Im Streit darüber, was man gegen die Migration nach Europa über das Mittelmeer tun kann, steht nun die zivile Seenotrettung auf dem Prüfstand. Dabei besitzt die Rettung menschlichen Lebens höchste Priorität. Ein Kommentar.
In ihrem viel diskutierten Kommentar bei der ZEIT versucht Mariam Lau zu erklären, warum die private Seenotrettung eingestellt werden sollte. Das Ertrinken im Mittelmeer, so Lau, sei ein politisches Problem, das nicht durch gutgemeinte Rettungseinsätze gelöst werden könne. Vielmehr müssten auch die Nebenfolgen und der Zusammenhang des Ganzen betrachtet werden: Zum einen seien die Seenotretter Teil des Geschäftsmodells von Schleppern geworden, zum anderen führten Rettungen zu der fatalen Situation, dass immer mehr Menschen das Mittelmehr als Fluchtweg wählen. Lau sieht die Lebensrettung vom Grundsatz "Not kennt kein Gebot" getrieben, und bewertet diese Maxime als unterkomplex. Gleichzeitig kommen ihr keine Bedenken, den von ihr beschriebenen Zusammenhang felsenfest auf die Formel "Je mehr gerettet wird, desto mehr Boote kommen" herunterzubrechen.
Je mehr Retter, desto mehr Flüchtlinge?
Zwar ist es zutreffend, dass Schlepper Rettungsaktionen einkalkulieren. Doch ob die Formel "je mehr Retter, desto mehr Flüchtlinge" der Wahrheit entspricht, darf bezweifelt werden: Zwei Wissenschaftler der Universität Oxford haben diesen Zusammenhang untersucht und kommen zu einem anderen Ergebnis. Sie verglichen dabei mehrere Zeitperioden miteinander und stellten fest, dass verstärkte Rettungsaktionen keineswegs zu vermehrter Flucht über das Mittelmeer führten. Rettungsboote sind nämlich keine Magneten. Flüchtlinge versuchen auch dann nach Europa zu gelangen, wenn keine Hilfe bereitsteht. Der Unterschied liegt bloß darin, dass weniger sterben, wenn gerettet wird.
Es ist auch richtig und wichtig, dass die Folgen von Rettungsaktionen bedacht werden, wie es Lau fordert. Doch tun das die Kritiker der Seenotretter in gebührender Weise, im Bezug auf ihre Kritik? Den Helfern wirft man mittlerweile gerne "Hypermoralismus" und Maßlosigkeit vor. So empfinden es manche als ungeheuerlich, dass NGOs das Ertrinkenlassen von Geflüchteten als planmäßiges Abschreckunginstrument einstufen. Tatsächlich aber wurde auf Geheiß der EU ab 2014 die Operation "Mare Nostrum" der italienischen Marine und Küstenwache zurückgefahren, bei der zuvor rund 150.000 Menschen gerettet werden konnten.
Dass durch diese Maßnahme die Todeszahlen steigen würden, hatte die EU selbst vorhergesagt. Und so sollte es dann auch kommen: In der Folgezeit stieg die Anzahl der Toten im Mittelmeer drastisch. EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker nannte nach einem schweren Schiffsunglück das Ende von "Mare Nostrum" einen "Fehler, der Menschenleben gekostet hat". Ob es sich dabei nun um "billigend in Kauf nehmen", "bewusste Fahrlässigkeit" oder "Planung" handelt, ist schwer zu bestimmen. Denn die Grenzen sind durchaus fließend.
Eine Aneignung staatlicher Aufgaben?
Ein weiteres Problem besteht für Lau nun darin, dass sich Privatpersonen die Aufgaben des Staates aneignen würden. Zur Verdeutlichung führt sie ein Szenario an, mit dem sie die Seenotretter mit Bürgerwehren vergleicht: "Es gibt immer mehr Wohnungseinbrüche und Überfälle, die Polizei ist zu schlecht besetzt – warum nicht private Ordnungskräfte sich selbst einsetzen lassen?"
Ja, warum nicht? Die Antwort ist naheliegend: Bei der Bürgewehr eignet sich der Bürger das Gewaltmonopol des Staates an und mancher übt dabei auch unzulässige Selbstjustiz aus. Nichts von dem geschieht aber bei der privaten Seenotrettung. Es gibt kein staatliches Monopol bei der Rettung von Menschen, gleichwohl aber das Prinzip, dass derjenige retten soll, der die Fähigkeit dazu besitzt. Die Pflicht, in einer Notlage zu helfen, ist ein allgemeines Rechtsprinzip und betrifft "jedermann". Private Rettungsinitiativen übernehmen hier also nicht die Aufgabe des Staates, der er nicht nachkommen will. Der Ruf nach dem Arzt an der Unfallstelle "Ist ein Arzt anwesend?" ist schließlich auch kein Ruf nach dem staatlichen Hoheitsträger.
Die Rettung menschlichen Lebens hat höchste Priorität
Nach internationalem Seerecht und seemänischer Tradition ist jeder Schiffsführer verpflichtet, auf hoher See im Rahmen seiner Möglichkeiten Hilfe zu leisten. Die gleiche Verpflichtung trifft Staaten, die die Menschen dann an einen sicheren Ort bringen sollen. So hat das franszösische Verfassungsgericht erst kürzlich in einem Urteil anerkannt, dass es nicht illegal ist, Flüchtlingen aus mitmenschlicher Regung heraus zu helfen.
Die Beihilfe zum illegalen Grenzübertritt ist dagegen weiterhin in Frankreich verboten. Denn hierin liegt eine Einmischung in die Rechte des Staates vor. Vielleicht ist es das, was Lau mit "Aufgabe des Staates" gemeint haben könnte, in welche die Seenotretter sich angeblich einmischen. Staaten haben das Recht zu kontrollieren, wer ihr Staatsgebiet betritt und auch zu bestimmen, wer bleiben darf. Das entbindet aber nicht von der Pflicht der Lebensrettung auf hoher See.
Die gesamte Asyl- und Flüchtlingspolitik und die öffentliche Debatte krankt daran, dass man es versäumt hat, zwischen dem individuellen Schutz vor Verfolgung und Krieg einerseits und einer gesteuerten Migrationspolitik für klassische Einwanderer andererseits zu unterscheiden. Mehr noch: Was jetzt getan wird, ist die Rettung von Menschenleben mit der Forderung nach Aufnahme zu vermengen.
"Hypermoralisch" wäre es, zu fordern, dass die Anreinerstaaten jeden Geretteten dauerhaft aufnehmen müssten – ungeachtet der individuellen und gesellschaftlichen Hintergründe und Konsequenzen. Wie soll man es aber nennen, wenn der Wert menschlichen Lebens im Furor der Vorwürfe plötzlich nur noch zu einem Lippenbekenntnis verkommt? In einem Kommentar bei der Süddeutschen Zeitung fand Wolfgang Luef die passenden Worte dafür:
"Menschen aber sehenden Auges ertrinken zu lassen, als abschreckendes Beispiel für andere, das ist keine Meinung. Es ist der erste Schritt in die Barbarei. Prozesse gegen diejenigen zu führen, die tausende Menschen vor dem Tod gerettet haben, ist der zweite Schritt dorthin. Den dritten möchte ich mir lieber nicht vorstellen."
58 Kommentare
Kommentare
Hans Trutnau am Permanenter Link
Wer ein in Seenot geratenes Handelsschiff bemerkt sowie ein in gleicher Situation befindliches Boot mit Flüchtlingen und im ersten Fall retten will, im zweiten aber nicht, hat den Unterschied nicht begriffen:
H.-P.M.Tassilo ... am Permanenter Link
Es wird viel geredet, Manches wird zerredet und geht an den einfachsten Fakten vorbei. Natürlich muss menschliches Leben gerettet werden. Das hat Vorrang.
Was nun die Rettung aus einer echten Seenot betrifft, so gilt eine einfache Regel: "Wenn ein überfülltes Boot 20 bis 30 Meilen vor der afrikanischen Küste aufgebracht wird und die Personen an Bord an die afrikanische Küste zurück gebracht werden, so ist das Rettung und Verhinderung weiteren Unheils. Werden dieselben Personen aber über 500 bis 1000 Meilen an die Küsten Europas gebracht, so ist das Schlepperei. Und das ist illegal."
Atheist Steinbrenner am Permanenter Link
Ich würde sogar soweit gehen zu sagen, dass man natürlich Menschen in Not rettet aber eben wenn schon irgendwo hin, dann stets nach Hause bringt und nicht an deren Wunschziel.
Ein etwas harmloserer Vergleich: Wenn ich etwa mit dem PKW liegen bleibe und Mitglied beim ADAC bin, so bringt mich der ADAC zurück nach Hause und nicht an meinen Zielort... sonst könnte ich ja einfach vorsätzlich mit einem unzulänglichen Vehikel losfahren um nach wenigen Kilometern liegen zu bleiben und sage dann man müsse mich nun nach China bringen weil ich eben dabei gewesen sei dieses auf dem Landweg erreichen zu wollen.
Ein Retter sollte sich keinesfalls vom Geretten als Schlepper instrumentalisieren lassen. Und wird er nicht instrumentalisiert und schleppt trotzdem, so ist das entsprechend zu sanktionieren.
H.-P.M.Tassilo ... am Permanenter Link
Richtig. Genau das habe ich oben versucht, auszudrücken.
Thomas Jeschner am Permanenter Link
Was sich scheinbar so vernünftig anhört, ist jedoch kalte Unmenschlichkeit.
Rudi Knoth am Permanenter Link
Nun meine Ansicht zu diesem Thema ist folgendes: Seenotrettung, um das Überleben der in Not befindlichen Menschen zu sichern ist selbstverständlich. Diese dann aber zu Ziel ihrer Reise zu bringen ist es aber nicht.
Kay Krause am Permanenter Link
Ganz einfache Antwort zur Problemlösung:
Walter Bernhardi am Permanenter Link
Kann ich nur unterschreiben! Nur warum ist dieser Schritt noch nicht gemacht worden?
H.-P.M.Tassilo ... am Permanenter Link
Es geht nicht um Rettung oder nicht. Das ist gar nicht die Frage. Obwohl jemand, der sich bewusst in Gefahr begibt, sich fragen lassen muss, weshalb. Die genannten Begründungen sind oft nur erlogen.
Roland Fakler am Permanenter Link
Afrika ist ein reicher und fruchtbarer Kontinent mit vielen Bodenschätzen.
Viele afrikanische Länder wurden Spielball im Kalten Krieg, 1945 - 1990. Demokratisch gewählte Politiker wurden vom Westen durch hörige Diktatoren ersetzt, die ihre Länder wie Selbstbedienungsläden für ihren Clan behandelten. Multinationale Konzerne schöpften den Reichtum des Kontinents ab, Industrieländer lieferten die nötigen Waffen, um ethnische Spannungen anzuheizen. Überbevölkerung, durch christliche und islamische Werte und Jenseitsdenken befördert, verhinderten irdische Lösungen. Islamistische Ideen fielen hier auf fruchtbaren Boden. Die Bevölkerungsexplosion verschärfte die Probleme durch Klima- und Umweltverschlechterung. Die Welt erträgt nicht beliebig viele Menschen!
Was soll nun aus diesen Ländern werden, wenn die Stärksten und Fähigsten flüchten? Flucht ist keine Lösung! Wer sich todesmutig ins Meer stürzen will, sollte diesen Mut besser gegen korrupte Regierungen wenden, um sie abzusägen.
Natürlich betreiben die Schlepper ihr skrupelloses Geschäft mit den notleidenden Afrikanern und den naiven Helfern. Wenn es offene Grenzen gäbe, würden 500 Millionen kommen. Aber wenn alle in Deutschland glücklich werden wollten, würde niemand mehr glücklich… außer der AFD, die dann die Regierung übernehmen und das Asylrecht abschaffen würde.
Die Lösung müssen die Afrikaner finden, wenn sie nicht ewig bevormundet werden wollen…durchaus mit europäischer Hilfe.
Helmut Lambert am Permanenter Link
1. Es wird von Asylanten und Flüchtlingen gesprochen. Dabei handelt es sich bei einem Großteil um Auswanderer aus wirtschaftlichen Gründen. Sh. zB.
2. Verantwortliches Handeln bedeutet, für die Folgen seines Handelns aufzukommen. Das tun die Retter im Mittelmeer nicht. Sie bürden die Folgen den Aufnahmestaaten in Form hoher Unterstützungs- und Integrationskosten. Sie agieren wie jemand, der uns einen Obdachlosen in die Wohnung schiebt, und verschwindet.
3. Die Rettungsverpflichtung mag ja selbst für Fälle gelten, wo sich Menschen wissentlich in eine Notsituation gebracht haben. Sie beinhaltet jedoch nicht, dass zusätzliche Helfer in diese Gebiete reisen müßten, um dann "von ihrer Pflicht zu Rettung" zu sprechen.
4. Dass das gut organisierte, kriminelle Schleuserwesen, in dem die Hilfsorganisationen ein Teil geworden sind, weitere Menschen anzieht, kann m.E. nicht durch Hinweis auf eine Studie entkräftet werden.
Kay Krause am Permanenter Link
Wie schön für Sie, Helmut Lambert, dass sie ein komfortables leben führen dürfen, und dass niemand entscheiden muß, ob Sie aus Seenot gerettet werden dürfen oder ob man Sie aus den soeben von Ihnen genannten Gründen e
Helmut Lambert am Permanenter Link
Sehr geehrter Herr Krause, viel Empathie und Unterstellungen und keine Argumentation. Wo das Herz spricht, muss offensichtlich der Verstand schweigen.
Andreas Lichte am Permanenter Link
@ Helmut Lambert
wenn ich Sie richtig verstehe, sind Sie dafür, die Menschen einfach im Mittelmeer ersaufen zu lassen ... und nennen das dann "Verstand".
Helmut Lambert am Permanenter Link
Keineswegs.
Woraus entnehmen Sie das?
David Z am Permanenter Link
"Aber ich prophezeihe Ihnen: der Tag ist nicht mehr so fern, an dem WIR hier zur Abwechslung mal wieder flüchten müssen."
Die Möglichkeit dieser Gefahr sehe ich am Horizont ebenfalls, allerdings aus wohl ganz anderen Grūnden als Sie.
H.-P.M.Tassilo ... am Permanenter Link
Herr Lambert hat völlig recht. Alles Andere ist emotionaler Humbug, Schönrederei und Verdrehung der Fakten.
Mukeba am Permanenter Link
"Die Rettungsverpflichtung mag ja selbst für Fälle gelten, wo sich Menschen wissentlich in eine Notsituation gebracht haben.
Müssen nicht, aber sie dürfen. In ihrem Hoheitsgebiet sind die Staaten verpflichtet. Für Schutzsuchende gelten zusätzlich die in diversen Konventionen enthaltenen Refoulement-Verbote zu beachten, nach denen nicht an einen unsicheren Ort zurückgeführt werden darf.
Helmut Lambert am Permanenter Link
Dazu hatte ich schon argumentiert. Nochmal:
Dürfen/dürften, wenn sie 1. nicht Teil des kriminellen Schleusernetzes wären, 2. die Folgen ihrer Taten selbst tragen würden. Tun sie aber, wie erwähnt, nicht!
a) Sie müssen nicht nach Europa gebracht werden, sondern zu einem nächstgelegen sicheren Ort. b) Wer sich die Geburtenraten in Afrika ansieht, die zum Doppelten bis Dreifachen über der Rate zur Erhaltung des Bevölkerungbestandes liegen, muss erkennen, dass die Aufnahme so großer Teile der Bevölkerung völlig unrealistisch ist. c) Es handelt sich um Fälle von Erpresssung (wenn auch aus nachvollziehbaren Gründen). Daher sollte dem nicht ohneweiteres nachgegeben werden.
Rüdiger Weida am Permanenter Link
Herr Luef hat damit einen riesigen Strohmann aufgebaut, der jetzt auch hier abgefackelt wird. Nirgendwo hat Mariam Lau gefordert, Menschen ertrinken zu lassen.
Was sie bemängelt ist das reine Lagerdenken, wir die Guten, die in keiner Weise zu kritisieren sind und dort die Schlechten, die nur an sich selbst denken. Das völlig zu Recht.
Womit ich auch gleich die oben gestellte Frage beantwortet habe. Natürlich kann es ein Pro und Contra bei Lebensrettung geben und selbstverständlich kann man das diskutieren.
Es gibt schlicht nichts, was nicht diskutiert werden kann. Jedenfalls für Humanisten, die göttliche Gebote beiseite gelegt haben. Wer das nicht möchte, sollte sich einer fundamentalen Kirche mit alle ihren Dogmen anschließen.
Andreas Lichte am Permanenter Link
Sehr guter Kommentar von Mukeba Muamba !
Ganz anders – übelste Hetze – der Kommentar in der Berliner "BZ":
"Sind die deutschen Helfer im Mittelmeer denn wahre Helden?", https://www.bz-berlin.de/berlin/kolumne/sind-die-deutschen-helfer-im-mittelmeer-denn-wahre-helden
In der Print-Ausgabe der BZ, die ich gelesen habe, ist die e-mail-Adresse des Autors abgedruckt, mit der Bitte um Kontaktaufnahme: gunnar.schupelius@axelspringer.de
David Z am Permanenter Link
Vielen Dank fūr den Link zu diesem interessanten unaufgeregten Artikel. Zwei Fragen hätte ich da noch: Warum behaupten Sie, der Artikel sei "ūbelste Hetze"?
Andreas Lichte am Permanenter Link
@ David Z
ich entspreche dem Wunsch von Herrn Schupelius, lesen Sie die Print-Ausgabe der BZ. Wär doch schön, wenn sich mal jemand mit Schupelius beschäftigt, Sie sind ja offensichtlich nicht dazu in der Lage, Zitat David Z: "... interessanten unaufgeregten Artikel ..." – was haben Sie gelesen?!? Was lesen Sie sonst so?
Im übrigen ist Schupelius e-mail-Adresse auch im web zu finden, z.B. hier: https://www.medienwissenschaft.tu-berlin.de/menue/mitarbeiter/lehrbeauftragtedozenten/
David Z am Permanenter Link
Es ist davon auszugehen dass der Wunsch von Herrn S. bei der Angabe seiner email Adresse bestenfalls darin besteht, einen reflektierten, sicherlich auch kritischen Austausch herbeizufūhren.
Ich möchte Sie nochmals fragen: Wo meinen Sie, hier "ūbelste Hetze" erkennen zu können? Das scheint fūr Sie ja ganz offensichtlich zu sein, dann dūrfte die Antwort doch auch nicht schwer fallen...
Andreas Lichte am Permanenter Link
@ David Z
ich hab gar nichts gegen einen "reflektierten, sicherlich auch kritischen Austausch" mit Gunnar Schupelius, "BZ", Axel Springer Verlag ...
vielleicht stellen Sie sich einmal vor, mit Realname, für welche Partei Sie unterwegs sind, usw. – dann schreibe ich – "Quizas, Quizas ..." – einen Artikel darüber.
David Z am Permanenter Link
Sie weichen der Frage aus. Wo sehen Sie im Artikel "ūbelste Hetze"?
Andreas Lichte am Permanenter Link
@ David Z
wenn Sie mit mir reden wollen, dann stellen Sie sich vor, dann schreibe ich – vielleicht – einen Artikel über Sie und Ihren Buddy Gunnar S.
Die Anspielung "Quizas, Quizas" haben Sie nicht verstanden, ein Lied, in dem dauernd gefragt wird, und nie eine Antwort kommt ... google: quizas quizas quizas nat king cole lyrics
David Z am Permanenter Link
Mein oder Ihr Name sind hier völlig unerheblich.
Andreas Lichte am Permanenter Link
@ David Z
"Der Gerichte Zorn von David Z." so wie "Der gerechte Zorn von Gunnar Schupelius"?
haben Sie Langeweile? Heuern Sie auf einem Seenotrettung-Schiff im Mittelmeer an, dann tun Sie wenigstens etwas sinnvolles ... und Herrn Schupelius nehmen Sie am besten gleich mit.
David Z am Permanenter Link
Sie weichen schon wieder aus. Warum?
Günther, Klaus-... am Permanenter Link
Der Artikel verdeutlicht einige Probleme welche es zu lösen gilt. Durch die Politik. Menschenrettung hat ohne Frage Priorität.
A.S. am Permanenter Link
Der richtige Weg ist, die Menschen vor dem Ertrinken zu retten, ggf. notzuversorgen und dann in ihre Heimat zurück zu bringen.
Nur die Leute aus dem Wasser ziehen und dann, verbunden mit der Forderung der dauerhaften Aufnahme, den europäischen Staaten zu überantworten, ist staatlicherseits nicht hinnehmbar.
RETTET SIE UND SCHAFFT SIE HEIM!
(Abgesehen von Ländern im Bürgerkrieg)
Ich sehe übrigens das sich vorsätzlich oder grob fahrlässig selbst in Seenot bringen der Bootsmigranten ähnlich der Motivation von Hungerstreikenden: als Erpressungsversuche unter Einsatz des eigenen Lebens.
Bei Hungerstreikenden haben die Staaten die m.E. richtige Lösung gefunden: Rettung, notfalls auch gegen den Willen der Hungerstreikenden, aber keinesfalls der Erpressung nachgeben.
Gemeinde Neuhaus am Permanenter Link
Retten ja, aber ..... die Geretteten zur Küste von Libyen zurück bringen.
Alles andere ist Schlepperei !
Alles andere ist politisch motiviert !
Armin Pieroth am Permanenter Link
Solange die Politik nichts tut, um in den Herkunftsländern für akzeptable Lebensbedingungen zu sorgen, wird die Fluchtwelle anhalten und Rettung nötig sein.
Dass uns, bei der damaligen Entwicklungspolitik, die Habenichse der ganzen Welt die Türen einrennen werden, das haben wir schon Anfang der 1960ern in der Schule gelernt. Unsere Politiker haben schon damals "gepennt".
Kriegsflüchtlinge müssen wir aufnehmen, aber nur für gewisse Zeit. Intergration ist hier fehl am Platze.
Für politisch Verfolgte muss das Asylrecht des GG uneingeschränkt gelten. Die sind aber mit unter 2 % überhaupt nicht das Problem.
Morgentau am Permanenter Link
Viele Kommentare hier gehen mit dem von Mariam Lau konform. Das zeigt die zunehmende Dekadenz des westlichen Abendlandes.
Übrigens: Libyen ist kein sichers Land, Flüchtlinge werden dort u.a. gefoltert. Auch das hat die westliche Wertegemeinschaft mit ihren Kriegen zu verantworten!
David Z am Permanenter Link
Die Position finde ich interessant: Warum meinen Sie, dass der Hinweis auf unbequeme Zusammenhänge eine "zunehmende Dekadenz" bedeutet?
Morgentau am Permanenter Link
@David Z
Ihre Position finde ich interessant, weil sie allein schon durch die Fragestellung subtil die Tatsachen verdrehen. Das Problem sind doch nicht die Flüchtlinge, oder die grenzdebile Migrantenpolitik unserer Marionettenregierungen. Das sind doch nur die Auswirkungen einer jahrelangen kriegerischen Aussenpolitik gepaart mit einer ungezügelten, neoliberalen Wirtschaftsdoktrin gegen die Dritte Welt.
Und wer sich nun auch noch instrumentalisieren lässt und das Problem auf die privaten Seenotretter herunterbricht und sich dann auch noch hinstellt und behauptet, es würden unbequeme Tatsachen offen gelegt, da ist die Bezeichnung dekadent noch mehr als geschmeichelt.
Aber es ist immer leichter auf die ohnehin schon Schwächeren einzuprügeln, anstatt die an den Pranger zustellen, die diese Situation auch noch fördern, nach dem Motto, teile und herrsche.
Nochmal, das Problem sind nicht die Flüchtlinge, sondern UNSER grenzenloser, gieriger Konsum, das permanente weggucken und stillschweigende mitmachen, unterstützt die Ressourcen- und Wirtschaftskriege unserer Regierungen. Es sind nicht DIE Flüchtlinge, oder DIE DA OBEN, sondern WIR alle, die sich abgeschottet haben und durch Frontex/Militär schützen lassen. Lesen Sie noch mal den Vorletzten Satz mit der 5. Smartphonegeneration und denken Sie mal genau darüber nach.
David Z am Permanenter Link
Ihre Position wird immer interessanter.
Ich denke, hier erūbrigt sich ein weiterer Austausch. Es ist offensichtlich, dass Sie in Ihrer eigenen eindimensionalen Welt leben. Schwarz und Weiss. Konsequenzen? Egal. Es gilt nur das, was Sie als "gut" und "böse', "richtig" und "falsch" erachten. Nein Danke, das ūberzeugt nicht. Zuviel Ideologie, infantile Naivität und Ignoranz fūr meinen Geschmack. Ich bevorzuge dann doch eher einen realistischen, gerne auch rational-selbstkritischen, Zugang zum Thema. Kommt mir irgendwie hilfreicher vor. Fūr alle Beteiligten.
Morgentau am Permanenter Link
@David Z
Schade, dass Sie einen weiteren Austausch ablehnen, aber es ist dann doch wohl einfacher, Augen zu, Grenzen zu, Flüchtlinge tot und wer überlebt kommt sowieso und daran sind dann die NGOs, die Merkel, all die anderen und natürlich die Flüchtlinge schuld.
Ich wünsche Ihnen noch einen entspannten Sommer und hoffentlich nicht allzuviele Foristen, die Ihr rational-selbstkritisches Weltbild durcheinander bringen... ;-)
David am Permanenter Link
Ein Austausch macht nur dann Sinn, wenn für eine Diskussion zumindest ein Mindestmaß an gemeinsamen Prämissen geteilt wird, wie zB Aufgeschlossenheit anderen Argumenten gegenüber, Redlichkeit bzw kein mutwilliges Miss
Diese Voraussetzung kann ich bei Ihnen ganz objektiv nicht erkennen, wenn man sich das anschaut, was Sie auf meine ursprüngliche, ganz einfach formulierte, Frage so alles erwidern.
Hier ein paar Auszüge zur Erinnerung: "Das zeigt die zunehmende Dekadenz des westlichen Abendlandes...", "...subtil die Tatsachen verdrehen...", " Auch das hat die westliche Wertegemeinschaft mit ihren Kriegen zu verantworten!", "...Marionettenregierungen...", "...Auswirkungen einer jahrelangen kriegerischen Aussenpolitik gepaart mit einer ungezügelten, neoliberalen Wirtschaftsdoktrin ...", "...dekadent noch mehr als geschmeichelt...", "...das Problem sind nicht die Flüchtlinge, sondern UNSER grenzenloser, gieriger Konsum...", "...Ressourcen- und Wirtschaftskriege unserer Regierungen. ", "... sondern WIR alle, die sich abgeschottet haben und durch Frontex/Militär schützen lassen...", "...wenn Sie ...weiterhin leugnen...", "...wohl einfacher, Augen zu, Grenzen zu, Flüchtlinge tot ..."
Es drängt sich hier stark der Eindruck auf, dass es Ihnen weniger um die Flüchtlinge als vielmehr um Ihre ganz spezielle, äußerst eigenwillige Weltsicht geht. Ein weiterer Grund, warum der Austausch so nicht wirklich funktionieren kann.
In der Tat: Schade.
Morgentau am Permanenter Link
Die gemeinsame Prämisse lautet Flüchtlinge, oder Flüchtlingskrise.
Nun, Sie haben wissen wollen, was ich mit zunehmender Dekadenz meine. Das habe ich versucht in mehreren Postings zu erläutern. Aber Sie weichen immer wieder aus, in dem sie immer wieder darauf rumreiten wie schrecklich es ist, dass es nun auch noch private Seenotretter gibt. Wenn das nicht so wäre, dann würden auch weniger Flüchtlinge kommen.
Diese Einstellung kann ich durchaus verstehen, aber es ist nicht die Lösung des Problems und schon gar nicht die Ursache. Es ist zu kurzsichtig einfach nur einen Zusammenhang zwischen Seenotrettung und Flüchtlingswelle herzustellen.
Warum gibt es denn Flüchtlinge? Weshalb kommen die denn alle? Weil Frau Merkel die Grenzen geöffnet hat? Das ist ein Grund mit, aber die Flüchtlinge kamen schon vorher. 2004 wurden schon Flüchtlinge tot im Mittelmeer geborgen. !1993! hat Spanien den ersten 8km langen Grenzzaun gezogen.
Wenn Sie sich damit brüsten unbequeme Zusammenhänge offen zu legen, in dem Sie mit dem Finger NUR auf NGOs zeigen, dann haben Sie die Problematik der Flüchtlingskrise einfach nicht verstanden. Die NGOs sind doch nicht die Ursache, sondern nur die Auswirkungen jahrzehntelanger, ausbeuterischer Kolonialpolitik.
Die Menschen flüchten aus Not, weil ihrer Länder zerbombt und mit Uranmunition verseucht sind. Sie flüchten, weil die EU billige Lebensmittel in diese Länder exportiert und einheimische Bauern nicht mehr konkurrieren können. Was glauben Sie woher die Rohstoffe von unseren Hightechgeräten herkommen, oder das Öl, damit Sie Auto fahren können? Und der Abbau wird von westlichen Firmen kontrolliert und somit auch das Kapital.
Wie gross muss die Not der Menschen sein, die alles aufgeben, die in ein fremdes Land mit fremder Kultur, Sprache und Religion einreisen und dabei den Tod in Kauf nehmen? Denn das was uns aus dem Mittelmeer berichtet wird ist doch nur ein kleiner Ausschnitt! Wie viele sterben schon auf dem Landweg? Wie viele sterben in den Auffanglagern? Werden gefoltert, misshandelt und vergewaltigt?
Sie haben doch schon die wichtigsten Punkte meiner Argumentationen zusammengestellt. Doch Sie sind immer noch nicht bereit die wahren Ursachen und Zusammenhänge zu erkennen, weshalb Menschen flüchten und dabei den Tod riskieren.
Und dabei handelt es sich nicht um meine Weltsicht, sondern um Tatsachen, die sich ganz einfach verifizieren lassen. Wenn Sie Flüchtlingspolitik verstehen wollen, dann müssen Sie sich zuerst mit der Geschichte auseinandersetzen, dort finden Sie die Ursachen, die u.a. zur heutigen Flüchtlingskatastrophe führte.
Stellen Sie sich vor, es ist Krieg und Sie müssten flüchten, weil Uranmunition Ihr Land verseucht hat. Aber kein Land will Sie haben, weil Sie Deutscher sind. Was würden Sie alles riskieren?
Und das meine ich ganz sachlich - und ein Austausch hat doch schon stattgefunden… ;-)
kernpanik am Permanenter Link
Inhaltlich ändert es zwar nichts, aber: Die „zwei Wissenschaftler der Oxford-Uni“ sind ein Wissenschaftler der Oxford-Uni und ein Wissenschaftler der Uni Florenz, der derzeit als Gastwissenschaftler an der University
David Z am Permanenter Link
Sehr geehrter Herr Muamba,
Zunächst einmal: "Nach internationalem Seerecht und seemänischer Tradition ist jeder Schiffsführer verpflichtet, auf hoher See im Rahmen seiner Möglichkeiten Hilfe zu leisten." Das ist soweit richtig. Der Schiffsfūhrer ist allerdings nicht verpflichtet, die Schifsbrūchigen ins weit entfernte Europa zu transportieren. Im Gegenteil. Er ist verpflichtet, sie im nächstgelegenen Hafen anzulanden. Und der liegt in den allermeisten Fällen sūdlich.
Zweitens: "... versucht Mariam Lau zu erklären, warum die private Seenotrettung eingestellt werden sollte."
Diese Behauptung ist falsch und das wissen Sie. Jeder, der den Artikel sachlich bewertet, erkennt, dass Lau lediglich die problematische Situation reflektiert und daraus eigene Einschätzungen ableitet. Eine Forderung stellt sie nicht auf. Ich frage Sie ganz direkt: Warum diese Unehrlichkeit? Was soll das?
Die öffentliche Reaktion auf Laus Artikel in Form infantil erregtem Gekreische aus den ūblichen Ecken inkl. ūbelster berufsschädigender Diffamierung, und dazu zähle ich entfernt auch diesen tendenziösen Text, spricht Bände ūber unsere völlig aus dem Ruder laufende Debatten- bzw Medienkultur und die extreme, kaum noch zu ertragende Polarisierung bei diesem Thema.
Wenn Reflektionen, Hinterfragung und Kritik nicht mehr möglich sind und von Moralfundamentalisten lediglich mit Absolutismen, dafūr aber um so kreischender, abgewūrgt werden und Medien vor diesem irrationalen Wutschaum furchtsam einknicken, dann läuft etwas gehörig falsch bei uns - etwas, das mit Humanismus nichts mehr zu tun hat. Vielmehr lassen die Verbortheit, der Absolutheitsanspruch, die Kritikunfähigkeit und nicht zuletzt die verbale Aggressivität ganz klar pseudoreligiöse Merkmale erkennen. Und spätestens hier mūsste jeder Humanist klarstellen: Stop! So nicht!
Mukeba am Permanenter Link
Dann lesen Sie, Ihre Aussagen auf FB. Aber auch in ihrem Text wird es deutlich. Sie will dafür kämpfen, dass staatliche Stellen die Rettung übernehmen.
David Z am Permanenter Link
Aussagen auf FB waren nicht das Thema. Sie beziehen sich in Ihrem Text explizit auf den Zeitartikel.
Und natūrlich gibt es ethische und rechtliche Begrūndungen. Lau zählt einige auf. Nur sind sie eben verantwortungsethisch begrūndet und kommen somit bei Gesinnungethikern nicht an, womit wir schon beim Kern des Debattenproblems angelangt sind.
Beste Grūsse, D.
Mukeba am Permanenter Link
Sehr geehrter Herr Z,
nur soviel: der Text von Lau greift, aus meiner Sicht, die Lebensrettung als solches an. Die Prämissen sind dabei folgende, dass die Lebensretter für eine vermehrte Flucht verantwortlich sind. Und, dass die Lebensretter, das Geschäft der Schlepper erledigen. Diese Thesen stehen auf dünnem, z.B. wurde deshalb keine Anklage erhoben, weil sich ein kooperatives Verhältnis zu den Schleppern nicht nachweisen lässt, es ist gefühlte "Wahrheit". Aber auf Basis dieser Thesen geschieht ein Frontalangriff auf die Rettungsaktivitäten als solches. Nicht erklärt wird dabei, was man in der konkreten Situation machen soll. Natürlich, wenn man glaubt, dass ohne die Retter keine Menschen mehr übers Mittelmeer fliehen, sagt man, greift man die Retter an. Aber was geschieht, wenn jemand in Seenot ist und niemand rettet ihn: er ertrinkt und stirbt. Lau zeigt keine Alternativen, sondern Probleme und Abwägungsmaterial, wie das Potenzial gesellschaftlicher und Finanstaatlicher Überforderung, sich um die geretteten Menschen kümmern zu müssen. Es ist nur die Frage, gegen was man das abwägt. Ich wäge das nicht gegen die Rettung von Menschenleben ab, sondern gegen das Recht auf dauerhafte Aufnahme. Wenn Ihnen das zu absolut ist, dann ist das so. Wirkliche Alternativen liegen im politischen Handlungsfeld, dazu gehört auch, die Schließung der Mittelmeeroute und eine europäische einheitliche Migrationspolitik, in Kooperation mit den Herkunftsländern. Europa wird auch bessere legale Einwanderungsmöglichkeiten schaffen müssen, in einer globalisierten Welt. Das was aber getan wird, ist eine politische Verantwortungsverschiebung auf die Seenotretter. Im Übrigen ist albern und peinlich auf Gesinnungsethiker zu schimpfen und gleichzeitig eine harte Diskussion zu fordern. Ethische Fragestellungen sind Teil der Diskussion. Auch eine Verantwortungsethik, kann im Rechts- und Verfassungstaat sich die Menschenrechte nicht nach Gutdünken zurechtdefinieren. Es gibt zwischen Gesinnungs- und Verantwortungsethischen Denken auch nicht den einen großen unüberbrückbaren Gegensatz, sondern es ist manchmal ein Spannungsfeld, dass austariert werden muss. Wenn Sie meinen Text aufmerksam lesen, sehen Sie auch, dass ich versuche eine solche Balance herzustellen. Diese Balance besteht im Übrigen darin, dass man diejenigen Alternativen wählt, welches den betroffenen Rechtsgütern und Interessen am wenigsten Schaden zufügt. Deshalb, politische Maßnahmen, welche die Flucht übers Mittelmeer verhindert und den Schleppern das Handwerk legt, solange aber Menschen ertrinken, muss man sie retten. Freundliche Grüße, Muamba
Andreas Lichte am Permanenter Link
@ Mukeba
Zitat Mukeba: "solange aber Menschen ertrinken, muss man sie retten"
Das ist für mich entscheidend. Und da frage ich mich, ob das passiert ... schon vor Jahren, als die Zahl der Flüchtling noch viel kleiner war, habe ich mich gefragt:
"Was würde passieren, wenn in der Nord- und Ostsee die Seenotrettung so arbeiten würde, wie im Mittelmeer?"
David Z am Permanenter Link
Sehr geehrter Herr Muamba,
Sie diffamieren schon wieder, wenn Sie allen ernstes behaupten, Frau Lau haette grundsätzlich etwas dagegen, Menschenleben zu retten. Einen Zusammemhang aufzuzeigen ist nicht gleich "etwas angreifen". Sie bewerten eine Person anhand dessen, was Sie in ihr zu sehen glauben und nicht daran, was sie tatsächlich sagt. Und das ist unredlich. Warum ist das so schwer einzusehen?
Eine Ūberfahrt von Afrika nach Europa im kleinen ūberfuellten Gummibot ist ueber alle Maßen gefaehrlich. Das erkennt jeder, auch Migranten. Das Vorhandensein von stationierten "Rettern" im Mittelmeer (oder sogar in afrk. Kūstennaehe wie uns Satellitenpeilungen verraten) reduziert diese natūrliche Gefahr, dabei ist es egal ob objektiv oder subjektiv. Aus der Reduktion der natūrlichen Gefahr folgt, dass der Anreiz zu Wagnis und damit zur Migration zunimmt, was wiederum mehr Menschen in potenzielle Gefahr bringt, was wiederum zu mehr "Rettern" fūhrt usw...In die Gleichung braucht man noch nicht einmal die Schlepper einzubauen, um zu dieser Erkenntnis durchzudringen. Soviel zu Ihrer Sicht auf die Verantwortungsethik.
Die Darlegung von Zusammenhängen bedarf nicht zwangsläufig der Nennung von Alternativen. Das Fehlen von Alternativen ist bei Lau in diesem Zusammenhang belanglos und schon gar kein Grund, sie so unredlich wiederzugeben.
Ja, Ihre Forderung nach einem automatischen Recht auf dauerhafte Aufnahme ist mir in der Tat zu absolut. Das ist nicht humanistisch sondern kindisch. Aber das ist nicht das Thema. Denn nein, ich schimpfe nicht auf Gesinnungsethiker, ich kritisiere Gesinnungsethiker, die ihre Position pseudoreligiös absolut setzen und Personen anderer Meinung unredlich diffamieren und dabei noch glauben, sie wären Teil einer reflektierten und offenen "Diskussion".
Viele Grūsse, D
Petra Pausch am Permanenter Link
Herr Z., wenn Sie schreiben: "Eine Ūberfahrt von Afrika nach Europa im kleinen ūberfuellten Gummibot ist ueber alle Maßen gefaehrlich" dann zeugt das einzig davon, dass Sie über keinerlei Empathie verfügen.
Ich wünsche Ihnen wirklich nicht, dass Sie in Not geraten; aber sollte das geschehen, hoffe ich für Sie, dass sich mitfühlendere Menschen Ihrer annehmen.
David Z am Permanenter Link
Und wieder ein Versuch, mit moralischer Pseudokeule zu diffamieren: Wenn Sie allen ernstes behaupten wollen, dass die Nennung einer faktischen Gefahrensituation ein Zeichen fūr Empathielosigkeit ist, dann kann man das
Und in Bezug zu "wenn ihr Leben bedroht ist": Wenn mein Leben bedroht ist, dann begebe ich mich nicht in ein Land oder eine Situation wo es noch mehr bedroht ist.
Mukeba am Permanenter Link
Ich fordere keine dauerhafte Aufnahme. Das bereits in meinem Artikel, Herr Z. Lesen Sie es nochmal.
Andreas Lichte am Permanenter Link
@ Mukeba
Man sollte "David Z." vielleicht einfach ignorieren. "David Z. ist ja nicht bereit, sich vorzustellen (siehe meine Kommentare oben): wenn er es täte, könnte man aus David Z.s menschenverachtenden Kommentaren vielleicht einen Artikel machen. Mit einem Anonymus verliert man nur Zeit.
David Z am Permanenter Link
Ignoranz ist selten ein guter Ratgeber, Herr Lichte, bewusste Ignoranz um so weniger.
Bemerkenswert auch hier Ihre Diffamierung des Andersdenkenden mit dem Vorwurf der "Menschenverachtung". Ich sehe, Sie haben aus unserem Austausch oben nichts gelernt.
Andreas Lichte am Permanenter Link
@ David Z
Sie schreiben: "Ich sehe, Sie haben aus unserem Austausch oben nichts gelernt."
Was für ein "Austausch"? Haben Sie oben – irgendetwas – gesagt?
David Z am Permanenter Link
"Was für ein "Austausch"? Haben Sie oben – irgendetwas – gesagt?"
Vielen Dank. Besser hätten Sie die o.g. Einschätzung nicht unterstūtzen können. Quot erat demonstrandum.
David Z am Permanenter Link
"Ich fordere keine dauerhafte Aufnahme. Das bereits in meinem Artikel..."
Ich bezog mich auf Ihre o.g. Aussage: "Ich wäge das nicht gegen die Rettung von Menschenleben ab, sondern gegen das Recht auf dauerhafte Aufnahme"
Danke fūr die Klarstellung.
Mukeba am Permanenter Link
Jeder der hilft muss die Menschen an einen sicheren Ort verbringen, dass muss nicht Europa sein, wenn die anderen Orte aber nicht sicher sind, wie Lybien, dann schon.
Atheist Steinbrenner am Permanenter Link
Solange es aber durch verlieren/wegwerfen eines Passes (ich würde mir bevor ich fliehe zumindest ein Foto davon an mehreren Stellen im Internet hinterlegen) möglich ist nicht abgeschoben zu werden.
Auch wenn ich der CSU sonst extrem fern stehe, so scheint mir die Einrichtung von Transitzentren die vermutlich eben kein deutsches bzw. europäisches Hoheitsgebiet sein sollen --- die Grünen hatten ja gefordert dass diese keine geschlossenen Einrtichtungen sein dürfen, was den Zweck ad absurdum führt --- als die schnellste Lösung einen sicheren Ort zu schaffen an dem vermieden wird, dass wir vermittels unseres Rechtsstaats von Menschen und anderen Staaten die sich dessen Gesetze auszunutzen vorgenommen haben übervorteilt werden.
Ich denke unsere recht großzügige Asylregelungen, die eher in Kauf nahmen jemanden zu unrecht aufzunehmen als zu unrecht abzuschieben, waren bei einer fünfstelligen Zahl an Anträgen pro Jahr praktikabel. Sobald es aber Methode zu haben scheint, dass die Bevorzugung des Fehlers erster Art durch das Gastland gegen das Gastland gewendet wird, braucht es neue Regelungen die besser gegen Missbrauch gefeit sind und dennoch den wirklich Asylbedürftigen im Sinne des Grundgesetzes - also persönlich politisch Verfolgte - Schutz bieten.