Ein Mann aus Uganda bestimmte testamentarisch, dass man ihm Bargeld in seinen Sarg legen solle. Mit dem Geld wollte er Gott bestechen, damit dieser ihm seine Sünden vergibt und ihn vor der Hölle bewahrt.
Charles Obong starb im Dezember nach langer Krankheit im Alter von 52 Jahren. In seinem Testament verfügte er, dass ihm seine Ehefrau eine größere Summe Bargeld in den Sarg legen möge. Das Geld sollte einem ganz besonderen Zweck dienen. Dies berichtet Ugandas größte unabhängige Zeitung Daily Monitor. Statt, wie sonst allgemein üblich, das Geld den vermeintlichen Stellvertretern Gottes auf Erden zu geben, damit diese bezahlte Messen für das Seelenheil des Verstorbenen lesen, schien Obong eine direkte Transaktion mit Gott zu bevorzugen. Denn laut seiner Ehefrau, so berichtet der Daily Monitor, wollte Obong das Geld einsetzen, um Gott am Tag des Jüngsten Gerichts dazu zu bringen, ihm seine Sünden zu vergeben und ihn nicht in die Hölle zu schicken.
Unbekannt ist, woher das Geld stammt und für welche Sünden Obong fürchtete, ins Höllenfeuer geschickt zu werden. Der Daily Monitor verweist diesbezüglich auf Spekulationen hinsichtlich Obongs Tätigkeit als Beamter im ugandischen Ministerium für den öffentlichen Dienst. Dieses geriet im vergangenen Jahr in die Schlagzeilen, da Mitarbeiter des Ministeriums Gelder aus der Rentenkasse veruntreut hatten.
Allgemein bekannt wurde der ungewöhnliche Fall mit dem göttlichen Bestechungsgeld Anfang Januar, als sich Obongs Familienclan in die Angelegenheit einmischte. Zwei Wochen nach Obongs Beerdigung am Weihnachtsabend ordnete dieser die Exhumierung des Leichnams an. Im Sarg fand man 5.700 US-Dollar, die der Familie übergeben wurden. Obongs Bestechungsversuch wurde auf diese Weise vereitelt. Ob er erfolgreich gewesen wäre, ist daher unbekannt.
Der vom Daily Monitor zu Rate gezogene anglikanischer Priester Reverend Joel Agel Awio erklärte hierzu, dass man das ewige Leben nicht mit Geld kaufen könne. "Der Preis für das ewige Leben ist das Blut Jesu", erklärte er. Eine Information, die für Charles Obong zu spät kam. Sein Vorhaben, sich das ewige Leben zu erkaufen, war anscheinend nicht grundsätzlich unerreichbar. Er hatte sich nur für die falsche Währung entschieden.
6 Kommentare
Kommentare
CnndrBrbr am Permanenter Link
Wäre es nicht pragmatischer gewesen, Gottes Bestechungsgeld in Form eines Verrechnungsschecks in den Sarg zu legen?
Noncredist am Permanenter Link
Ich frage mich, ob eine transzendente Entität irgend etwas mit Papierfetzen anfangen kann, was mit Tinte bedruckt und durch das Vertrauen des Volkes als "Wertpapier" betrachtet wird.
>> Obongs Bestechungsversuch wurde auf diese Weise vereitelt. <<
Weshalb hat eine transzendente und mit unendlich Macht ausgestattete Entität dies nicht schon zu Lebzeiten des Mannes verhindert? Ein bisschen "Offenbarung" hätte die ganze Arbeit ersparen können :)
>> (..) dass man das ewige Leben nicht mit Geld kaufen könne. <<
Ich zweifle an dieser Aussage. Ich behaupte, dass der Priester bezüglich der Unsterblichkeit keinen blassen Schimmer besitzt. Er weiss nicht, ob die Handlung zum Resultat der Unsterblichkeit nicht auch Geldscheine beinhaltet. Er weiss nicht einmal, ob ein "ewiges Leben" möglicherweise *doch* begrenzt wird und erst durch ein Abschluss eines Yahwe-Abos verlängert werden kann. Die einzige Quelle seines "Wissen" besteht in das Lesen und Interpretieren eines Buches einer jahrtausendenalten Kultur, frei nach Bauchgefühl und Cherrypicking.
>> Er hatte sich nur für die falsche Währung entschieden. <<
Und woher sollte dieser Priester es wissen? Ist er im Besitz des Wissens über eine transzendente Währungsunion? :) Und weshalb sollte in der unendlichen Güte einer unendlichen Gottheit mit unendlicher Macht nicht auch die Möglichkeit in Betracht gezogen werden, dass ein solches Wesen eine Umtauschmöglichkeit aus seinen transzendenten Ärmeln ziehen kann? Vielleicht können Menschen mit vergrabenen Geldscheinen diese gegen Seelenpunkte eintauschen? Wer kann mir hier das Gegenteil *beweisen*? :)
Atheist Steinbrenner am Permanenter Link
Na dann wollen wir mal hoffen, dass der zitierte Revenrend nicht von einem Schaf beim Wort genommen wird, und Menschen Namens Jesus dran glauben müssen, weil andere dran glauben, dass...
Kay Krause am Permanenter Link
Frage: woher hat Reverend Joel sein "Wissen"?
Was man als vorausplanender Sterbender allerdings wissen und einplanen sollte: existiert die in den Sarg gegebene Währung am Tage des jüngsten Gerichtes überhaupt noch, und - wenn ja - was könnte Gott sich dafür eingedenk der Inflation noch kaufen? Und vor allem: wo ??? Gibt's im Himmel 'n Krämerladen? Ist Gott nicht so etwas wie ein Geist oder etwas Geistiges? Kann etwas Geistiges mit Materie etwas anfangen?
Reverent Joel läßt mich (uns) mit all diesen Fragen im Regen stehen, wie immer, wenn ein interessierter Mensch sich mit "Kirche" beschäftigt!
Ulrich Bock am Permanenter Link
Scherz oder Wahrheit. Ich musste den Artikel über Gottesbestechung zweimal vorlesen. Da mussten auch einige meiner christlichen Freunde lachen.
Kay Krause am Permanenter Link
Aber lieber Ulrich Bock, gerade darin liegt ja die Ironie der Sache: Ihre christlichen Freunde merken gar nicht, dass sie imgrunde über sich selbst lachen.