Verantwortlich ist der Mensch allein

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Die Jugendlichen / Fotos: Renate Marquard

BRAKE. (hpd/hvw) Sonntag, 8.Mai 2011, 11°° Uhr. In Brake scheint die Maisonne. Im großen Feiersaal der Begegnungsstätte steht Albert Mumme im schottischen Kilt in der Mitte der Halle und bläst mit voller Lunge die Luft in seinen Dudelsack. Die JugendFeier 2011 beginnt.

Nach einigen durchdringenden Tönen des traditionellen Instruments öffnet sich die Tür und acht jugendliche Jungen und Mädchen betreten nacheinander den Raum: Gerrit Taddicken, Jonas Pfau, Felix Oette, Sarah Schollenberg, Pascal Förster, Nicole Nowotny, Theon Tesch und Keno Grammes. 150 Gäste erheben sich zu Ehren der Jugendlichen, stolze Eltern lassen ihre Kinder einmarschieren. Vorne, am Sprecherpult werden die jungen Menschen von Dieter Hashagen, Vorsitzender des Humanistischen Verbandes Wesermarsch, jeweils mit einer roten Rose empfangen. Die Stimmung im Saal ist gespannt, die Jugendlichen, deren Eltern und Angehörige, viele interessierte Menschen zittern mit den Jugendlichen, die heute ihre Jugendweihe erfahren.

 

Die Klänge des Dudelsacks werden von feierlicher keltischer Musik des Trios „Sangesfolk“ aus Oldenburg abgelöst. Der tosende Applaus des Publikums bestätigt, bereits der Auftakt der humanistischen JugendFeier kommt gut an.

Nach den Begrüßungsworten des Moderators Dieter Hashagen übergeben die acht Kinder die rote Rose an ihre Mütter mit einer kräftigen Umarmung. Es ist schließlich auch Muttertag.

Hashagen erklärt den 8. Mai in diesem Jahr auch als Gedenktag für die Mütter, die ihre Söhne und Töchter in Kriegen verloren haben. Der Zweite Weltkrieg endete am 8. Mai 1945.

Die Festansprache hält Roland Schiefke, Bürgermeister der Stadt Brake. In der Vorbereitung seiner mitreißenden Rede hat er sich mit dem Humanismus beschäftigt. Er hat für sich selbst festgestellt, dass wir nicht „Ungläubige“ sind, wie oft behauptet wird, sondern „Unwissende“. Wir wissen nicht, ob es einen Gott gibt. Verantwortlich für sein Handeln ist der Mensch allein. Er appelliert an die Jugendlichen, für die Zukunft weiter zu lernen und die sich selbst gesteckten Ziele konsequent zu verfolgen.

In ihren eigenen Beiträgen hatten die Jugendlichen geäußert, welche Vorstellungen und Wünsche sie an das Erwachsen-werden stellen. Es kam deutlich zum Ausdruck, dass sie sich in den vier Vorbereitungsnachmittagen intensiv mit Familie, Haus, berufliche Zukunft und sozialer Absicherung beschäftigt hatten.

Die feierliche Veranstaltung endete mit der Übergabe der Urkunde des Humanistischen Verbandes und einem Buchpräsent mit dem Titel „Zwischen nicht mehr und noch nicht“. Die Veranstalter waren sich einig, dass die Tradition der Jugendweihe in der Wesermarsch im nächsten Jahr fortgeführt werden soll.

Dieter Hashagen