Pakistan

Todesstrafe wegen angeblicher Blasphemie

Laut aktuellen Medienberichten wurde ein Mann in Pakistan zum Tode verurteilt. Grund waren angeblich blasphemische Kommentare, die er auf Facebook getätigt haben soll. 

Ein Gericht in der pakistanischen Stadt Bahawalpur verurteilte den 30-jährigen Taimoor Raza zum Tod durch den Galgen, da er den Propheten Mohammed beleidigt haben soll. Raza war eine von 15 Personen, die im vergangenen Jahr wegen Blasphemie verhaftet wurden.

Das 1986 eingeführte Blasphemie-Gesetz in Pakistan sieht für die "Schändung des Korans" eine lebenslängliche Haft und für die "Beleidigung des Namens Mohammeds" die Todesstrafe vor. Laut Deutschlandfunk wurde in der Vergangenheit zwar kein Todesurteil wegen angeblicher Gotteslästerung tatsächlich vollstreckt. Mehrere Angeklagte – wie der Blogger Mashal Khan – wurden nach ihrer Freilassung allerdings von einem Mob gelyncht. Seit 1990 gab es 65 Morde dieser Art. 

Soziale Medien im Visier der pakistanischen Behörden

Der pakistanische Ministerpräsident Nawaz Sharif wies im März das Innenministerium an, alle Seiten und Foren mit vermeintlich blasphemischen Inhalten zu sperren. Seit Beginn der der Zensurmaßnahmen wurden in Pakistan fast 13.000 Webseiten gesperrt, wie die Tageszeitung Express Tribune berichtet.

Sharif forderte außerdem das Außenministerium auf, mit internationalen Institutionen und sozialen Netzwerken Kontakt aufzunehmen. "Alle Agenturen sollen aktiv versuchen, die Schuldigen zu finden und sicherzustellen, dass sie dem Gesetz gemäß bestraft werden", erklärte er.