Säkulare Buskampagne 2019 – Tag 11: Köln

Zentralrat der Ex-Muslime besucht die Buskampagne

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Der Bus vor dem Kölner Dom
Der Bus vor dem Kölner Dom

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Mina Ahadi und die Ex-Muslime
Ex-Muslime

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Bus vor der Hahnentorburg am Rudolfplatz
Bus vor der Hahnentorburg am Rudolfplatz

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Stadtrundfahrt
Stadtrundfahrt

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Volles Haus bei der Abendveranstaltung
Volles Haus bei der Abendveranstaltung

Vertreter des  Zentralrates der Ex-Muslime und der Säkularen Flüchtlingshilfe machten ihre Forderungen mit Transparenten deutlich. Später fuhr der rote Doppeldecker zwei Mal durch die Domstadt. Abends sprachen Michael Schmidt-Salomon und Jacqueline Neumann über den unzureichend weltanschaulich neutralen Staat.

Säkulare Buskampagne 2019

Der Katzensprung von 40 Kilometern in die Konkurrenz-Karnevalshochburg war schnell geschafft. Am Rudolfplatz vor der Hahnentorburg erwarteten den Bus bereits einige Vertreter des Zentralrats der Ex-Muslime und der Säkularen Flüchtlingshilfe, die hier zuerst gegründet worden war. Sie übergaben dem Vorstandssprecher der Giordano-Buno-Stiftung (GBS), Michael Schmidt-Salomon, einen Strauß rote Rosen und hielten Transparente hoch, auf denen das Zitat des saudischen Bloggers Raif Badawi "Säkularismus ist die Lösung" zu lesen war. "Keine Privilegien für Kirchen und Islamverbände!" stand darunter. Andere hielten Schilder mit der Aufschrift "Das Gesetz steht über der Religion" hoch.

Mit dabei war wie am Vortag Aktionskünstler Wolfgang Klosterhalfen, der seine Transparente zur Kritik am "Sterbehilfekriminalisierungsparagraphen" 217 aufspannte. Eines zeigt eine Karikatur von einer erlaubten Form der Selbsttötung: Nämlich, sich vor einen Zug zu werfen und damit unbeteiligte Menschen in die eigene Freitodentscheidung mit hineinzuziehen.

Die Ex-Muslime am Bus, Foto: © Maximilian Steinhaus
Die Ex-Muslime am Bus, Foto: © Maximilian Steinhaus

Zwei Stadtrundfahrten durch die Domstadt fanden unter der Leitung der GBS-Regionalgruppe beziehungsweise des Humanistischen Forums Köln statt. Die große DITIB-Moschee, die der türkische Präsident Erdogan vergangenen Herbst höchstpersönlich eröffnet hatte, konnte der Kampagnen-Bus leider nicht anfahren, da die umliegenden Unterführungen zu niedrig für eine Durchquerung sind. Weiter ging es durch die Christophstraße, in der der Kölner Christopher-Street-Day alljährlich stattfindet, am Wohnsitz von Kardinal Rainer Maria Woelki vorbei zum berühmten Kölner Dom. In Sichtweite des monumentalen Kirchenbaus, der die Grenzhöhe allgemeiner Bebauung festlegt, hielt der Bus und ein Teilnehmer der Stadtrundfahrt erzählte, dass es in der Stadt ganze 257 Kirchen gebe. Leider wussten die Kölner sonst kaum etwas über Themen zu berichten, die für säkular interessierte Menschen relevant sein könnten, obwohl Köln sich als deutscher Hauptsitz von Opus Die und Erzbistum des verstorbenen berüchtigten Kardinals Joachim Meisner hierfür mehr als anbietet.

Bus vor der Hahnentorburg am Rudolfplatz, Foto: © Maximilian Steinhaus
Bus vor der Hahnentorburg am Rudolfplatz, Foto: © Maximilian Steinhaus

Am Abend sprachen Michael Schmidt-Salomon und Jacqueline Neumann, Direktoriumsmitglied des Instituts für Weltanschauungsrecht (ifw) im "kleinen Stapelhäuschen" am Rheinufer jeder aus seiner Perspektive über die verfassungswidrige Vermischung von Religion und Politik und was sich in Deutschland daran ändern müsse.


Der hpd ist Medienpartner der Säkularen Buskampagne 2019 und berichtet über alle Tage der Tour des Busses durch Deutschland.