Es liegen die ersten Auswertungen der Missbrauchs-Hotlines vor. Danach wird deutlich: Das Vertrauen in die Religion bleibt für immer erschüttert.
Vor vier Jahren wurden die Missbrauchs-Hotlines eingerichtet. Ausgewertet wurden jetzt die Hotline des Unabhängigen Beauftragten der Bundesregierung (UBSKM-Hotline) sowie die Ende 2012 eingestellte Hotline der Deutschen Bischofskonferenz.
"Ausgewertet wurden rund 7000 Datensätze aus den Jahren 2010 und 2011. Dabei zeigte sich, dass die meisten der gemeldeten Missbrauchsfälle unabhängig vom Träger der Institution in den 1950er, 19 60er und 1970er Jahren stattfanden." Danach, so die Studie, habe die Zahl der Missbrauchsfälle abgenommen. Es könnte aber auch sein, dass spätere Opfer ihr Schweigen noch nicht gebrochen haben.
Typischerweise werde mit den Opfern schleichend ein Vertrauensverhältnis aufgebaut, das dann ausgenutzt werde. Dabei gibt es keine grundsätzlichen Unterschiede in den Missbrauchsmustern zwischen kirchlichen und nicht-kirchlichen Institutionen.
2 Kommentare
Kommentare
Wolfgang am Permanenter Link
Trauen kann man keiner einzigen Religion, Vertrauen schon gar nicht.
Vertrauen kann man sich nur selber, religiöse Umwege, aus hergebrachten Religionen, traue ich mich nicht zu gehen.
Max am Permanenter Link
"Das Vertrauen in die Religion bleibt für immer erschüttert."
Wirklich? Und welche Konsequenzen habe man nun real daraus gezogen, abgesehen vom schönen Spruch über ein erschüttertes Vertrauen?
Der Staat vertraut den Kinderschändern noch weiterhin so sehr, dass sie voller Stolz die Zusammenarbeit mit den Kinderschändern lobt und deren Feste bedingungslos finanziert.
Soll tatsächlich ein Vertrauen erschüttert worden sein? In einer Welt, in der per Gesetz der Missbrauch des Kinderkörpers in Form einer nicht rückmachbaren Beschneidung stolz gestattet wurde? In beim Thema Sterbehilfe und PID die wenigen Anbieter von Geister- und Göttergeschichten mehr über die Definition über reales Leben und Tod beitragen, als sämtliche Ärzte und Philosophen des Landes zusammen?
Sie vertrauen ihre Kinder wieder den Menschen an, die andersdenkende Menschen verfolgt, verbrannt, geschlagen, diffamiert oder sexuell missbraucht haben und sich dennoch weiterhin als oberste Hüterin der einzig wahren und echten Moral und Ethik sieht.
"Die Religion" bleibt weiterhin unangetastet. Kein Gott wurde jemals in Frage gestellt. Die Theodizee ist weiterhin kein Thema im Schulunterricht. Und diese "wenige (tausende!) Einzelfälle" sind ja aufgrund "amoklaufenden Falschpriestern", und nicht "der Religion" zu Schaden gekommen, wird es heissen.
Welche Konsequenzen zieht man bloß aus einer solchen Erfahrung?