In der evangelikal geprägten (evangelischen) Kirche Sachsens gibt es große Gemeinsamkeiten mit Pegida – wobei der Islam als gemeinsames Feindbild dient.
Während sich viele Vertreter der evangelischen Kirche von Pegida abgrenzen, hält sich der sächsische Landesbischof Jochen Bohl sehr zurück, denn viele seiner Gläubigen dürften sich bei der nationalkonservativen Pegida zu Hause fühlen. "Denn in Sachsen gelten 20 Prozent der Gemeinden als evangelikal, einer besonders konservativen Strömung im Glauben."
Den Evangelikalen "gilt Homosexualität als widernatürlich oder gar als Krankheit, der Islam als feindliche Eroberungsreligion und politische Programme wie 'gender mainstreaming' ... als Todesstoß für die traditionelle Familie."
Selbst Harald Lamprecht, Sektenbeauftragter der sächsischen Landeskirche, räumt ein, dass es Schnittmengen zwischen fundamentalistischen Positionen innerhalb des Christentums und den Pegida-Demonstranten gibt.
Jennifer Stange hat im Auftrag der Heinrich-Böll-Stiftung 2014 die Studie "Evangelikale in Sachsen" (PDF) erarbeitet und sich auch mit den fundamentalistischen Strömungen beschäftigt. Dass Pegida-Forderungen auf Verständnis bei Fundi-Christen treffen, kommt für sie deshalb nicht überraschend.
Der christliche Fundamentalismus ist in Sachsens Politik tief verwurzelt, wie der Artikel feststellt. Selbst Politiker der mittleren Ebene treten zum Beispiel als selbsternannte "Lebensschützer" auf.
2 Kommentare
Kommentare
Gassenreh am Permanenter Link
Ein wenig ungesund für Frauen, Mütter und Kinder scheint Gender Mainstreaming schon zu sein.
Erschreckende Zunahme von Depressionen auch bei Kindern und Jugendlichen.
[siehe „Kinder – Die Gefährdung ihrer normalen (Gehirn-) Entwicklung durch Gender Mainstreaming“ in: „Vergewaltigung der menschlichen Identität. Über die Irrtümer der Gender-Ideologie, 4. erweiterte Auflage, Verlag Logos Editions, Ansbach, 2014: ISBN 978-3-9814303-9-4]
Noncredist am Permanenter Link
Das es machmal zwischen Radikalen und Radikalen zu passenden Schnittmengen kommen mag, dürfte wohl niemanden verwundern. Haben beide Seiten doch den selben Gott - wenn auch nicht so ganz identisch.
@Gassenreh
Wenn doch das Stottern, Schlaflosigkeit oder dreckige Fingernägel ebenso einfach und monokausal auf "Gender-Mainstreaming" zurückführbar wäre ... ;)
Ich verstehe den Begriff eher gesellschaftspolitisch und finde eine Gleichstellungspolitik förderlicher als einen möglicherweise gar ideologisch-geführten Zwang zur "Akzeptanz der Position in der Gesellschaft, begründet am Geschlecht". Wenn Religion es nicht zustande bringt, da es aus einer archaischen patriarchaischen Gesellschaft kam und sich per Absolutismus bis heute unveränderlich äußert, dann müssen es wohl freiheitlich-demokratische Kräfte in einer Gesellschaft tun. Wäre es nicht notwendig gewesen, hätten wir heute keine Diskussion darüber.