Ein Vortrag von Dr. Mark Benecke ähnelt ein bisschen einem Bob Dylan-Konzert: Man weiß vorher nie, was man erleben wird. Mal geht es strikt nach Setlist, mal wird es überraschend anders aufregend. Unterhaltsam ist es aber immer.
Richard Dawkins diskutierte in New York mit seiner prominenten früheren atheistischen Mitstreiterin Ayaan Hirsi Ali. Sie war zum Christentum konvertiert. Und bezeichnet das Christentum als Bollwerk gegen den Islam und andere Weltbilder, die drohten, das westliche "Gottesvakuum" auszufüllen. Ein spannendes Streitgespräch.
Menschen brauchen Unterstützung, wenn sie sich in Krisen befinden. Gleichgültig ob sie am Ende ihres Lebens sind oder mittendrin, gibt es Zeiten, in denen sie Hilfe benötigen. Menschen, die nicht mehr weiter wissen, die sich in Gewissenskonflikten wiederfinden, im Gefängnis, in der Armee, hilflos in Krankenhäusern oder in Altenheimen sind, sollten die Möglichkeit haben, kompetente und adäquate Unterstützung zu bekommen. Im religiösen Kontext wird dies Seelsorge genannt. Ansprechpartner ist hier eine Person, die zuhören kann, die die richtigen Fragen stellen wird und für Klarheit oder auch Erleichterung sorgen kann.
Die Bemühungen seiner Rechtsanwälte, aber auch der internationale Protest haben gefruchtet: Die Haftstrafe von Mubarak Bala, Präsident der "Humanistischen Vereinigung von Nigeria", wurde von einem Berufungsgericht von 24 Jahren auf 5 Jahre reduziert.
Viele zivilgesellschaftliche Organisationen leiden unter Mitgliederrückgang; die Bereitschaft, sich verbindlich und langfristig zu engagieren, nimmt ab. Das gilt auch für die Mehrzahl der säkularen Verbände. Dieser Trend bedeutet aber nicht, dass die behandelten Themen nicht auf Interesse stoßen und die vertretenen Positionen keine Unterstützung in der Bevölkerung finden. Ist es an der Zeit, neu zu definieren, wie sich Verbundenheit mit einer Weltanschauung ausdrücken kann?
Was passiert eigentlich genau, wenn eine Religion "untergeht"? Ist anhaltender Mitgliederverlust ein Anzeichen für den kommenden Untergang? Oder eher der Bedeutungsverlust im öffentlichen Leben? Mit diesen Fragen beschäftigt sich das Titelthema der MIZ 2/23.
In der dänischen Hauptstadt fand im August der Humanistische Weltkongress statt. In zahlreichen Veranstaltungen arbeiteten humanistische Menschen aus aller Welt Grundlagen und Strategien für eine demokratischere Welt aus, setzten sich mit den Gefahren für die Demokratie auseinander und gaben schließlich eine gemeinsame Deklaration heraus.
Das erste Heft des 52. Jahrgangs der MIZ widmet sich im Schwerpunkt der Frage, warum wir eine universalistische Wissenschaft verteidigen müssen. Anlässe dazu gibt es genug: die irrationalen Debatten während der Corona-Zeit, Universitätsfächer, die die wissenschaftlichen Methoden demontieren, Filterblasen, in denen "alternative Fakten" dominieren.
Das zweite Humanistische Festival zum Welthumanist*innentag stand unter dem Motto "Sehnsucht nach Frieden". Einen Impulsvortrag hielt vor Ort Dr. Ralf Schöppner, Geschäftsführer der Humanistischen Akademie Berlin-Brandenburg und Praktischer Philosoph. Wie angekündigt veröffentlicht der hpd die Rede.
Kriege sind ein ständiges Merkmal der menschlichen Geschichte und haben eine Spur der Verwüstung, des Verlustes und des Leids hinterlassen. Dazu gab es immer auch "Kollateralschäden" wie die Einschränkung von Grundrechten wie zum Beispiel der Meinungsfreiheit, enorme Umweltschäden (radioaktive Kampfmittel bis hin zu Atombomben), zerstörte Staudämme usw. Inmitten des Chaos und der Zerstörung gab es jedoch immer wieder Einzelpersonen und Bewegungen, die von dem Glauben an den Wert und das Potenzial der Menschheit getragen wurden.
Am Welthumanistentag (21. Juni) feierten im "Haus des Humanismus" der Humanistische Verband Berlin-Brandenburg, die Humanistische Akademie und viele Gäste das 2. Humanistische Festival. Der Tag stand unter dem Motto "Sehnsucht nach Frieden" und der Frage, was jeder Einzelne dafür tun kann, die Welt ein bisschen besser zu machen.
Jahrelang wurde einem Humanisten in der Grafschaft Kent im Südosten Englands eine Stimme im "Ständigen Beirat für religiöse Erziehung" verweigert, weil er keiner Konfession angehört. Zu Unrecht und ohne "jegliche vernünftige Grundlage", wie der High Court of Justice nun entschied. Da sich das Gericht bei seinen umfangreichen Urteilserwägungen ausschließlich auf die Europäische Menschenrechtskonvention stützt, sind die progressiven Argumentationen des Gerichts von grundlegender Bedeutung.
Für die christlichen Kirchen steht ihr wichtigstes Fest des Jahres vor der Tür: Sie feiern die Auferstehung ihres Religionsoberhaupts vor fast 2.000 Jahren. Doch was feiern Menschen, die nicht an Auferstehung glauben? Gibt es ein säkular-humanistisches Narrativ, mit dem es sich lohnt, das bevorstehende verlängerte Wochenende feierlich zu begehen? Selbstverständlich!
Die in Gründung befindliche Humanistische Hochschule Berlin (HHB) hat jetzt vom Berliner Senat die staatliche Anerkennung erhalten. Katrin Raczynski, Vorstand der HHB, zeigt sich erfreut: "Mit dieser Bestätigung ist die letzte große Hürde auf dem Weg zum Betrieb unserer Humanistischen Hochschule übersprungen." Die HHB hat außerdem Prof. Dr. Julian Nida-Rümelin zum Gründungsrektor berufen.
Ohne Religion keine Moral – so eine weit verbreitete Auffassung. Atheisten und Humanisten beweisen schon lange, dass diese Auffassung falsch ist. Wahr ist das Gegenteil: Religion kann moralisches Wachstum sogar hemmen.