Bremen

FDP-Abgeordnete will mehr Förderung für "Freie Schulen"

Mit großem Getöse fordert die FDP-Abgeordnete Birgit Bergmann mehr Förderung und Unterstützung für die "Freien Schulen" in Bremen.

"Frei" hört sich auf den ersten Blick gut an. Bei genauem Hinsehen entpuppt sich dieser Vorschlag jedoch als Lobbyvehikel für kirchliche Bekenntnisschulen.

Von den ca. 6.300 Schüler*innen, die in Bremen eine sogenannte "Freie Schule" besuchen, entfallen 1.800 auf die katholischen Schulen, etwa 1.800 auf evangelikale Schulen, in denen gegen die "Ehe für Alle" gepredigt wird und die praktizierte Homosexualität als Sünde betrachten.

900 Schüler*innen besuchen evangelische Schulen. Christliche private Bekenntnisschulen unterrichten folglich den Großteil der nicht staatlich beschulten Kinder. Die Begrifflichkeit "Freie Schulen" ist somit irreführend.

Frau Bergmann ist eine von den drei evangelikalen Abgeordneten in der Bremischen Bürgerschaft. Außerdem wurde sie über eine evangelikale Kirchengemeinde innerhalb der Bremischen Evangelischen Kirche (BEK) zum örtlichen Kirchentag delegiert und gehört dem ständig tagenden Ausschuss für Diakonie der BEK an.

Ihr Vorstoß ist also vornehmlich Lobbyarbeit zur Ausweitung der Angebote christlicher Missionierungseinrichtungen.

Problematisch sind nicht nur die soziale Spaltung, die von diesen Schulen mit Schulgeld ausgeht, sondern auch die Inhalte, die vor allem über die katholischen und evangelikalen Schulen transportiert werden. Sie machen deutliche moralisch bewertete Unterscheidungen zwischen Gläubigen und Ungläubigen, pflegen ein rückständiges Frauenbild und betrachten Homosexualität als Sünde.

Derartige Schulen sollten im Interesse aller Bremer*innen gar nicht gefördert werden.