Ehemalige Heimkinder sorgten für Überraschung

Brief vom 08.05.1963 von "Haus "Eckehardt" an Frau Meta Conrad, die Mutter:

Brief vom 22.05.1963 von "Haus Eckehardt" an Frau Meta Conrad, die Mutter:

 

Brief vom 01.08.1963 von der Anstaltsleitung an das Landesjugendamt Münster:

 

 

 

Brief Abschrift/Auszug – im Original 2 Seiten

Absender Meta Conrad (Mutter von Heiner Conrad)
Eingangsstempel Landesjugendamt am 5.8.1963

G.Z. 50 51 C 119 G Bochum den 1.8.1963

Möchte dem Landesjugendamt Münster mitteilen, das mein Sohn Heinz bei mir ist und zwar von Freistatt.

Zum ersten Ausschlag an den Füssen so das schon Löcher am Knöchel entstanden sind bis oben ans Knie, die gute Schuhe fast keine Absätze und Sohlen dran und drunter, die langen Haare in der Hitze. Habe ihm zuerst die Haare schneiden lassen müssen.

Zweitens ist mir erzählt worden, das es dort in Freistatt das schlimmste Heim ist und alle anderen Jungs und zwar solche, die Banküberfälle gemacht haben. Sowie die dort dem Heinz erzählt haben hat sich dort ein Junge schon aufgehängt. Dorthin haben Sie meinen Sohn verlegt. Dort machen Sie einen Verbrecher aus ihm. Und so was nennt sich Erziehung von Jugendlichen.
Dort müssen die älteren Jungs um 4 Uhr aufstehen, Torf stechen und im Laufschritt das Essen einnehmen. Dann die, die schon länger dort sind, haben das Recht, die Jüngeren schon zu schlagen und zu treten.
Aber ich lasse mir von dem behandelnden Arzt eine Bestätigung geben, so geht das doch nicht.
Ich bin doch noch die Mutter und hiermit bin ich nicht einverstanden.