frauen erzählt, die sich abfällig über ihre Ex-Männer unterhielten. Der Geistliche kritisierte die lästernden Frauen und betonte, wie wichtig es sei, einander vergeben zu können. Dabei stellte er einen Zusammenhang zu Missbrauchstätern in der katholischen Kirche her: Auch Priestern, die Minderjährige sexuell missbraucht haben, müsse vergeben werden. 

Noch während seiner Predigt wurde Zurkuhlen von Besuchern des Gottesdienstes unterbrochen. Dabei soll es auch zu lautstarken Protesten gekommen sein. Ein Großteil der Gemeinde verließ schließlich die Kirche und diskutierte auf dem Kirchplatz über die Ausführungen des 79-jährigen Pfarrers. Zurkuhlen konnte seine Predigt nicht zu Ende führen, da er gegen den "schreienden Mob" nicht angekommen sei. Unter den Besuchern sollen sich auch Missbrauchsopfer befunden haben. 

Stefan Rau, leitender Pfarrer der Pfarrei, äußerte sich später zum Eklat: "Ich versuche immer, meinen Kollegen im Pastoralteam den Rücken zu stärken", erklärte er im Gespräch mit "Kirche-und-Leben.de". "Aber das hier ging gar nicht." Einen Zusammenhang zwischen lästernden Frauen und dem Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche herzustellen, sei "mehr als unbedacht" gewesen. Der Predigt werden zwar keine disziplinarische Maßnahmen folgen, dafür habe es ein Gespräch mit Ulrich Zurkuhlen gegeben.