War George Washington ein Moslem-Mörder?

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Wurde Amerika von Muslimen entdeckt? Und hat der erste amerikanische Präsident, George Washington, Ureinwohner in Amerika erst gewarnt und dann getötet, weil sie Muslime gewesen sind? Das jedenfalls behauptet Scheich Salem Salameh.

Israel National News kommt am 13. Januar 2020 mit der Behauptung eines Mitglieds des Legislativen Rates der Hamas im Gazastreifen, Scheich Salem Salameh, groß heraus. Der Mann ist auch Stellvertreter der palästinensischen Vereinigung Islamischer Wissenschaftler.

Der Scheich hatte in einem Interview mit dem libanesischen Fernsehsender Mayadeen gesagt, dass es unvorstellbar sei, dass andere Muslime Israel anerkennen und ihre Beziehung zu dem Staat normalisieren wollten. Das wäre ein Verrat an Gott und auch ein Verrat am Islam und an den Muslimen weltweit, denn Palästina und Jerusalem seien islamisches Gebiet, das allen Muslimen weltweit gehöre.

Ferner wurde dort von ihm auch behauptet, dass der erste amerikanische Präsident, George Washington (1732–1799), die Ureinwohner in Amerika erst gewarnt und dann getötet habe, weil sie Muslime gewesen seien und Moscheen besessen hätten. Außerdem verstieg er sich zu der Behauptung, dass die USA Gesetze erlassen hätten, die es den Juden erlauben würden, Palästinenser zu töten.

Was hat es mit dieser Theorie der muslimischen amerikanischen Ureinwohner auf sich?

Die Legende vom Islam im Amerika der frühen Neuzeit war schon früher in den Medien. Im März 2017 hatte der türkische Ministerpräsident Erdoğan behauptet, Muslime wären die Entdecker Amerikas gewesen und nicht Christoph Columbus. Als Beweis wurden hierfür die Aufzeichnungen von Amerika-Entdecker Columbus herangezogen, wo er "die Existenz einer Moschee auf einem Berggipfel an der kubanischen Küste erwähnte".

Diese angebliche "Moschee" war allerdings nur ein bildhafter Vergleich zur Beschreibung einer Hügelkette. Aus dem Columbus-Text "una de ellas tiene encima otro montecillo a manera de una hermosa mezquita" kann man sinngemäß ableiten: "Einer von ihnen hat oben einen anderen Hügel in Art einer schönen Moschee". Vielleicht hat Scheich Salem Salameh diese Erdoğan-Meldung ausgegraben und – trotz seiner wissenschaftlichen Qualifikation – für wahr gehalten? Das vermutet zumindest der Blog atheisten-info.at.

Diese Ansage ist aber wenig überraschend im Hinblick auf die generelle Geisteshaltung des Islam, der die Welt als Schöpfung Allahs ansieht und daraus die Schlussfolgerung zieht, dass die Welt generell Allah und damit den Muslimen gehört. Der gegenwärtige Zustand ist bloß ein "unnatürlicher", den es zu bekämpfen gilt, weil er als Unrecht angesehen wird. Ein Standpunkt, den wahrscheinlich viele als beginnende Geisteskrankheit ansehen würden.

Dabei darf man aber die kulturelle Eigenart vieler Araber nicht vergessen, die grundsätzlich zu hemmungslosen Übertreibungen neigen. Eine Grußformel kann schon manchmal über mehrere Zeilen gehen. Daher gehört es auch zum Alltag, dass man nicht jedes Wort ernst nimmt. Sicher gibt es aber in so einer Kultur Gefahren von Problemen mit der Realität, die man ernst nehmen muss. Ähnliche Geisteshaltungen sind bei den orthodoxen Juden zu beobachten, die das Land Judäa als Geschenk Gottes von vor 3.000 Jahren ansehen und auch immer wieder Grundstücke dort besetzen.

Nach dem heutigen Stand der Wissenschaft dürfte George Washington also keine Muslime ermordet haben. Diesbezüglich kann also Entwarnung gegeben werden. Trotz dieser Nachricht müssen die Geschichtsbücher nicht umgeschrieben werden.

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