Rote Hände gegen Kindersoldaten

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Führungstransparent / Foto: Frank Navissi

BERLIN. (hpd) Samstag um elf schien die Sonne. Auf dem Alexanderplatz wurde die Bühne für die Freiheit-statt-Angst-Demo gezimmert; auf der anderen Seite der Straßenbahngleise formierte sich eine Demo für bessere Bildung in Berlin. Vom Neptunbrunnen her trug der Wind afrikanische Klänge über den Platz vor dem Roten Rathaus: Der GuluWalk 2011 sammelte sich.

Auf dem Boden lag eine weiße Stoffbahn, die sich im Laufe der Zeit mit immer mehr roten Handabdrücken füllte. Diese “Red Hand” Aktion von terre des hommes hat bereits Tradition beim Berliner GuluWalk. Wie auch im letzten Jahr wurde die Stoffbahn später beim eigentlichen Marsch als Transparent getragen.

Der GuluWalk erinnert an die Kinder, die weltweit als Soldaten missbraucht werden. Und es war erfreulich zu sehen, dass die Hälfte der Versammelten Kinder waren. Vor allem Schüler aus Lebenskunde-Gruppen, die sich innerhalb des Unterrichts über Kinderrechte informierten. Viele von Ihnen trugen selbstgemachte Plakate und Poster. Eine Gruppe trommelte. Und rote Hände hatten sie alle - auch der eine oder andere Lehrer.

 

Doch erst einmal wurde getrommelt, geredet und die Plakate zurechtgerückt. Erst gegen 12 Uhr zogen die gut 200 Teilnehmer auf verschlungenen Wegen in Richtung Mauerpark. Dort angekommen gab es neben Musik und einigen Reden auch Infostände der beteiligten Organisationen. Und es gab Kaffee und Kuchen. Die dabei eingenommenen Gelder kommen einem Projekt von der Peace and Development Foundation in Gulu selbst zur Reintegration von heimgekehrten Kindersoldaten zugute.

Bereits am Start am Neptunbrunnen wurden die Kinder aufgefordert, innerhalb eines Quiz ein paar Fragen zu beantworten. Die Auswertung nahmen die Ausrichter (Weltfriedensdienst) vor. Die Preise wurden von einem der Schirmherren des GuluWalk Berlin, Johnny Strange (Culcha Candela), übergeben.

Was bleibt vom GuluWalk 2011? Es waren mehr Menschen dabei als im letzten Jahr. Die Stimmung war - trotz des ernsten Hintergrunds - ausgelassen und gut. Die Sonne warm, Interessierte blieben stehen, hörten zu und informierten sich. Ich denke, es ist der Eine oder Andere darauf aufmerksam geworden, worum es den Veranstaltern ging: dass es ein Verbrechen (der Erwachsenen) ist, Kinder zu Soldaten zu machen.

Wir sehen uns im kommenden Jahr wieder. Vielleicht ist einer von denen dabei, denen ein Flyer in die Hand gegeben wurde.

F.N.