Am 7. Mai wurde in Köln der Jahrestag des "Kölner Beschneidungsurteils" vom 7. Mai 2012, in dem das Landgericht Köln die rituell vollzogene "Beschneidung" eines Jungen als unrechtmäßige Körperverletzung klarstellte, mit einer Demonstration und Kundgebung gefeiert.
Der diesjährige Themenschwerpunkt "Weibliche Genitalverstümmelung in Asien" unterstrich die geschlechterübergreifende Ausrichtung des Worldwide Day of Genital Autonomy (WWDOGA) und machte zudem auf die in der westlichen Welt kaum bekannte Verbreitung weiblicher Genitalverstümmelung in Asien aufmerksam.
Eine von Terre des Femmes organisierte Diskussionsveranstaltung, die am Vortag des WWDOGA ebenfalls in Köln stattfand, vermittelte dem lebhaft beteiligten Publikum Informationen zu den soziokulturell-religiösen Ursachen für die Verbreitung und Medikalisierung der traumatisierenden Praxis zum Beispiel in Indonesien, Malaysia uns Sri Lanka. Mehr Informationen zur Diskussionsveranstaltung und zum Thema der weiblichen Genitalverstümmelung in Asien sind hier zu finden: www.frauenrechte.de.
Die Demonstration und Kundgebung am darauffolgenden 7. Mai wurde wieder von zahlreichen Vereinen und Organisationen wie dem Berufsverband der Kinder und Jugendärzte und Terre des Femmes unterstützt. Auf der Kundgebung sprachen unter Anderem Dr. Sigrid Peter (Vize-Präsidentin BVKJ – Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte), Dr. Wolfgang Müller (Vorstand profamilia NRW), Hannah Wettig (WADI e. V.), Dr. Necla Kelek (Botschafterin von intaktiv e. V. – Eine Stimme für genitale Selbstbestimmung), Holger Edmaier (Geschäftsführer Projekt 100 % Mensch), Önder Özgeday und Victor Schiering (Vorstand Mogis e. V. – Eine Stimme für Betroffene), Sonja Fatma Bläser (Hennamond e. V.) und viele weitere fachkundige und engagierte Redner (siehe: genitale-selbstbestimmung.de).
Neben der gelungenen Veranstaltung an und für sich gab es einige Neuigkeiten zu vermelden: so hatten sich auch in diesem Jahr neue Unterstützer des WWDOGA wie die Berliner Ibn Rushd Goethe-Moschee, die 2017 von der bekannten Rechtsanwältin und Menschenrechtsaktivistin Seyran Ateş ins Leben gerufen wurde, und die Säkulare Flüchtingshilfe e. V. im Bündnis der unterstützenden Organisationen eingefunden. Ebenfalls angeschlossen hat sich der Kölner Verein Hennamond e. V., der sich unter anderem gegen Gewalt im Namen der Ehre, Zwangsheirat und Genitalverstümmelung einsetzt.
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Kay Krause am Permanenter Link
Dem menschlichen Irrsinn und Fanatismus sind wirklich keine Grenzen gesetzt.