Großbritannien

Turban statt Bärenfellmütze

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Prinz William, Duke of Cambridge, als Ehrenoberst der Irish Guards bei Trooping the Colour mit der Grenadiermütze seines Regiments (London 2013)
Prinz William, Duke of Cambridge, als Ehrenoberst der Irish Guards bei Trooping the Colour mit der Grenadiermütze seines Regiments (London 2013)

Der britische Guardsman Charanpreet Singh Lall hat bei der Geburtstagsparade von Queen Elizabeth II. am Wochenende ein Stück Geschichte geschrieben. Denn er war die erste Person, die während der Zeremonie einen Turban trug.

Der 22-jährige Lall ist Anhänger des Sikhismus und kommt aus Leicester. Er wollte nach eigener Aussage gegenüber des Guardian diejenigen mit anderen Religionen und Herkünften dazu ermutigen, sich der Armee anzuschließen.

Der Sikhismus ist eine monotheistische Religion, die in Punjab (Nordindien) im 15. Jahrhundert von Guru Nanak Dev gegründet wurde. Heute ist sie mit 25 bis 27 Millionen Anhängern die weltweit fünftgrößte Religion. Statt religiöser Riten und Aberglauben geht es im Sikhismus eher um eine religiöse Lebensweise. So sollen die Weisheiten im Alltag praktisch gemacht werden und es gibt formale Vorgaben für beispielsweise Kleidung, Auftreten und Namensgebung.

Der Soldat Charanpreet Singh Lall kommt gebürtig aus Punjab, er zog allerdings mit seiner Familie als Baby nach England. Seit 2016 ist er Mitglied der britischen Armee. Am Samstag war er einer von 1000 Soldaten, die an der Zeremonie teilnahm – und der einzige, der einen Turban trug.

Gegenüber der Press Association sagte er: "Ich hoffe, dass Menschen zugucken, dass sie es akzeptieren werden und dass sie es als neue Veränderung in der Geschichte sehen." Für Lall war es das erste Mal, dass er am sogenannten Trooping the Colors teilnahm, welches immer im Juni stattfindet.