Spendenkampagne

Säkulare Flüchtlingshilfe braucht 999 Sponsoren

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Die Säkulare Flüchtlingshilfe wurde 2017 gegründet und ist bundesweit aktiv. Der Verein hilft Menschen, die nicht religiös sind und darum aus ihren Herkunftsländern flüchten müssen. Zudem gibt er diesen Personen eine Stimme in der Öffentlichkeit. Derzeit findet seine Tätigkeit ausschließlich ehrenamtlich statt und das mit Wirkung. Doch mit dem Erfolg der Arbeit erhöht sich auch ihr Umfang. So ist man nun an einem Punkt angelangt, an dem bezahlte Stellen geschaffen werden müssen, um weiter wachsen zu können. Daher hat sich der Verein entschlossen, die Kampagne "999 Sponsoren" zu starten. Denn so viele Mitgliedschaften sind nötig, um dieses Ziel zu erreichen.

Die Glaubens- und Religionsfreiheit gilt in den meisten westlichen Demokratien als Grund- und Menschenrecht. Bedauerlicherweise ist das nicht überall auf der Welt der Fall. Immer mehr Menschen müssen fliehen, weil sie wegen ihres (Nicht-)Glaubens verfolgt werden.

Während muslimische und christliche Geflüchtete oft auf die bestehenden Strukturen der Kirchen und Moscheen zurückgreifen können, musste sich die Säkulare Flüchtlingshilfe erst neu formieren. Im Jahr 2017 begann der Verein seine Arbeit zunächst am Standort in Köln. Mittlerweile ist er bundesweit aktiv und hat Vertretungen auch in München, Stuttgart und Hamburg.

Praktische Hilfe: Jeder hat das Recht, frei von Religion zu leben

Die Säkulare Flüchtlingshilfe unterstützt atheistische Geflüchtete in Deutschland bei Behördengängen und Wohnungssuche. Zudem verschafft sie ihnen Zugang zu Therapien, Sprach- und Integrationskursen. Mittlerweile bekommt sie Hilfsanfragen aus aller Welt und ist auch mit internationalen Hilfsorganisationen wie Secular Rescue und Humanist Global Charity vernetzt.

Ein besonderes Anliegen ist es der Organisation, geflüchtete Aktivistinnen und Aktivisten bei der politischen Arbeit in ihren Heimatländern zu unterstützen. Da diese hauptsächlich online geschieht, werden ihnen Endgeräte mit entsprechender Software bereitgestellt. Außerdem hilft die Säkulare Flüchtlingshilfe ihnen beim Aufsetzen und Betreiben von Internetseiten in ihrer Muttersprache. Dafür stellt sie auch eigene Server zur Verfügung, um Zensur religionskritischer Beiträge vorzubeugen. Einer dieser säkularen Aktivisten ist Yahya Ekhou aus Mauretanien. Er sagt: "Als ich nach Deutschland kam, gab es keine Organisation, an die sich Atheisten wie ich wenden konnten. Daher war ich sehr froh, als ich die Säkulare Flüchtlingshilfe entdeckte. Sie half mir, eine Wohnung zu besorgen, als ich in meiner Unterkunft mit einem Messer angegriffen wurde. Jetzt bin ich in Sicherheit und kann meine politische Arbeit machen."

Vernetzung in Politik und Medien: Im Geiste der Aufklärung

Doch die politische Arbeit zielt nicht nur auf säkulare Reformen im Ausland ab, sondern vor allem in Deutschland: Da Kirchen und Islamverbände einen sehr großen Beitrag zur Flüchtlingshilfe in Deutschland leisten, stellen sich diese in der Öffentlichkeit oft als Interessenvertreter von Geflüchteten dar. Leider finden dadurch religiöse Ansichten viel zu oft den Weg in die Flüchtlingsdebatte. Die Säkulare Flüchtlingshilfe bildet dazu ein Gegengewicht, indem sie durch Veranstaltungen, Presseberichte und Fernsehinterviews die Anliegen religionsfreier Geflüchteter thematisiert. "Keiner anderen Organisation ist es auch nur ansatzweise so gut gelungen, die notwendige Kritik an den autoritären, frauenfeindlichen, homophoben, antisemitischen Normen des Politischen Islam mit einer echten Willkommenskultur gegenüber Flüchtlingen zu verbinden", so Michael Schmidt-Salomon, Vorstandssprecher der Giordano-Bruno-Stiftung (gbs). "Die Säkulare Flüchtlingshilfe verdeutlicht, dass es natürlich sehr wohl möglich ist, die totalitären Varianten des Islam in aller Deutlichkeit zu kritisieren, ohne dabei auch nur den Hauch von Fremdenfeindlichkeit an den Tag zu legen."

Zudem geben guten Kontakte zu Politikerinnen und Politikern verschiedenster Parteien die Möglichkeit, gezielte Lobbyarbeit zu leisten. So kooperiert der Verein zum Beispiel seit einiger Zeit erfolgreich mit dem Bundesentwicklungsministerium (BMZ), da er als sachkundiger Ansprechpartner zum Thema Säkularität in der islamischen Welt gilt. Für Studien der Universität Oxford und der Universität Harvard wurde er ebenfalls zu diesem Sachverhalt befragt. "Die Säkulare Flüchtlingshilfe hat durch ihre Arbeit sehr wichtige Kontakte in die Politik knüpfen können, auf die wir vom Zentralrat der Konfessionsfreien aufbauen und die wir nutzen können. Sie hat gezeigt, dass man mit den richtigen Angeboten und der richtigen Themensetzung einiges bewegen kann", stellt Philipp Möller vom neu gegründeten Zentralrat fest.

Diese Kompetenzen erwarben die Mitglieder der Säkularen Flüchtlingshilfe neben Beruf, Ausbildung und Studium im Rahmen ihrer ehrenamtlichen Arbeit. Dies ist eine beachtliche Leistung, wenn man bedenkt, dass allein die katholische Kirche derzeit über 4.000 hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Flüchtlingshilfe beschäftigt. Die Säkulare Flüchtlingshilfe will nun mit ihrer Aktion "999 Sponsoren" die Aufholjagd beginnen und die ersten festen Stellen schaffen – denn sie hat noch einiges vor.

Was steht an? Von 0 auf 999!

"Unser Ziel ist es, das bundesweite Hilfsangebot der Säkularen Flüchtlingshilfe auszubauen und zu intensivieren. Dafür wollen wir damit beginnen, Geflüchtete direkt in ihren Unterkünften und mit Hilfe der Behörden anzusprechen. Auch bei der Sensibilisierung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge sowie Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern vor Ort haben wir noch viel Arbeit vor uns", gibt Stefan Paintner aus dem Vorstand der Organisation einen Zukunftsausblick.

Aufgrund der wachsenden Anzahl von Hilferufen in letzter Zeit habe man nun vor, ein digitales Fallmanagement einzuführen. Dieses aufzubauen und zu betreuen benötigt viel Arbeit und Zeit und sei durch rein ehrenamtliche Arbeit schlichtweg nicht zu realisieren.

Durch den Erfolg der Aktion "999 Sponsoren" kann die Säkulare Flüchtlingshilfe den nächsten Schritt hin zu einer religionsfreien NGO und Interessenvertretung gehen und damit dazu beitragen, dass die Anliegen der Säkularen und Humanisten auch in der breiten Öffentlichkeit wahrgenommen werden. "Bitte unterstützen Sie die Säkulare Flüchtlingshilfe, die ihrerseits Religionsfreie und Atheisten aus muslimischen Ländern unterstützt und ihnen dabei hilft, in Deutschland anzukommen und frei von Glauben zu leben", appelliert die ehemalige SPD-Bundestagsabgeordnete Lale Akgün.

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