Warum müssen Deutsche in die Schweiz reisen, um selbstbestimmt zu sterben? Weshalb müssen sich ungewollt schwangere Frauen einer Zwangsberatung unterziehen? Wieso werden Ärztinnen wie Kristina Hänel kriminalisiert? Aus welchem Grund schenkt der deutsche Staat den Kirchen über 500 Millionen Euro im Jahr und weshalb darf man an Karfreitag nicht tanzen? Der Unmut über religiöse Gängelungen in der "Kirchenrepublik Deutschland" wächst – kein Wunder, dass die Vorfreude auf die säkulare Buskampagne "Schlussmachen jetzt!" groß ist.
Eigentlich sind die Hauptanliegen der säkularen Buskampagne, die ab dem 4. Mai für die Trennung von Staat und Kirche und die Stärkung des Verfassungsgebots der weltanschaulichen Neutralität wirbt, recht abstrakte Themen. Doch inzwischen wird "immer mehr Bürgerinnen und Bürgern bewusst, wie sehr sie durch religiöse Normen in ihren Rechten beschnitten werden", meint Michael Schmidt-Salomon, Vorstandssprecher der Giordano-Bruno-Stiftung. "Die Menschen wollen über ihr Leben selbst bestimmen und sich nicht mehr überkommenen religiösen Normen unterwerfen müssen. Daher nehmen es viele nicht mehr unwidersprochen hin, wenn Sterbehelfer oder Abtreibungsärztinnen kriminalisiert, religionsfreie Arbeitnehmerinnen diskriminiert, kirchliche Missbrauchstäter vertuscht und Bischofsgehälter vom Staat gezahlt werden. Wie die vergangenen Tage gezeigt haben, leuchtet es auch kaum noch jemanden ein, warum konfessionsfreie Menschen an christlichen Feiertragen nicht öffentlich feiern dürfen und die Aufführung von mehr als 700 Filmen untersagt ist. Man spürt diesen Unmut deutlich, wenn man die Kommentare der über 500 Personen liest, die in den letzten zwei Wochen für die säkulare Buskampagne gespendet haben."
Die Zeit ist reif für die Trennung von Staat und Religion
Viele hätten sich schon früher eine Neuauflage der säkularen Buskampagne gewünscht, verrät Schmidt-Salomon. Dass es nach der ersten Buskampagne von 2009 zehn Jahre bis zum Start der zweiten Kampagne gedauert habe, erklärt er mit dem "enormen finanziellen und organisatorischen Aufwand, der mit einer solchen Aktion verbunden ist": "Deshalb muss man sich genau überlegen, zu welchem Zeitpunkt man eine solche Kampagne startet. 2019 schien uns ideal zu sein, da wir in diesem Jahr nicht nur 10 Jahre Buskampagne feiern können, sondern auch 100 Jahre Weimarer Verfassung und 70 Jahre Grundgesetz – ein hervorragender Anlass, um die Politik daran zu erinnern, dass die Grundrechte nicht nur auf dem Papier stehen dürfen! Zudem ist wohl auch erst jetzt, nach all den Debatten und Skandalen der letzten Jahre, die Zeit reif für eine konsequente Trennung von Staat und Religion. Wir haben das in den letzten Wochen immer wieder gehört: Die Buskampagne, so meinen viele, kommt genau zum richtigen Zeitpunkt!"
Die Kosten für die Buskampagne, welche die Giordano-Bruno-Stiftung trotz der finanziellen Unterstützung durch den Internationalen Bund der Konfessionsfreien und Atheisten (IBKA) als Hauptträger aufbringen muss, liegen bei mindestens 80.000 Euro – auch für die gbs keine unerhebliche Summe, sagt Schmidt-Salomon. "Deshalb hatten wir gehofft, über das Portal betterplace.org zweckgebundene Spenden in Höhe von 20.000 Euro einnehmen zu können. Zu unserer Freude hatten wir dieses erste Spendenziel schon innerhalb einer Woche erreicht! Inzwischen wurde auch das zweite Spendenziel von 25.000 Euro überschritten. Wir danken allen Spenderinnen und Spendern für die großartige Unterstützung und versprechen, jeden einzelnen Euro, den wir bereits erhalten haben oder noch erhalten werden, konsequent dafür einzusetzen, den längst überfälligen Abschied von der Kirchenrepublik Deutschland voranzutreiben."
Die Säkulare Buskampagne startet am 4. Mai in Berlin und wird in mehr als 25 Städten Halt machen. Sie wird getragen von der Giordano-Bruno-Stiftung mit Unterstützung des Internationalen Bundes der Konfessionslosen und Atheisten (IBKA). Der Humanistische Pressedienst (hpd) ist offizieller Medienpartner der Kampagne. Infos zur Säkularen Buskampagne findet man auf der Kampagnen-Website www.schlussmachen.jetzt.
Übernahme von der Webseite der GBS.
32 Kommentare
Kommentare
Wolfgang Schaefer am Permanenter Link
Die Zeit ist reif, der Unmut ist groß, Mut ist gefragt! Mut, den unwürdigen Würdenträgern in den Hintern zu treten! Gelogen wurde genug und Wasser in Wein umwandeln ist eine Straftat, kein Wunder!
Hans Trutnau am Permanenter Link
"Der Unmut ... wächst" - auch in meinem direkten Umfeld im Dorf.
Und das ist auch gut so!
Kay Krause am Permanenter Link
Hans Trutnau, es werden wohl noch einige Jahre vergehen, bis ich das in "meinem" polnischen Dorf auch sagen kann!
Karlheinz B. am Permanenter Link
Vielleicht sollte in diesem Zusammenhang erwähnt werden, dass angesichts der immer weiter sinkenden Kirchensteuereinnahmen einige unserer frömmelnden Politiker tatsächlich an die Möglichkeit denken, die Kirchensteuer
(Den entsprechenden Artikel habe ich im Urlaub auf Spiegel-Online gelesen, ihn jetzt zu Hause leider nicht mehr wieder gefunden.)
Gerhard Baierlein am Permanenter Link
Es wäre begrüßenswert die einzelnen Stationen der Buskampagne täglich im TV zu übertragen und Interviews mit den Zuschauern zu senden.
Aber ich bin der Meinung, die Kirchenanhänger werden allmählich angezählt, bis zum endgültigen Ko.
Ulrike Ludy am Permanenter Link
Das Thema Kirche und Geld darf man durchaus kritisch sehen.
Ich denke es ist höchste Zeit darüber nachzudenken was christliche Werte unserer Gesellschaft gebracht haben und nicht sie um jeden Preis abschaffen zu wollen.
Rene Goeckel am Permanenter Link
Liebe Ulrike Ludy, dieses Forum dient per Definition dazu darüber nachzudenken, was
Hans Trutnau am Permanenter Link
"was christliche Werte unserer Gesellschaft gebracht haben" - ja, was? (Ich mach mir jetzt schon vor Lachen in die Hose.)
Ulrike Ludy am Permanenter Link
Was haben uns christliche Werte gebracht? Zum Beispiel eine Verfassung, die auf dem christlichen Menschenbild beruht.
Im Christentum ist die Freiheit des Menschen ein hohes Gut. Gott erschuf den Menschen mit einem freien Willen. Nicht nur das der Mensch sich für oder gegen Gott entscheiden kann, nein er kann sich entscheiden ob er auf bestimmte Dinge verzichtet oder sich dem Konsum hingibt. Das Tanzverbot am Karfreitag erinnert an diese Freiheit. Das Sie das nicht verstehen ist mir klar. Wer ständig Party machen muss und dem ständigen Konsum frönt ist in Wahrheit nicht frei. In der heutigen Zeit ist das natürlich überholt wie es schon zur Jesu und zur Zeit des Propheten Amos war.
Hans Trutnau am Permanenter Link
"Diese Würde wird dem Menschen von Gott verliehen" - herrje, wie konnte ich das nur vergessen! Und dann noch der 'freie Wille' und, und, und. Herrje, herrjeeh.
Jetzt muss ich aber mal wirklich. Party machen.
Rene Goeckel am Permanenter Link
Meine "Würde" jedenfalls ist selbst erarbeitet, und wird mir durch andere Menschen entgegengebracht. Diese gottgegebene Würde, die Sie meinen, ist nichts anderes als Ausdruck von äffischer Selbsterhöhung.
Ulrike Ludy am Permanenter Link
Sie verwechseln Würde mit Respekt. Nichts anderes können ihnen Menschen entgegen bringen.
Wer nur eine negative begrentzte Sichtweise auf das Christentum hat, kann nichts gutes finden. Es gab zu allen Zeiten Christen, die sich für andere Menschen eingesetzt haben, weil sie aus dem Evangelium lebten. Auch in Bildung und Forschung haben Christen ihren Beitrag geleistet. Ich nenne da nur mal Maria Ward, die mit ihren Instituten für Bildung für Mädchen gesorgt hat und dies gegen den Willen des Papstes. Es war der Augustinermöch Karl Mendel, der mit seinen Kreuzungen von Bohnen den Grundstein für die Vererbungslehre legte.
"Aus eigener Kraft ein anständiger Mensch zu sein " Das haben sie auch nicht alleine geschafft. Da waren ihre Eltern, die sie zu einem anständigen Menschen erzogen indem sie ihnen bestimmte Werte vermittelt haben. Und wenn sie etwas nachdenken fallen ihnen bestimmt noch mehr Menschen ein, die sie dabei unterstützen ein anständiges Leben zu führen.
Rene Goeckel am Permanenter Link
"Aus eigener Kraft ein anständiger Mensch zu sein ".
Sie haben sofort die Erklärung zur Hand, ich hätte das meinen Eltern zu verdanken. Einfach so, ohne näheres zu wissen.
Aber Sie wissen, dass meine Eltern mich zu einem anständigen Menschen gemacht haben. Genau so schnell haben Sie das leere Geschwätz von der gottgegebenen Würde zur Hand.
Merken Sie eigentlich noch, wie schnell und unüberlegt Sie den Mund öffnen und einfach schwätzen? Blenden Sie dabei auch aus, dass tausende Gottesmänner ihre gottgegebene Würde so einfach abgelegt haben, weil sie Kinder (!) vergewaltigt haben?
Danke, behalten Sie Ihren himmlischen, unsichtbaren Freund und diese Art von Würde. Meine Art von Würde ist mir da lieber. Sie verpflichtet mich zum anständigen Umgang mit anderen Menschen und auch dazu, niemanden mit Phantasiewesen zuzumüllen.
Prüfen Sie einfach Ihre Worte. Mit der Würde hapert es ja schon ein wenig.
Gondel am Permanenter Link
S. g. Ulrike Ludy
"Was haben uns die christlichen Werte gebracht?"
Die christliche Schreckensherrschaft hat mit ihrer Wissensverhinderung ganz klar dazu geführt, dass heute ein unübersehbares Ungleichgewicht zwischen der geistigen und der materiellen Entwicklung der Menschen mit all seinen Nachteilen entstanden ist, was wir jetzt immer mehr auszubaden haben. Nicht auszudenken, wie weit fortgeschritten unser Entwicklungsstand heute wäre, wenn uns der christliche Einfluss erspart geblieben wäre. Man bedenke, dass sogar heute noch Kleriker in Amt und Würden sind, welche den Antimodernisteneid geleistet haben.
"Diese Würde wird dem Menschen von Gott verliehen und nicht von einer Institution"
Es ist Ihnen ja zuzugestehen, dass Sie sich diese Eselsbrücke einer solchen Trennung machen müssen, um nicht in totale Verzweiflung zu geraten, eher aber ist davon auszugehen, das ohne eine solche Institution wohl kaum jemand etwas von einem solchen Gott je erfahren hätte, und wenn, wäre ihm auch kein anderes Schicksal beschieden wie allen anderen Göttern auch, von Aton bis Zeus.
"... und ja, im Laufe der Kirchengeschichte wurde sie auch von Kirchenoberen verletzt."
Mit einem solch lapidaren Satz wollen Sie die quantitativ schlimmsten und qualitativ grausamsten Verbrechen der Menschheitsgeschichte abtun?
Hierzu verkneife ich mir lieber einen Kommentar.
"Niemand darf das Lebensrecht von Behinderten, Schwerstkranken und Ungeborenen in Frage stellen."
Willkommen im Club der Luther-Kritik.
"Nicht nur, dass sich der Mensch für oder gegen Gott entscheiden kann ..."
Können Sie nachvollziehbar benennen, für welchen Bruchteil der Kirchengeschichte dies Gültigkeit haben soll, ohne Gefahr für Leib und Leben für die Menschen bedeutet zu haben?
Noch in der Nazizeit wäre man mit einer Entscheidung gegen Gott aus der SS geflogen und wahrscheinlich im KZ gelandet.
Und die selbst schon für protestierende Schüler erkennbare Überbevölkerung als größte Gefahr für den Gesamtorganismus Erde, glauben Sie wirklich, dass diese Schüler und die langsam das Problem erkennende Gesellschaft trotz hinterlistig erfolgter Indoktrination noch etwas von einer Wachset- und Mehret euch-Ideologie in Zukunft wissen wollen? Zumal angesichts einer wachsenden Zahl lieblos und unfürsorglich, ja sogar kriminell (ich nehme an, Sie wissen wo hauptsächlich) großgezogener Kinder?
Und nur, weil das einstmals zur Produktion von Kanonenfutter christlich gewollt war?
Daniel Bauer am Permanenter Link
Was uns christliche Werte gebracht haben?
Und selbst wenn christiliche Werte etwas gutes wären, was sie definitiv nicht sind, dann wären sie noch immer falsch, weil es den lieben Herrgott nunmal nicht gibt, was jedem vernunftbegabten Erwachsenen sofort klar ist.
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
Liebe Ulrike Ludy,
die heute sogenannten "christlichen Werte" haben nichts mit den "Werten" zu tun, die in über 90 % der Zeit, in der das Christentum wirkte, galten. Heute ist das eine geklaute Mogelpackung mit dem Fake-Anstrich "christlich" und dem Inhalt "säkular".
Die von Ihnen beschriebenen Konflikte um die Schwangerschaft können nicht mit sogenannten "christlichen Werten" gelöst werden, sondern sie werden (in ihrer ursprünglichen Form) dadurch verschärft. Frauen war es früher strikt verboten, auch nur Empfängnisverhütung anzuwenden, von Abtreibungen durch die "weisen Frauen" des Mittelalters, die für ihr Hilfsangebot als Hexen verbrannt wurden, ganz zu schweigen.
Wie sollte das NT und die daraus abgeleiteten Verhaltensweisen in irgendeiner Form heute helfen, die moderne, pluralistische, globale und digitale Welt zu organisieren? Wie sollte eine sexualfeindliche Leidensideologie hier Ratschläge erteilen können? Wäre das nicht eine maßlose Überforderung des naiven Geisterglaubens der Spätantike, hieraus brauchbare "christliche Werte" destillieren zu wollen?
Wir können uns heute glücklich schätzen, dass wir nicht mehr in einem christlichen Abendland leben, in dem Anders- oder Nichtgläubige gnadenlos verfolgt wurden, in dem als "christliche Liebe" und "scharfe Barmherzigkeit" galt, den vermeintlich Irregeleiteten durch den Tod von seinem Übel zu erlösen. Ein Abendland, in dem Schmerzmittel verboten waren, weil einem erfundenen "Gott" als Einzigem die Gnade oblag, bei Schmerzen helfend einzugreifen. Ein Abendland, das Behinderte als seelenloses Teufelsfleisch bezeichnete und Frauen als Gebärmaschinen ansah. Ein Abendland, das offene Forschung unterband, das Analphabetismus förderte und die Dummheit gleich dazu, indem es profane Bücher vernichtete.
Ich wollte in dieser Zeit nicht gelebt haben. Das heutige Christentum ist vom Kern her immer noch verfault, nur die Hülle wurde ordentlich demokratisch riechend parfümiert...
Ulrike Ludy am Permanenter Link
Es ist typisch für Atheisten wie Sie, dass Sie das was Menschen getan haben mit der Botschaft Jesu verwechseln. Hat Jesus gelehrt andere zu unterdrücken oder sonstwie Gewalt an zu wenden?
Wer nicht an Gott glauben kann für den ist alles ein Fake was das Christentum hervorgebracht hat.
Nein Schwangere sollen nicht mehr zur Engelmacherin gehen müssen. Ziel sollte vielmehr sein, dass Abtreibungzahlen sinken. Dafür treten Christen ein und stehen so auf dem Grundgesetz. Was Sie und die GBS propagieren ist Abtreibung als Standardlösung bei ungewollter Schwangerschaft und das getarnt als Selbstbestimmung der Frau. Was sagen Sie dazu, dass über 90 % der an Trisomie betroffenen Kinder abgetrieben werden? Hier ist der Damm längst gebrochen! Selektion pur! Das hatten wir schon mal.
Hans Trutnau am Permanenter Link
"Hat Jesus gelehrt andere zu unterdrücken oder sonstwie Gewalt an zu wenden?" - Ei ei, da müssen wir aber mal böse mit Ihnen sein.
Kennen Sie denn Ihr Buch der angewandten Nächstenliebe nicht?
Ulrike Ludy am Permanenter Link
Ich kenne sehr wohl die Bibel und diese Bibelstellen. Aber warum sollte ich Ihnen die wahre Bedeutung erklären, wenn Sie sowieso kein Interesse daran haben.
Hans Trutnau am Permanenter Link
Ich wette, Sie kennen "die wahre Bedeutung" nicht.
Aber noch fröhliches Rosinenpicken!
Ulrike Ludy am Permanenter Link
Jesus spricht vom Schwert und meint damit das Bekenntnis zu ihm, dass Menschen trennen kann. Diese Trennung kann es sogar innerhalb von Familien geben.
Hans Trutnau am Permanenter Link
Und wenn da keine Rosine ist, dann bauen Sie sich eine - schön.
Aber - nein, ich glaube nicht; und Ihnen schon gar nicht.
Hören Sie manchmal Stimmen?
Vgl. auch den folgenden Kommentar von Gondel am 6. Mai.
Gondel am Permanenter Link
S.g. Ulrike Ludy
Einmal grundsätzlich: Wenn Sie von dem Standpunkt ausgehen, hier ein paar Halbwissende schulmeistern zu wollen, werden Sie immer Schiffbruch erleiden.
Die Erkenntnis zeigt doch bisher, dass wir uns gegeneinander nicht überzeugen können.
Nur wenn man bereit ist, es für beide Seiten als eine Win/Win-Situation zu verstehen, indem man sich gegenseitig die Argumente schärft, kann es funktionieren.
Versuchen wir es doch gleich erstmal mit Mt 10,34: Sicher werden Sie uns erzählen wollen, dass das Schwert eindeutig die Verfolger in der Hand haben und nicht die Apostel.
Vergessen Sie dabei aber bitte nicht hinzuzufügen, wer das Schwert überhaupt erst gebracht hat.
Und bedenken Sie bitte, dass Sie sich in guter Gesellschaft mit jenen befinden, die das Hinzuziehen von Kontexten bei jeder Gelegenheit direkt erst erfunden haben, um Kernaussagen besser verschwurbeln zu können.
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
"Es ist typisch für Atheisten wie Sie, dass Sie das was Menschen getan haben mit der Botschaft Jesu verwechseln."
Zum einen: Ich sehe mich als rational denkenden Menschen und da werde ich kaum den kindischen Aberglauben der Frühzeit unserer Zivilisation annehmen. Deshalb
sehe ich mich als evolutionären Humanisten und definiere mich nicht über die Ablehnung einer Schwachsinnidee.
Zum anderen: Was die kompilierte literarische Figur eines "Jesus" gesagt oder gemacht hat, kann für mich nicht von Belang sein, da dies erstens niemand genau weiß (keine schriftliche Überlieferung aus der angeblichen Lebenszeit dieses "Jesus") und zweitens die Texte in deutlich späteren Jahrzehnten und Jahrhunderten bestimmten Maßgaben angepasst oder komplett neu geschrieben wurden.
Wenn man etwas als Maßstab für eine Ideologie nimmt, dann ist es die reale Umsetzung. Viele gute Ideen in der Geschichte erwiesen sich als unpraktikabel, weil der Mensch eben der Mensch ist und sich nicht beliebig ideologisch verbiegen lässt. Wenn also das Christentum über 1.600 Jahre lang die Chance bekam (sich erkämpfte), die Gesellschaft zu beherrschen, dann sollte ein Blick in die Geschichte ausreichen, um dessen Menschenverträglichkeit zu prüfen. Und da hat das Christentum auf der ganzen Linie versagt.
"Hat Jesus gelehrt andere zu unterdrücken oder sonstwie Gewalt an zu wenden?"
Ja, hat er. Ich habe eine Sammlung mit hunderten sogenannter "Jesus-Worte", die allesamt gegen das heutige GG verstoßen. Von unsinnigen und selbstwidersprüchlichen Stellen ganz abgesehen. Sie sollten wirklich mal das NT lesen.
"Die Botschaft Jesu ist zeitlos und auch heute noch anwendbar. Sie steht für Toleranz und friedliches Zusammenleben!"
Warum verstehen nur Sie das so? Warum nicht all die Kirchenlehrer, Kirchenfürsten, Päpste, Kardinäle und Bischöfe durch all die Jahrhunderte? Waren die alle doof und haben nie die Bibel gelesen? Sorry, aber das ist einfach nur geschichts- und realitätsvergessener Unsinn, den Sie uns hier vorsetzen. Schämen Sie sich.
"Wer nicht an Gott glauben kann für den ist alles ein Fake was das Christentum hervorgebracht hat."
Nein! Wenn es einen "Gott" gäbe und er wirklich seine Gedanken via "heiligem" Geist zu Papier gebracht hätte, dann müsste man ihn vor dem internationalen Gerichtshof verklagen wegen hunderter Verstöße gegen die allgemeinen Menschenrechte. Die Christen rettet jedoch nicht, dass ihr "Boss" nicht existiert. Sie sind für ihr Tun selbstverantwortlich. "Gott" als billige Ausrede taugt nicht mehr.
"Nein Schwangere sollen nicht mehr zur Engelmacherin gehen müssen. Ziel sollte vielmehr sein, dass Abtreibungzahlen sinken. Dafür treten Christen ein und stehen so auf dem Grundgesetz."
Wenn es für eine Frau gewichtige Gründe gibt, abzutreiben, dann sollte sie das weiterhin strafffrei tun dürfen. Ich glaube nicht, dass es eine einzige Frau gibt, die zum Spaß abtreibt. Das ist jedes Mal ein gewaltiger Konflikt, in dem sich die Frau befindet. Aktionen wie von den angeblichen "Lebensschützern" und anderer stürzen schwangere Frauen noch mehr in Verzweiflung.
"Was Sie und die GBS propagieren ist Abtreibung als Standardlösung bei ungewollter Schwangerschaft und das getarnt als Selbstbestimmung der Frau."
Also sehen Sie Abtreibung doch als humanistischen Zeitvertreib? Erneut: Schämen Sie sich.
"Was sagen Sie dazu, dass über 90 % der an Trisomie betroffenen Kinder abgetrieben werden? Hier ist der Damm längst gebrochen! Selektion pur! Das hatten wir schon mal."
Sie meinen vermutlich die autosomale Trisomie 21. Sie würden also Embryonen, bei denen zweifelsfrei feststeht, dass sie Trisomie 21 haben, zu einem Leben in Behinderung verurteilen? Und deren Eltern gleich dazu? Mit welchem Recht würden sie das wollen? Haben Kinder Ihrer Meinung nach keinen Anspruch auf ein normales Leben und haben deren Eltern keinen Anspruch auf eine eigene Lebensplanung, die die Dauerbetreuung eines lebenslang behinderten Kindes nicht vorsieht?
Damit hier keine Missverständnisse entstehen: Wenn ein Mensch geboren wurde und entweder behindert ist oder im Laufe des Lebens wird, dann hat diese Person Anspruch auf jede denkbare Hilfe. Eine Hilfe, die ein möglichst lebenswertes Leben und Liebe einschließt. Auch Eltern müssen dann u.U. ihre Lebensplanung aufgeben. Das ist für mich eine Selbstverständlichkeit.
Wenn jedoch in einem extrem frühen Stadium zweifelsfrei festgestellt werden kann, dass das Kind unheilbar krank sein wird, dann haben wir aus meiner Sicht nicht einmal das Recht, diesen Zellklumpen zum Leben in Behinderung zu verurteilen. Falls Sie das in einem entsprechenden Fall mit Ihrem Gewissen vereinbaren könnten, dann reicht meines Erachtens nach schämen nicht mehr aus...
Ulrike Ludy am Permanenter Link
Ich erspare mir die weitere Diskussion hier, weil es sinnlos ist verstockten Atheisten irgendwas über das Christentum beizubringen.
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
Wer sachlich nicht kann, kommt mit "... verstockten Atheisten …". Ich höre Luther reden. Die verstockten Juden, die verstockten Papisten, die verstockten Muslime. Alles schon dagewesen...
Ulrike Ludy am Permanenter Link
Ich habe hier festgestellt, dass kein wirkliches Interesse an Erläuterungen und Erklärungen besteht und so etwas nenne ich verstockt.
Gondel am Permanenter Link
S. g. Ulrike Ludy
"Ich erspare mir die weitere Diskussion hier ..."
schade, Sie sind wohl die erste Ihrer Glaubensgenossen, der hier so schnell die Argumente ausgehen. Ein Eingeständnis, viel weniger über das Christentum und die Bibel zu wissen als die meisten Diskutanten hier; vielleicht aber auch, die Ausführungen Bernd Kammermeiers z. B. gar nicht erst gelesen zu haben.
"... weil es sinnlos ist verstockten Atheisten irgendwas über das Christentum beizubringen."
Es ist doch Ihr Defizit, sich nicht reinversetzen zu können, wie frei denkende Menschen ticken.
"Zum Glück kenne ich noch ein paar nette Atheisten ..."
Na dann führen Sie diese doch mal ein hier, wird bestimmt spannend.
"... die Respekt vor dem Glauben anderer haben."
Sie müssen sich doch selbst eingestehen, dass es eine unverschämte Zumutung für frei denkende Menschen bedeuten muss, all das akzeptieren und somit für wahr halten zu sollen, was untrennbar mit dem Christentum verbunden ist: Von der Jungfrauengeburt, vielleicht noch durch's Ohr ejakuliert von einer bislang völlig verständlichkeitsunfähigen "heiligen Dreifaltigkeit", welche in ihrer Vollständigkeit erst Jahrhunderte später Parteitags-ähnlich beschlossen wurde, über alle weiteren ach so tollen Wunder bis hin zum obersten bundesdeutschen Militärseelsorger, welcher unsereinem mit staatsgetragener Hetze vor wenigen Jahren das Menschsein absprach.
"... dass Sie das was Menschen getan haben, mit der Botschaft Jesu verwechseln."
Keine andere Botschaft sonst hat ausgelöst, was Menschen in seinem Namen getan haben.
Das genau ist dieses ausgelutschte Theologen-Gewäsch, was man, wie auch schon Rene Goeckel meinte, nicht mehr hören kann. Meist heißt es: alles Schlechte sind die Menschen gewesen, alles Gute die Christen.
"Hat Jesus gelehrt, andere zu unterdrücken oder sonstwie Gewalt an zu wenden?"
Ja was denn sonst?
Wieso sollten ausgerechnet sogar noch jene als seine Stellvertreter Agierenden ihn da so völlig falsch verstanden haben?
"Die Botschaft Jesu ist zeitlos und auch heute noch anwendbar."
Ja sicher, das sehen wir bei der Parallelreligion, wo auch heute noch Andersdenkende zu Tode gesteinigt werden. Dem Christentum wurde diese Macht in unseren Breitengraden zum Glück entrissen.
"Sie steht für Toleranz und friedliches Zusammenleben!"
A la Bischof Overbeck und Konsorten, ja ja.
Nur mit fundamentalistischen Extremscheuklappen kann man Übersehen, dass die Religionen in der heutigen Welt jegliche Toleranz und jegliches friedliche Zusammenleben zerstören.
"Ziel sollte vielmehr sein, dass die Abtreibungsraten sinken."
Und dafür diese Raten hier steigen, ich zitiere hier mal aus einem Forschungsbericht zu den 7,5 Millionen funktionalen Analphabeten, die es in Deutschland gibt:
"Die bislang gängigste Theorie legt den Fokus auf soziale Umstände. Demnach nimmt die Entwicklung bereits im Elternhaus noch vor der Einschulung ihren Lauf. Dort erfahren die Betroffenen als Kinder nur Ablehnung, werden abgewertet oder vernachlässigt. Das geschriebene Wort spielt in den Haushalten eine untergeordnete Rolle, es wird nicht vor- oder selbst gelesen, nur selten etwas geschrieben. Kommen die Kinder dann in die Schule, haben sie Probleme mitzuhalten und wegen der schwierigen Situation daheim auch Probleme, sich zu motivieren oder zu konzentrieren. Sie trauen sich wenig zu, halten sich für dumm. Sich fürs Lernen von Lesen und Schreiben zu motivieren fällt ihnen schwer. Lehrern fehlt hier oft die Geduld oder der Raum für individuelle Förderung. Die Schulzeit rauscht also an ihnen vorbei ..."
"Dafür stehen Christen ein und stehen so auf dem Grundgesetz."
Sicher, aber weit entfernt von jeglichem Einfühlungsvermögen und jeglicher Vernunft.
Hans Trutnau am Permanenter Link
Ja, und auch noch respektlos - das sind ja die Schlimmsten.
Frau Ludy, Sie hatten sich hierher voll verlaufen.
awmrkl am Permanenter Link
@Ulrike Ludy
"weil es sinnlos ist verstockten Atheisten irgendwas über das Christentum beizubringen"
Was wollen Sie denn einem verstockten Atheisten wie mir, der 25+ Jahre voll in diesem Christentum "aufging" und dann den Ausstieg geschafft hat, denn über dieses geheimnisvolle Christentum beibringen?
Weltweite Studien zeigen regelmäßig, daß die "verstockten Atheisten" mehr und besser über dieses Märchenbuch namens Bibel und dessen Inhalte wissen als die große Mehrheit der Gläubigen, oft sogar der extra dafür ausgebildeten Theolügen!
Und wegen dem Respekt ...
der besteht vor dem Menschen, aber NIE vor seinem (religiösen) Glauben!
Der kann allerhöchstens toleriert werden!
Der ist wie alle Ideen, Ideologien, Weltbilder menschlichen Ursprungs.
Und ich stimme MSS zu, wenn er sagt: Laßt Ideen sterben, bevor Menschen für diese Ideen sterben. Religionen zählen seit Jahrtausenden zu solchen "Ideen".
Schauen Sie sich doch an, was religiöser Glaube über die Jahrhunderte und Jahrtausende verursacht hat und immer noch verursacht! Christentum hatte 1700+ Jahre, sich zu bewähren. Es hat 1700+ Jahre gnadenlos und krachend versagt, die Welt zu einem besseren Ort zu machen!
Lesen Sie (vorsätzlich distanziert und unvoreingenommen) die Bibel (komplett!) UND zB Werke von K-H Deschner (zB "Abermals krähte der Hahn", "Kriminalgeschichte des Christentums" uvm).
Und dann kommen Sie wieder hierher (wird einige Zeit dauern). Und berichten dann intellektuell redlich(!) darüber, unter einem Artikel, der einigermaßen dazu paßt - solche gibt es immer wieder.
A.S. am Permanenter Link
Sprach der Regierungschef zum Bischof über's Volk: "Halt Du sie dumm, ich halt sie arm!"
Genaueres kann der geneigte Leser nachlesen in diversen Konkordaten und Staatskirchenverträgen.
Schluss machen damit. Jetzt!
Wolfgang Schaefer am Permanenter Link
Schluss machen wäre richtig! Aber unsere Politiker haben es alle mit dem Kreuz, da gibt es kein Rückgrat!
Von Politikern und Theologen,
wirst du stets nur angelogen.
Der eine verspricht den Himmel auf Erden,
der andere:" Nach dem Tode wird es besser werden!"
So gehen beide Hand in Hand,
durch Deutschlands Kirchen Wunderland.